Deutsche Minderheit

Werkkursus in der Schule: Viel mehr als nur ein Handwerk

Werkkursus in der Schule: Viel mehr als nur ein Handwerk

Werkkursus in der Schule: Viel mehr als nur ein Handwerk

Gravenstein/Gråsten
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Pekko Piepenbrock mit Visier Foto: Karin Riggelsen

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Die Förde-Schule hat im Werkraum nun auch Drechselbänke. Drei Schüler stellen verschiedene Gegenstände her. Neben handwerklichen Tätigkeiten trainieren sie dabei auch ganz andere Dinge, wie Schulleiter Niels Westergaard erklärt.

An der Förde-Schule werden den Schülerinnen und Schülern viele Fertigkeiten beigebracht – ob sprachlich, mathematisch, sportlich oder auch sozial. Die Kinder dürfen nicht nur in den Klassen, sondern auch in der Turnhalle, im Musikunterricht oder auch bei Handarbeiten stets etwas Neues ausprobieren.

Dank 30.000 Kronen von der Stiftung „Bitten og Mads Clausen Fond“ hat die Schule nun ein weiteres Angebot für die Schülerinnen und Schüler: Im Werkraum stehen seit Herbst auch vier Drechselbänke. 

Kleine Kunstwerke aus Holz

An diesen stellen Kristian Viereck Kurzke (14,) Pekko Piepenbrock (11) und Magnus Jensen Westergaard (13) mithilfe der neuen Maschinen aus verschiedenen Hölzern Schalen, Weinpfropfen, Vögel, Bäume und auch Pilze her. 

Montags wird um 13.30 Uhr die große Schatzkiste mit den verschiedenen Schubladen in den Werkraum gezogen. Bis 15 Uhr fliegen in der Schulfreizeitordnung (SFO) an den Drechselbänken die Späne. 

Gerd Bargum Petersen (l.) hilft Magnus Jensen Westergard an der Drechselbank. Foto: Karin Riggelsen
Auch ein Weinflaschenpfropfen kann verziert werden. Foto: Karin Riggelsen

Das Werkstück bewegt sich in der horizontalen Ebene zentrisch um seine Achse. Um die richtige Form zu erreichen, wird mit einem scharfen Werkzeug die Kontur abgefahren. Mithilfe der Drechselbank wird das Holz mit einem gezielten Schneidvorgang bearbeitet und so zu einem dekorativen Behälter oder eine Dekoration verwandelt. 

Das fertige Produkt ist das Beste

Der frühere Spediteur und seit eh und je handwerklich immer sehr aktive Gerd Bargum Petersen und der Lehrer Thomas Thomsen stehen den Jungen mit Rat und Tat zur Seite. 

Der mit einem Visier vor dem Gesicht ausgestattete Pekko Piepenbrock fing nach den Winterferien bei der Drechsel AG an. Auf seiner Maschine entsteht beim Besuch des „Nordschleswigers“ mithilfe des  Querholzdrehens eine Schale. „Das ist wirklich lustig. Was das Beste ist? Das ist das fertige Produkt“, stellt der Elfjährige lächelnd fest. Er hat schon vier Pinguine, zwei Schalen und einen Kreisel in der Förde-Schule hergestellt. 

Mit Holz arbeiten ist schön

Magnus Jensen Westergaard arbeitet an einem Weinflaschenpfropfen, der mit dem Staub von einem Stab schwarzem Holz mit mehreren Augen verziert wird. Der Sohn des Schulleiters Niels Westergaard kommt von einem Hof bei Iller und ist der Natur seit seiner Kindheit eng verbunden. „Ich finde es schön, mit Holz zu arbeiten“, meint der 13-Jährige, der ebenfalls Vögel, Bäume und Pilze produziert hat. 

Kristian Viereck Kurzke voller Konzentration bei der Sache Foto: Karin Riggelsen
Pekko Piepenbrock beim Drechseln Foto: Karin Riggelsen

Kristian Viereck Kurzke hat auch zu Hause eine Werkbank, die im Augenblick aber gerade kaputt ist. „Mir macht es einfach Spaß, hier etwas herzustellen“, meint der 14-Jährige, der sich sofort wieder seinem Projekt widmet. 

Das Drechseln erfordert Geduld

Für Schulleiter Niels Westergaard ist die Werk AG keineswegs nur ein gemütliches und entspannendes Freizeitvergnügen. „Für uns war es wichtig, dass wir als Schule auch handwerklich etwas zu bieten haben. Wir bilden ja nicht nur kommende Akademiker, sondern auch Handwerker aus“, sagt er. 

Jetzt können Schülerinnen und Schüler mit zwei rechten Händen herausfinden, was sie auch auf diesem Gebiet alles vollbringen können. „Einige finden heraus, dass sie mit einem Werkzeug in der Hand etwas können und etwas beherrschen. Das Drechseln erfordert nämlich viel Geduld“, so Niels Westergaard. 

 

Thomas Thomsen demonstriert Pekko Piepenbrock den rechen Winkel des Hobelwerkzeugs. Foto: Karin Riggelsen
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