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Montagsclub des Sozialdienst mit viel „Summ, summ, summ“

Montagsclub des Sozialdienst mit viel „Summ, summ, summ“

Montagsclub des Sozialdienst mit viel „Summ, summ, summ“

Sonderburg/Sønderborg
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Die Vorsitzende Hannelore Holm hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer willkommen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Der erste Montagsclub des Sozialdienstes Sonderburg im Jahr 2024 bot den Zuhörerinnen und Zuhörern neues Wissen über die fleißigen Honigproduzenten, die Bienen. Dabei gab es etwas für die Augen – und für die Zunge.

Der Sozialdienst Sonderburg ist zwar ein Verein für erwachsene Menschen, doch beim ersten Montagsclub im Jahr 2024 begann die Veranstaltung im Deutschen Museum Nordschleswig mit August Hoffmann von Fallerslebens beliebtem Kinderlied „Summ, summ, summ“ aus dem Jahr 1835.

„Das passt heute richtig gut“, wie die Vorsitzende Hannelore Holm lächelnd erklärte. Der Gast des Nachmittags war nämlich die Honigbienen-Züchterin Lone Valentin Bram vom Nørreskov.

Mich haben Bienen schon immer fasziniert. Dort gibt es eine Königin, es wird gearbeitet, ventiliert und einige stehen Wache. Es ist ein richtiger Staat.

Lone Valentin Bram

Lone und ihr Mann Leo Valentin Bram leben auf dem stillgelegten Bauernhof „Myrholm“ an der Adresse Stenkobbel 5 auf Nordalsen (Nordals). Lone Valentin Bram ist ausgebildete Krankenschwester, und das Ehepaar betreibt seit Jahren das Bed-and-Breakfast am Wasser des Nørreskov. Ihr Herz schenkte sie aber vor zwölf Jahren etwas ganz anderem mit dem wissenschaftlichen Namen Apis: Honigbienen.

Bienen sind einfach das Beste

Ihr Nachbar Willy lieferte beim Bed-and-Breakfast die ersten beiden Bienenstöcke ab. Heute verfügt die Bienenfrau im Nørreskov über 17 dieser großen künstlichen Nisthöhlen.

„Es ist für mich einfach das Beste“, erklärte die Bienenzüchterin den aufmerksam lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörern im Deutschen Museum Nordschleswig. „Mich haben Bienen schon immer fasziniert. Dort gibt es eine Königin, es wird gearbeitet, ventiliert, und einige stehen Wache. Es ist ein richtiger Staat“, so Lone Valentin Bram.

Der Nachmittag begann mit Kaffee und Kuchen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Nachbar Willy wurde am Anfang ihr Mentor. 2013 absolvierte die Krankenschwester eine dreimonatige Ausbildung in Rackebüll (Ragebøl). „Und wie es bei vielen Imkern ist: Ich habe die erste Zucht ermordet. Ich habe einfach zu oft in die Kiste geschaut“, gab die Bienenzüchterin zu.

Die Königin wird übrigens mit einem bestimmten Farbstoff des Jahres markiert. „Eine Königin verbreitet einen gewissen Duft, Pheromon, der das ganze Bienenvolk beruhigt“, so Lone Valentin Bram. Wenn die Königin zu alt wird, muss sie ihr Leben lassen. Aber sofort macht das fleißige Volk eine neue Puppe, wo die Larve zur nächsten Königin heranwachsen kann.

Honig ist preisgekrönt

Die Bienen platziert die Züchterin an drei Orten. Im Mai und August wird geerntet. Die Honigernte ist laut Imkerin das Höchste. Ein Bienenstock kann bis zu 40 Kilo Honig liefern.

„Ich mache einen sehr guten Honig“, versicherte Lone Valentin Bram, die bei verschiedenen Meisterschaften im In- und Ausland schon mehrere Auszeichnungen für ihre Produkte errungen hat. Seit Jahren ist sie selbst eine der Richtenden dieser Wettbewerbe.

Die Gläser mit Lone Valentin Brams Honig Foto: Ilse Marie Jacobsen

Bienen fliegen in einem Umkreis von drei bis fünf Kilometern, um an die besten Blüten und Pflanzen zu gelangen.

Honig nicht ökologisch

Auf die Frage, ob ihr Honig biodynamisch ist, musste die Bienenfrau mit Nein antworten. Wer „grünen“ Honig produzieren will, muss seine Bienen auf einem biodynamischen Bereich von 96 Prozent auf drei Kilometern in alle Richtungen ausfliegen lassen können. Das kann Lone Valentin Bram, die dicht am Wasser wohnt, nicht. In Deutschland sind die Regeln anders.

Die Imkerin verkauft ihre Produkte in einem Hofladen in Myrholm und bei „bals-hjørnet“ an der Jernbanegade in Sonderburg. Die Reste ihrer Tafeln verwandelt die Imkerin in Kerzen: „Bei mir soll es keinen Schwund geben.“

Honig-Verkostung

Sie antwortete beim Montagsclub laufend auf die Fragen aus der Runde. Anschließend durften alle sich einige ihrer Honige auf der Zunge zergehen lassen: den milden, cremigen und nicht so süßen Frühjahrshonig und den etwas kräftigen Sommerhonig, der auch dunkler ist. „Den gebe ich unter anderem auch in die Chili con Carne“, so Lone Valentin Bram.

Beim nächsten Montagsclub des Sozialdienstes Sonderburg im Februar gestaltet das Ehepaar Christiane und Hauke Wattenberg einen musikalischen Nachmittag. 

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