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SønderjyskE spielt sich gegen GOG in einen Rausch

SønderjyskE spielt sich gegen GOG in einen Rausch

SønderjyskE spielt sich gegen GOG in einen Rausch

Sonderburg/Sønderborg
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Noah Gaudin erzielte bei seiner Rückkehr elf Tore. Foto: Karin Riggelsen

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Mit der besten Saisonleistung hatten die SønderjyskE-Handballer vor zwei Wochen Skjern mit 28:26 geschlagen. Gegen GOG zeigten die Hellblauen, dass es da noch eine Steigerung gibt. Was für eine furiose Handball-Show bei der triumphalen Rückkehr von Noah Gaudin.

GOG verliert in der dänischen Liga nur selten Handballspiele. Der amtierende dänische Meister verlor in der Saison 2021/22 nur eines der 26 Liga-Spiele, und in der laufenden Spielzeit steht aus den ersten 16 Liga-Begegnungen ebenfalls nur eine Niederlage zu Buche. Und zwar beim 29:35 gegen Aalborg.

Die zweite Saisonniederlage folgte am Sonntagnachmittag im Skansen. 1.978 Zuschauerinnen und Zuschauer haben hier ein rauschendes Handballfest erlebt. Mit einer grandiosen Leistung haben die SønderjyskE-Handballer den Titelverteidiger mit 42:37 bezwungen und von der Tabellenspitze gestürzt.

„Unser Plan ist aufgegangen. Wir wollten ständig die Positionen und den Rhythmus im Angriffsspiel ändern, auch in den Phasen, wo es gut lief“, sagt SønderjyskE-Trainer Rasmus Glad Vandbæk zum „Nordschleswiger“.

 

August Wiger machte ein starkes Spiel, nicht nur als Spielmacher, sondern auch als Schütze. Foto: Karin Riggelsen

Die bärenstarke Leistung riss das Publikum von den Sitzen. Stehende Ovationen gab es bei mehreren Kempatricks und nicht zuletzt bei einem eleganten Dreher von Noah Gaudin von der Torauslinie.

Die Rückkehr des viel zu lange verletzten Franzosen tat dem SønderjyskE-Spiel mehr als gut. Der 23-Jährige hatte sein 51. und bis dato letztes Liga-Tor am 28. Oktober gegen TTH Holstebro geworfen, seitdem war er schmerzlich vermisst worden. Ohne ihn hatten die Hellblauen nur zwei der sieben Spiele im November gewonnen.

Gleich in der ersten Halbzeit erzielte er aus acht Versuchen sechs Tore, sorgte für mehr Druck aus dem Rückraum und auch für Entlastung für Andreas Lang und August Wiger, die mit weniger Verantwortung auf den Schultern selbstbewusst und glänzend auftrumpften.

 

Kasper Larsen war ein großer Rückhalt seiner Mannschaft. Foto: Karin Riggelsen

Und wenn der Rhythmus und der Schwung in der zweiten Halbzeit mal verloren ging, stand im Tor ein glänzend aufgelegter Kasper Larsen, der immer wieder die GOG-Handballer zur Verzweiflung brachte.

„Kasper hat ein starkes Spiel gemacht. Einzelleistungen auf einem hohen Niveau sind erforderlich, wenn wir gegen einen solch starken Gegner wie GOG eine Chance haben wollen. Und die haben wir bekommen. Ich bin stolz darauf, was August Wiger, Andreas Lang und Noah Gaudin gezeigt haben, aber auch ein Tobias Olsen verdient sehr viel Lob. Das haben vielleicht nicht alle bemerkt, aber er hat GOG vor Herausforderungen gestellt, und dasselbe trifft auch für Stranden zu. GOG musste sich ständig neu einstellen.“

Das temporeiche Spiel war bis Mitte der ersten Halbzeit ausgeglichen, überraschenderweise waren es aber die Gastgeber, die sich von einem 10:10 über ein 22:18 zur Halbzeitpause auf 28:21 (38.) absetzen konnten. Es drohte beim 36:33 (54.) noch einmal spannend zu werden, doch anders als in vielen Spielen der laufenden Saison gaben die Hellblauen ihre Führung nicht ab. Das konnten auch zwei schwache Schiedsrichter nicht ändern.

Tobias Olsen erntete Lob vom Trainer. Foto: Karin Riggelsen

Die bärenstarke Leistung gegen den amtierenden dänischen Meister lässt die Hoffnungen wieder wachsen, dass die SønderjyskE-Handballer in den noch ausstehenden neun Spielen der regulären Saison den Vier-Punkte-Rückstand auf Fredericia HK wettmachen und doch noch in die Meisterschafts-Endrunde einziehen können.

„Natürlich blicken wir auf die Tabelle, aber das ist noch unser Fokus. Wir müssen uns in erster Linie als Mannschaft wieder finden, unsere Identität. Und dann sehen wir am Saisonende, wo wir stehen. Ich habe den Spielern in der Umkleidekabine gesagt, dass sie stolz sein können und sich freuen dürfen, aber jetzt müssen wir endlich auch auswärts gewinnen und zeigen, dass wir auch dort einen Schritt nach vorne machen können“, meint Rasmus Glad Vandbæk.

Noah Gaudin (11), Andreas Lang (8), August Wiger (8), Tobias Møller (4/1), Tobias Olsen (3), Jacob Bagersted (3), Sebastian Augustinussen (2), Kristian Stranden (2), Morten Bjørnshauge (1) erzielte die Tore für die SønderjyskE-Mannschaft, die am kommenden Wochenende beim noch punktlosen Tabellenschlusslicht HC Midtjylland antreten muss.

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Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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