Generalversammlung

Anbau? Die DSS ist voll ausgelastet

Anbau? Die DSS ist voll ausgelastet

Anbau? Die DSS ist voll ausgelastet

Sonderburg/Sønderborg
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Die DSS – hier ein Bild von der Jubiläumsfeier im Oktober – ist voll besetzt. Foto: Sara Eskildsen

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Auf der Generalversammlung des Vereins der Deutschen Schule Sonderburg sprach Stadtratsmitglied Gerhard Bertelsen das Thema Schul-Ausbau an. Denn die Institution stößt mit 227 Kindern an ihre Grenzen.

Auf der Generalversammlung des Vereins Deutsche Schule Sonderburg wurde am Donnerstagabend deutlich: Die Schule hat ein in mehrfacher Hinsicht turbulentes Jahr 2020 erlebt und muss sich nun mit der Frage eines möglichen Anbaus beschäftigen.

2020 war ein Jahr voller Veränderungen und unvorhersehbaren Entwicklungen: Nach der überraschenden Entlassung des Schulleiters Thomas Mühlhausen im März leitete Jan Wachtberg Schmidt die Institution durch den ersten Corona-Lockdown, im August kam Henriette Tvede Andersen als neue Schulleiterin nach Sonderburg.

„Von Ausnahmesituationen und von Corona geprägt“

„Dieser Jahresbericht ist von Ausnahmesituationen und von Corona geprägt“, stellte der Vorsitzende des Vereins, Jens-Christian Schmidt, fest. Die Entscheidung, den Schulleiter fristlos zu entlassen, sei keine einfache gewesen.

Nicht, weil man an der Richtigkeit der Entscheidung Zweifel gehabt habe. Sondern „weil solche Entscheidungen nie leichtfertig, und nur auf einer zweifelsfreien Grundlage getroffen werden“, so der Vorsitzende. Elternvertretung, Schule und der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) seien sich in der getroffenen Entscheidung vollkommen einig gewesen.

Der Vorsitzende des Schulvorstands, Jens-Christian Schmidt, mit den Vorstandsmitglieder und Schulleiterin Henriette Tvede Andersen (2. v. l.) Foto: Sara Eskildsen

Kurz nach der Schulleiter-Entlassung habe der erste Lockdown begonnen. Der Vorsitzende sprach der Schulleitung Dank dafür aus, das Ruder fest in der Hand gehalten zu haben, und das „Unmögliche möglich gemacht“ zu haben.

Die neue Handypolitik – die Mobiltelefone müssen seitdem während der Schulzeit abgegeben werden, damit sich die Kinder miteinander beschäftigen – sowie Renovierungen von Kelleretage und Aula-Boden hätten den Vorstand außerdem beschäftigt.

Immer bereit, die richtige Lösung zu finden

Im August 2020 trat Henriette Tvede Andersen ihren Dienst als neue Schulleiterin an. Mit dem Herz am rechten Fleck und immer bereit, die richtige Lösung zu finden, wie Schmidt feststellte. „Wir freuen uns, dass du den  Weg zu uns gefunden hast!“

Zusammen mit der neuen Schulleiterin wurde Melanie Beuschau als neue Sekretärin an der Schule begrüßt. Dass die beiden mittlerweile ein eingespieltes Team sind, stellten sie unter Beweis, als Melanie Beuschau die Rede von Schulleiterin Henriette Tvede Andersen vorlas, die an starker Heiserkeit litt.

Die DSS reagierte während des Lockdowns flexibel und verlegte diverse Unterrichtsstunden ins Freie, wie hier im April 2020. Foto: Sara Wasmund
Schul-Sekretärin Melanie Beuschau las den Bericht für Schulleiterin Henriette Tvede Andersen vor. Foto: Sara Eskildsen

Die Schulleiterin verglich die DSS mit einem Schiff, auf dem die „28 Offiziere“ alles dafür tun, die Schüler auf ihrer Reise zu begleiten und sie sicher wieder an Land zu bringen, wo dann die Reise weitergeht.

Unter Corona habe es hohe Wellen gegeben und das Segelsetzen sei nicht immer leicht gewesen. „Die Restriktionen wurden zum Teil unseres Alltags“, so die Schulleiterin, durch gute Zusammenarbeit und Zusammenhalt sei die Schule gut durch die stürmischen Zeiten gekommen.

Die Leiterin der Schul-Freizeit-Ordnung (SFO), Jasmin Matt, blickte ebenfalls auf ein Jahr des Ausnahmezustands zurück. Mit 52 Kindern und zwölf neuen Vorschülerinnen und Vorschülern ab Mai.

Wahlen im Schulvorstand

Drei Posten standen im Vorstand des Vereins Deutsche Schule Sonderburg zur Wahl. Julia Bick und Kassierer Bo Thielsen wurden wiedergewählt, Simon Sneevang ist neu in den Vorstand gewählt worden.

Unter dem Punkt Verschiedenes sprach Stadtratspolitiker Gerhard Bertelsen (SP) eine Herausforderung der Zukunft an: die erreichte Auslastung der DSS. Mit 227 Kindern ist die maximale Grenze erreicht. Dennoch wirbt die Kommune bei Zuzügler-Treffen unter anderem mit der DSS.

Stadtratspolitiker Gerhard Bertelsen sprach die Möglichkeit eines Ausbaus an. Foto: Sara Eskildsen

Wenn ich mir die deutschen Kindergärten und die Deutsche Schule Sonderburg anschaue, kann ich sehen, dass sie gerammelt voll sind. Wir können nicht jetzt mit den deutschen Institutionen werben und wenn die Menschen dann hierherziehen, landen die Kinder auf der Warteliste.

Gerhard Bertelsen, Stadtratspolitiker

„Momentan haben wir 340 Deutsche, die sich konkret für das Leben und einen Umzug in die Kommune Sonderburg interessieren. Unser Ziel ist es, mindestens 100 neue deutsche Familien in der Kommune begrüßen zu können. Doch wenn ich mir die deutschen Kindergärten und die Deutsche Schule Sonderburg anschaue, kann ich sehen, dass sie gerammelt voll sind. Wir können nicht jetzt mit den deutschen Institutionen werben und wenn die Menschen dann hierherziehen, landen die Kinder auf der Warteliste“, gab der Stadtratspolitiker zu bedenken.

Er habe diesbezüglich bereits mit dem DSSV gesprochen. Doch wie konkret und realistisch ist die Möglichkeit, die DSS zu erweitern?

Henriette Tvede Andersen gab nach der Generalversammlung einen Einblick in den Stand der Dinge. „Wir sind derzeit dabei, genau darüber nachzudenken. Das ist eine Entscheidung, die von Schule, Elternvertretung und DSSV gemeinsam getroffen werden muss. Wir befinden uns im Findungsprozess“, so die Schulleiterin.

Aufnahmestopp oder Anbau

Entweder, die DSS verhängt bei 227 Kindern einen Aufnahmestopp, oder die Schule baut an. Doch wo? „Wir untersuchen derzeit verschiedene Möglichkeiten. Unsere Klassenräume sind für 18 Kinder ausgelegt, diese Grenze ist ausgeschöpft. Wenn wir wachsen, dann müssten wir auf zweizügige Klassen umstellen – und dann brauchen wir neue Räume.“

Im engen Dialog mit Vorstand und DSSV will die DSS die Möglichkeit eines Anbaus in den kommenden Monaten konkret prüfen.

Kassierer Bo Thielsen legte den Finanzbericht der DSS vor. Foto: Sara Eskildsen
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