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Medaillenregen für Lilly und Frederik

Medaillenregen für Lilly und Frederik

Medaillenregen für Lilly und Frederik

Sonderburg/Sønderborg
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Frederik Ramberg Mortensen (l.) und Lilly Træger Foto: privat

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Für eine Schülerin und einen Schüler der Deutschen Schule Sonderburg wurde eine Regionsmeisterschaft eine sehr erfolgreiche Sache. Bei einem Treffen erzählen die beiden, wie sie so weit gelangten.

Der lokale Verein „Svømmeklubben Sønderborg” war vor Kurzem zum vierten Mal der Veranstalter der Kurzbahn-Regionsmeisterschaften der dänischen Schwimmunion. Die 200 besten Schwimmerinnen und Schwimmer von zehn dänischen Clubs aus Süddänemark wetteiferten in der Humlehøj-Halle um die besten Platzierungen.

Frederik Ramberg Mortensen (11) und Lilly Træger (10) von der Deutschen Schule Sonderburg holten sich bei dem Turnier nicht nur ein ganzes Arsenal an funkelnden Medaillen und große Pokale. Sie errangen auch den ersten und den zweiten Platz als vielseitigste Schwimmerin und vielseitigster Schwimmer in Süddänemark.

Lilly ist stolz

Bei so viel Erfolg wird selbst den ehrgeizigsten jungen Sporttreibenden feierlich zumute. „Das war recht wild. Ich habe schon mal noch mehr Medaillen gewonnen – aber ich bin wirklich stolz“, gibt Lilly glücklich lächelnd zu.

Lilly Træger mit Pokal und diversen Medaillen Foto: Ilse Marie Jacobsen

Sie trainiert seit jungen Jahren im Svømmeklubben Sønderborg.  Beim Pressetermin zieht sie ihren großen silbernen Pokal aus der Tasche und stellt ihn feierlich auf den Tisch. Sie trainiert jede Woche an drei Abenden. Bald beginnt für sie das Training am Morgen. Darauf ist sie gespannt.

Fünfmal Training jede Woche

Frederik ist schon immer geschwommen. Bei ihm begann die Begeisterung für das Wasser mit dem Babyschwimmen. Heute trainiert er jede Woche fünfmal. Einmal springt er um 6 Uhr ins Wasser, sonst am Nachmittag. Nach dem Morgentraining ist er dann frisch, wenn er anschließend in die Deutsche Schule Sonderburg geht.

Frederik Ramberg Olesen mit Pokal und Medaillen Foto: Ilse Marie Jacobsen

Am Anfang ist es nicht einfach, schon um 5.20 Uhr aufstehen zu müssen. „Aber man gewöhnt man sich daran“, meint er. Nur wer trainiert, wird besser.

Das wird ein toller Tag

Auch er hat seinen jüngsten Pokal beim Transport zum Pressetermin beim „Nordschleswiger" in zwei dicke Handtücher gewickelt. Auf eine Trophäe dieser Art passt man schon gut auf.

„Man denkt: Kann ich wirklich so schnell schwimmen? Ich hatte aber das Gefühl, dass es an diesem Wochenende richtig gut gehen würde“, so der Elfjährige. Er konnte schon beim Aufwärmen spüren, dass er an dem Tag einen hervorragenden Kontakt zum Wasser hatte: „Dann weiß man, das wird ein richtig guter Tag.“

Die großen Pokale durften die beiden mit nach Hause nehmen. Im Zimmer der beiden sind sie und die vielen verschiedenen Medaillen ein handfester Beweis für die Ausdauer und den Willen, viel erreicht zu haben.

Der Trubel in der Humlehøj-Halle Foto: privat

Die schönsten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen hängen als Trophäen an der Wand. Andere landen in einer Schublade. Eine konkrete Zahl hat weder Lilly noch Frederik. „Aber ich habe eine ganze Tüte voll“, meint Frederik, und Lilly nickt zustimmend.

Nie nervös sein

Für eingefleischte Wettkampfschwimmerinnen und -schwimmer gibt es Dinge, die tunlichst vermieden werden müssen. „Unser Trainer hat gesagt: Es ist am wichtigsten, dass man nicht nervös ist. Dann kann alles ganz schiefgehen“, so Frederik. Wenn die Gedanken woanders sind, könne das zu unkontrollierten Bewegungen führen. Wichtig seien außerdem die richtige Ernährung „und Haferflocken“, wie der Elfjährige meint.

Besser werden ist gut

Bei „Sønderborg Svømmeklub“ schwimmen auch Mädchen und Jungen, die nicht an Turnieren teilnehmen. Lilly und Frederik sind aber mit Feuereifer bei einem Wettstreit dabei. „Es macht einfach Spaß, und es ist so toll, dass man besser werden kann. Beim Schwimmen kann man sehen, dass man schneller wird“, so der Elfjährige. In anderen Sportarten kann ein Fortschritt oft nicht so genau gemessen werden.

