Eishockey

Bittere Pille für SønderjyskE nach 91 dramatischen Minuten

Bittere Pille für SønderjyskE nach 91 dramatischen Minuten

Bittere Pille für SønderjyskE nach 91 dramatischen Minuten

Hørsholm
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Foto: Keld Navntoft/Ritzau Scanpix

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Eine bittere Niederlage haben die Eishockeyspieler von SønderjyskE zum Auftakt der Finalserie um die dänische Meisterschaft einstecken müssen. Eine 3:1-Führung reichte nicht, um den so wichtigen Auswärtssieg einzufahren.

SønderjyskE musste bei Rungsted Seier Capital nach 31 Minuten der Verlängerung in Unterzahl den Treffer zur 3:4-Niederlage einstecken. Tim Daly wurde nach Minuten der Verlängerung zum Held des Abends, als er das entscheidende Tor zum 4:3-Sieg im Hexenkessel von Hørsholm erzielte, wo 2.380 Zuschauer in der kleinen und keineswegs zeitgemäßen, aber proppenvollen Eishalle ein hochklassiges, dramatisches und abwechslungsreiches Spiel gesehen hatten.

Es war über weite Strecken ein offener Schlagabtausch auf hohem Niveau, bei dem das Momentum ständig die Seiten wechselte. SønderjyskE stemmte sich mit viel Herz und Leidenschaft gegen eine spielstarke Rungsted-Mannschaft voller Einzelkönner.

Die Hellblauen hatten nach zehn Tagen Wettkampfpause keinen Rost angesetzt und kamen bärenstark aus der Kabine. Die Gäste ließen mit großer Aggressivität die beste Offensive der Liga zunächst gar nicht erst zur Entfaltung kommen und waren in der ersten Viertelstunde die klar tonangebende Mannschaft. Frederik Bjerrum hatte mit einem Überzahl-Tor die verdiente Führung erzielt, doch die Hellblauen versäumten es, mehr aus der Überlegenheit zu machen.

 

Jordan Pietrus erzielte zwei Tore. Foto: Keld Navntoft/Ritzau Scanpix

SønderjyskE verlor gegen Ende des Drittels die Kontrolle über die Partie und musste bei der erst zweiten Rungsted-Chance den Ausgleich hinnehmen. Nikolaj Rosenthal staubte eine Minute vor dem ersten Seitenwechsel nach einem abgefälschten Schuss zum 1:1 ab.

Rungsted war beflügelt vom unerwarteten Ausgleich im Mitteldrittel am Drücker und hatte bei 30 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis die große Chance zur Führung, doch es schlug die Stunde von Jordan Pietrus, der in der laufenden Saison selten Schlagzeilen machte und meistens nur in der dritten oder vierten Sturmreihe eingesetzt wurde. Gleich zweimal schlug der Kanadier zu und bescherte dem Gastgeber eine kalte Dusche.

Rungsted steckte aber keineswegs auf, schnürte SønderjyskE ein und kam zum Ausgleich, doch die Hellblauen fingen sich wieder und hatten im Schlussdrittel die besseren Torchancen.

 

Foto: Keld Navntoft/Ritzau Scanpix

Es ging aber in die Verlängerung. Das war nichts für schwache Nerven. Dicke Torchancen gab es auf beiden Seiten, das glücklichere Ende hatte aber Rungsted für sich. Die Gastgeber nahmen das Überzahl-Geschenk der bis dahin glänzenden Schiedsrichter an, die lange fast alles laufen ließen, aber plötzlich einen anderen Kurs einlegten. So fand die Partie nach 91 effektiven Spielminuten, dreieinhalb Stunden nach Anpfiff, sein Ende.

Der zweite Akt der Finalserie steigt bereits am Sonntag ab 14 Uhr in der ausverkauften Frøs Arena in Woyens.

Rungsted Seier Capital - SønderjyskE (1:1,1:2,1:0) 4:3 n.Verl.

0:1 Frederik Bjerrum (9:12/Ass.: Matt Prapavessis, Philip Marinaccio/5 gegen 4), 1:1 Nikolaj Rosenthal (18:59), 1:2 Jordan Pietrus (26:15/Ass.: Martin Eskildsen, Kyle Wharton), 1:3 Jordan Pietrus (32:07/Ass.: T.J. Moore, Frederik Bjerrum), 2:3 Joachim Holten Møller (37:02), 3:3 Robin Bergman (42:55/5 gegen 4), 4:3 Tim Daly (91:03/4 gegen 3).

Zeitstrafen: Rungsted 3x2 – SE 5x2 Minuten. Schiedsrichter: Mads Frandsen/Thomas Buchardt Andersen. Zuschauer: 2.380.

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Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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