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Dänischer Torkönig Hans Lindberg schreibt Bundesliga-Geschichte

Dänischer Torkönig Hans Lindberg schreibt Bundesliga-Geschichte

Däne Hans Lindberg schreibt Bundesliga-Geschichte

Ritzau/cvt
Berlin
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Hans Lindberg ist erfolgreichster Torschütze aller Zeiten in der deutschen Handball-Bundesliga. Foto: Anke Waelischmiller/Sven Simon/Ritzau Scanpix

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Der Nordseeländer bricht den Rekord von Yoon Kyung-shin als torgefährlichster Spieler im deutschen Oberhaus. Eigentlich wollte er Fußballprofi werden.

In großen, fetten Buchstaben hat sich Hans Lindberg in die Geschichtsbücher des deutschen Handballs geschrieben.

Am Sonnabendabend erzielte er beim 42:35-Sieg der Füchse Berlin gegen GWD Minden 12 Tore und ist damit der torgefährlichste Spieler aller Zeiten in der Bundesliga.

Yoon Kyung-shin hielt mit 2.905 Toren bisher den Rekord, den der 41-jährige dänische Rechtsaußen nun allein hält. Als er im Spiel am Sonnabend seinen elften Treffer markierte, war der Rekord bereits in trockenen Tüchern. Der Rekord steht nun bei 2.907 Toren.

Der Südkoreaner Yoon Kyung-shin spielte von 1996 bis 2008 für den VfL Gummersbach und den HSV Hamburg, wo er in der Saison 2007/08 sein letztes Spiel bestritt.

In der gleichen Saison stieß Hans Lindberg zum Verein und die beiden spielten zusammen, als der dänische Rechtsaußen anfing, massenhaft Tore zu werfen.

Der Südkoreaner hat erst kürzlich angekündigt, dass sein Rekord gebrochen werden würde. „Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich Hans von ganzem Herzen gratulieren“, so Yoon Kyung-shin laut „Handball World“.

„Ich habe in Hamburg ein Jahr lang mit Hans zusammengespielt und wir haben uns gut verstanden, auch wenn ich vielleicht nicht immer der beste rechte Rückraumspieler war“, sagte er und meinte damit, dass er erst seine eigenen Chancen suchte, bevor er zum Flügel schaute.

„Ich bin froh, dass es jemand ist, den ich respektiere und mag, der meinen Rekord bricht“, sagt der Südkoreaner.

Letzte Tore für Hamburg wurden annulliert

Hans Lindberg spielte bis 2016 für den HSV, als der Verein in Konkurs ging und aus der Bundesliga abgestiegen ist.

Vor der Pleite hatte er in jener Saison schon einen Haufen Tore für den HSV geschossen, doch diese Tore wurden annulliert. Somit hat Lindberg den Rekord inoffiziell schon längst gebrochen.

Als der HSV in Konkurs ging, standen die Füchse Berlin mit einem Vertrag für ihn bereit, und seitdem spielt er für den Verein.

Ursprünglich sollte der Mann aus Ølstykke, der am 1. August 1981 in Høje Taastrup geboren wurde, die Füchse Berlin nach dieser Saison verlassen, weil der Verein seinen Vertrag nicht verlängern wollte.

Inzwischen haben die Berliner ihre Meinung jedoch geändert und der 41-Jährige wird eine weitere Saison in der deutschen Hauptstadt verbringen, bevor er im Sommer 2024 nach Dänemark zum Verein Høj Elite aus Ølstykke zurückkehrt, der derzeit in der ersten Division spielt.

Damit kann Lindberg seine Bestmarke weiter ausbauen, die schon jetzt kaum zu schlagen ist.

Sport liegt Lindberg im isländischen Blut

„Ich selbst wollte eigentlich Fußballer werden“, sagte Lindberg dabei einmal der „Welt“.

Bis zum 14. Lebensjahr habe der Sohn isländischer Eltern als Linksverteidiger in der höchsten dänischen Jugendliga gespielt. Er hat auch beim Handball hineingeschnuppert, was ihm damals aber nicht so gefiel. „Zu langweilig“, so sein Fazit.

Erst als ihn ein Freund Jahre später überredete, abermals mit zum Handball zu kommen, konnte er sich damit anfreunden. Als er dann im Leistungsbereich beim Fußball aussortiert wurde, nahm die Handball-Karriere so richtig Fahrt auf. Auch in der dänischen Nationalmannschaft, für die er sich aktiv entschied – schließlich hätte er auch für Island antreten können.

Die Mutter war isländische Nationalspielerin sowohl im Fußball als auch im Handball, dem Vater versagte eine Verletzung eine Karriere als Fußballer.

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