Lilly freut sich besonders, wenn sie ihre Bestzeit schlagen kann. Aber nach einem gelungenen Schnellspurt im Wasser – ob Medley, Rücken, Brust oder Freistil – jubelt selbst ein erfolgreicher Sportler nicht stolz: „Die Gedanken sind da, aber man ist einfach geschafft nach einem Lauf“, meint auch Frederik.

An den Regionsmeisterschaften beteiligten sich 14 Schwimmerinnen und Schwimmer des Svømmeklubben Sønderborg. Es wurden 16 Goldmedaillen, 9 Silbermedaillen und 5 Bronzemedaillen errungen. Hinzu kamen Silbermedaillen in drei Gruppenturnieren.

Alles beginnt mit dem Schwimmunterricht

Aber wie wird man jemand, der seinen Körper durch das Wasser schießen lässt?

„Die Eltern haben immer gesagt: Ihr müsst das Schwimmen lernen. Wer dann Lust hat, der kann ja anschließend an einem Turnier teilnehmen. Das probiert man – und wir wollten dann einfach dabeibleiben. Das haben wir dann seither gemacht“, so Frederik, während Lilly zustimmend nickt. Lilly und auch Frederik haben Schwestern, die ebenfalls erfolgreiche Wettbewerbsschwimmerinnen sind.

Beide sind immer aktiv

Die beiden erfolgreichen Sportler aus Sonderburg konzentrieren sich nicht nur auf den Wassersport. Lilly spielt auch Blockflöte und Gitarre in der Musikschule. Frederik widmet sich außerdem dem Rhönrad und Gymnastik.

Die Sportlerinnen und Sportler von „Sønderborg Svømmeklub“ wurden mit vielen Auszeichnungen belohnt. Foto: privat

„Man hat vielleicht ein oder zwei Stunden, bevor es weiter zum Nächsten geht“, so Lilly, die auch in jüngeren Jahren Rhönrad-Sport betrieben hat. Die beiden haben ein volles Programm. „Man hat nicht immer so viel Zeit, mit Schulkameraden zu spielen, wenn die Person, mit der man spielt, nicht auch demselben Sport nachgeht. Und an den Wochenenden gehe ich auch zum Schwimmen und zur Gymnastik“, meint Frederik. Er hat jeden Tag eine Aktivität.

Schwere Beine nach dem Turnier

Wer für seinen Club bei einem Turnier an den Start geht, hat auch Pausen zwischen den einzelnen Disziplinen. „Dann kann man es sich mit seinen Freunden gemütlich machen. Und zwischendurch werden die Preise überreicht. An dem einen Abend konnte ich merken, dass meine Beine doch ziemlich schwer waren“, gibt Frederik gern zu.

Die Sonderburgerin und der Sonderburger übernachteten von Sonnabend auf Sonntag zusammen mit den angereisten Schwimmsportlern in der Humlehøj-Schule und -Halle. 250 Personen blieben in der Nacht bei Humlehøj.

Frederik Ramberg Olesens Medaillen von einer Regionsmeisterschaft Foto: Ilse Marie Jacobsen

Pläne für die Zukunft

Habt ihr noch ein Ziel, das ihr noch nicht erreicht habt?

„Also ich habe da eine Idee. Ich würde gern auf das Siegerpodest bei den Dänemarks-Meisterschaften steigen“, so Frederik. Auch Lilly würde gern in eine noch höhere Klasse gelangen. Hinzu kommen die ausländischen Turniere. Die beiden waren schon einmal in Flensburg (Flensborg) bei einem Wettstreit dabei. In den Oster- und den Herbstferien gibt es Trainingscamps, unter anderem in Polen oder Schweden.

Beim Sonderburger Schwimmklub trainiert ein Ehepaar aus Bulgarien seit zehn Jahren die tüchtigen Wettkampfschwimmer. Die beiden waren selbst einmal Wettkampfschwimmer. Ihnen ist es zu verdanken, dass „Sønderborg Svømmeklub“ so erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler im Pool hat. Ihre Kinder besuchen ebenfalls die Deutsche Schule Sonderburg. Die Trainer geben den Kindern und Jugendlichen eine gute Variation aus den richtigen Übungen und Schnelligkeit.

Frederik und Lilly haben hart trainiert, aber Frederik ist auch sehr dankbar: „Hat man keinen guten Trainer, wird man auch nicht besser.“

Lilly Træger Foto: Ilse Marie Jacobsen
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