Schüler machen Zeitung

DGN: Besseres Miteinander

DGN: Besseres Miteinander

DGN: Besseres Miteinander

Jakob Hagel, Stina Böhling, Kristina Lombardi
Apenrade/Aabenraa
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Gemeinsames Lernen von Lehrer und Schüler wirkt sich positiv aus. Foto: Kristina Lombardi

Durch flachere Hierarchie und bessere Kommunikation ist auch das Schüler-Lehrer-Verhältnis gestärkt.

Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist wichtig für die Lernlust der Schüler. Das geht aus einer aktuellen Studie des dänischen Zentrums für Unterrichtsmilieu (DCUM) hervor.  Für Lehrerin Antje Beckmann ist das Lehrer-Schüler-Verhältnis am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) von einer flachen Hierarchie geprägt – auch durch das obligatorische Du.

Antje Beckmann lebt seit ungefähr 20 Jahren in Dänemark und unterrichtet am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig,  hat aber auch Unterrichtserfahrungen in Deutschland gemacht.
Im Gespräch mit uns äußert sie sich zu dem Thema, wie  der Kontakt zu ihren Schülern   ist.

„Der Unterschied ist ganz sicherlich der, dass man in Dänemark an Schulen eine sehr viel flachere Hierarchie hat“, ist eine ihrer Aussagen. Man habe hier auch eine bessere Kommunikation zur Schulleitung, während die Schulleitung in Deutschland relativ für sich selbst sei und kein großes Maß an Zusammenarbeit vorliege. Auch dadurch, dass das Deutsche Gymnasium eine kleine Schule ist, habe man ein entspanntes Verhältnis zwischen den Lehrern und den Schülern.

Sie kann  sich mittlerweile nicht mehr vorstellen, von Schülern gesiezt zu werden. „Ich finde es sehr angenehm und habe nicht das Gefühl, dass meine Autorität darunter leidet“, fügt Antje Beckmann noch hinzu. Sie ist außerdem der Meinung, dass das Duzen auch dabei hilft, dass man ein anderes Verhältnis zu seinen Schülern aufbaut und die Schüler möglicherweise auch ein anderes Verhältnis zu ihren Lehrern haben. So zögen sie ihre Lehrer vielleicht auch eher mal ins Vertrauen oder führten mal ein nettes Gespräch miteinander.

Tim Hagemann, Prorektor der Bielefelder Fachhochschule der Diakonie, sieht das Ganze jedoch ein bisschen anders. Er bevorzugt für das Arbeitsleben das Siezen, weil man dadurch eine gewisse Distanz halten kann: „Ich sieze die Schüler immer, weil ich mich von denen distanziere und es dadurch bei den Prüfungen nicht so persönlich wird.“
 

 

 

Nachgehakt

Inwiefern hat das Verhältnis zu den Lehrern einen Einfluss auf das Lernverhalten, beziehungsweise auf die Lust zu lernen?

Leonie Krauskopf: „Ja es spielt eine Rolle. Wenn man den Lehrer gut findet und ein gutes Verhältnis zu ihm hat, hat man auch mehr Lust, beim Unterricht mitzuwirken, aber meistens sind meine Lehrer eh gut. Manchmal muss man sich aber dazu zwingen, etwas zu machen, obwohl man keine Lust hat.“

Jonathan Hoth: „Es kommt darauf an, dass die Lehrer mit uns Schülern auf ein Level kommen und mit uns als eine Gruppe arbeiten. Wenn ein Lehrer uns sein Wissen vermittelt in einer interessanten Weise und es uns spannend macht, höre ich auch zu. Es gibt auch Lehrer, die uns deren Stoff langweilig erzählen und uns in einer Art zwingen, zuzuhören.“

Markus Lund Hansen: „Also das wäre cool, wenn du einen ordentlichen Lehrer hast, weil dann hat man auch Lust, in die Schule zu kommen. Dann bin ich auch aktiver und habe auch mehr Lust, im Unterricht mitzuarbeiten.“

Rebecca Ravn: „Natürlich spielt es eine Rolle, dass man ein gutes Verhältnis mit dem Lehrer hat, aber es ist auch wichtig, dass der Lehrer Spaß an seinem Thema hat und dabei enthusiastisch mit uns arbeitet. Wenn sie dabei noch auf uns Schüler eingehen, haben wir auch mehr Lust, etwas im Unterricht zu machen.“

 

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