Schleswig-Holstein

Anklage: Zahnarzt folgte vor Schüssen Ehefrau zu neuem Mann

Anklage: Zahnarzt folgte vor Schüssen Ehefrau zu neuem Mann

Zahnarzt wegen dreifachem Mord vor Gericht

SHZ
Kiel
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Justitia Foto: Stefan Puchner / SHZ

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Eine Woche vor dem in Kiel beginnenden Prozess um einen Dreifachmord gegen einen Zahnarzt aus Westensee bei Kiel hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch neue Details zum mutmaßlichen Tatablauf veröffentlicht. Demnach verfolgte der 48-Jährige, der sich vor dem Kieler Landgericht wegen dreifachen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen verantworten muss, vor den tödlichen Schüssen unbemerkt seine getrennt von ihm lebende Ehefrau auf deren Fahrt zu ihrem neuen Bekannten in Dänischenhagen.

Dort angekommen soll der Angeklagte der 43-Jährigen ebenfalls „unbemerkt zur Haustür gefolgt sein und mit einer (Maschinenpistole vom Typ) Uzi auf die Ehefrau sowie auf den Bekannten geschossen und sie getötet haben“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dabei soll der Angeklagte beinahe zwei Magazine zu je 25 Schuss auf die Opfer abgefeuert haben.

Die Mutter von vier gemeinsamen, noch minderjährigen Kindern und ihr zehn Jahre älterer Bekannter starben demnach noch an der Tür im Kugelhagel. „Unmittelbar im Anschluss soll der Angeklagte einen weiteren Bekannten in Kiel aufgesucht und diesen mit einer mitgeführten Pistole erschossen haben.“ Mit den Taten, so frühere Angaben der Staatsanwaltschaft, wollte der Mann seine Ehefrau wegen der Trennung und ihren Bekannten wegen der Beziehung zu ihr bestrafen. Das dritte Opfer soll er für das Scheitern der Ehe verantwortlich gemacht haben.

Der 48-Jährige stellte sich noch am Abend des Tattages, dem 19. Mai 2021, der Polizei in Hamburg. Dort soll er auch den Hinweis auf den dritten Toten gegeben und die Taten eingeräumt haben. Seither soll er schweigen. 

Für den Prozess ab dem 23. Februar hat die achte große Strafkammer bis Ende März elf Verhandlungstage angesetzt. Sie will 30 Zeugen, Vertreter der Gerichtsmedizin und einen psychiatrischen Sachverständigen hören. Das Urteil könnte Ende März fallen.

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