Hohe Mark 16

Brandstifter schlägt in Harrislee erneut zu: Zwei Feuer innerhalb von zwei Stunden

Brandstifter schlägt in Harrislee erneut zu

Brandstifter schlägt in Harrislee erneut zu

shz.de/Sebastian Iwersen
Harrislee
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Der Schuppen brannte völlig aus. Von ihm blieb nur noch ein hölzernes Gerippe übrig. Foto: Sebastian Iwersen

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Nach mehreren Wochen der Ruhe musste die Feuerwehr in der Nacht zu Sonntag erneut zum Hochhaus Hohe Mark 16 ausrücken. Es war an diesem Abend nicht das einzige Feuer in Harrislee.

Nachdem es zwischen Februar und Juni insgesamt sieben Mal im Haus Hohe Mark 16 in Harrislee gebrannt hatte, war für mehrere Wochen Ruhe eingekehrt - doch am späten Samstagabend loderten plötzlich Flammen an der Fassade empor. Und es war nicht der einzige Brand, zu dem die Feuerwehr am Abend ausrücken musste.

Schon gegen 21.10 Uhr waren die Einsatzkräfte in den Wiesenkamp alarmiert worden. Dort hatten Anwohner ein Feuer an einem Müllcontainer vor einem Haus bemerkt. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannten Zeitungen, die unter einem Papiercontainer platziert worden waren. Gerade noch rechtzeitig konnte der Abfallbehälter zur Seite geschoben werden, sodass die Feuerwehr nur die brennenden Zeitungen ablöschen musste. Den Einsatz konnten die Feuerwehrleute binnen weniger Minuten beenden.

Aber nur gut zwei Stunden später waren sie erneut gefordert, und der gemeldete Brandort war ihnen wohlbekannt: Vor dem Hochhaus Hohe Mark 16, in dem es zwischen Februar und Juni bereits sieben Mal in Keller und Treppenhaus gebrannt hatte, stand ein großer Holzverschlag mit Mülltonnen lichterloh in Flammen.

„Ein Teil der Bewohner hatte sich bei unserem Eintreffen schon selbst ins Freie begeben“, so Einsatzleiter Tim Borchardt.

Mit einem Löschangriff von zwei Seiten konnten die Feuerwehrleute der Wehren Harrislee und Niehuus den Brand schnell eindämmen.

Da Flammen und Brandrauch an der Fassade aufstiegen, brachte die Feuerwehr auch die Drehleiter in Stellung. Damit wurden einerseits die Bewohner bewacht und betreut, die in ihren Wohnungen geblieben waren. Zudem wurden die glimmenden Balken der Schuppenkonstruktion mit Hilfe des Spezialgerätes auch von oben gelöscht.

Vorsorglich waren auch zwei Rettungswagen an den Brandort alarmiert worden. Nach Angaben von Einsatzleiter Borchardt klagte einer der Hausbewohner über gesundheitliche Probleme. Er wollte sich aber selbst in Behandlung begeben.

Um eine unbemerkte Brandausbreitung in der Fassade auszuschließen, wurde auch diese von der Feuerwehr kontrolliert.

Der Schuppen brannte jedoch völlig aus. Von ihm blieb nur noch ein hölzernes Gerippe übrig. Die brennenden Abfälle mussten von den Einsatzkräften mühsam auseinandergezogen und abgelöscht werden.

Die beiden Freiwilligen Feuerwehren waren mit rund 20 Einsatzkräften vor Ort.

Auch die Polizei war mit zahlreichen Beamten vor Ort, sicherte Spuren und befragte zahlreiche anwesende Passanten und Bewohner nach verdächtigen Beobachtungen.

Zahlreiche Brände in dem Hochhaus

Die vorherigen Brände in dem Hochhaus ereigneten sich am 10. Februar, 24. Mai, 6. Juni, 8. Juni, 13. Juni, 24. Juni und 28. Juni. Danach endete die Brandserie abrupt - bis am 24. August ebenfalls im Wiesenkamp ein Müllcontainer an einer Hauswand in Brand gesteckt wurde.

Einen verantwortlichen Täter für die zahlreichen Brandstiftungen konnte die Polizei bislang nicht ermitteln.

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