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Nach neuer Einreiseregel: Mutter und Tochter wiedervereint

Nach neuer Einreiseregel: Mutter und Tochter wiedervereint

Nach neuer Einreiseregel: Mutter und Tochter wiedervereint

Fröslee/Frøslev
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Andrea Lassen und ihre Tochter Alexandra können sich dank der neuen Einreisebestimmungen wieder sehen. Foto: Thore Naujeck

Andrea Lassen aus der Nähe von Sörup konnte am Donnerstag das erste Mal seit der Grenzschließung am 14. März ihre Tochter in Nordschleswig besuchen.

Wer die Grenze nach Dänemark passieren will, muss seit der Grenzschließung am 14. März einen triftigen Grund vorweisen. Da drunter fällt zum Beispiel eine Wohnung oder ein Arbeitsplatz in Dänemark. Doch seit Mittwoch wird nun auch die Einreise von Ehepartnern, Lebensgefährten sowie Kindern und Familienmitgliedern ausländischer Angehörigkeit als triftiger Grund angesehen.

Unsicherheit an der Grenze

Als Andrea Lassen aus der Nähe von Sörup am Donnerstag davon erfährt, setzt sie sich ins Auto und möchte ihre Tochter Alexandra besuchen, die in Nordschleswig lebt. Angekommen an der Grenze, weiß der Beamte noch nichts von den neuen Einreisebestimmungen. Andrea Lassen zeigt ein Foto von der Krankenversicherungskarte ihrer Tochter vor, um zu verdeutlichen, dass Alexandra wirklich in Dänemark lebt. Des Weiteren ruft Andrea Lassen ihre Tochter von der Grenze aus an, damit sie zwischen der Mutter und dem Polizisten vermitteln kann.Währenddessen filmt der Freund von Alexandra Lassen, Thore Naujeck, die Geschichte von der anderen Seite der Grenze.

Bereits zu Beginn des Tages erhielt Thore Naujeck, Koordinator des Bundes Deutscher Nordschleswiger, viele Anrufe und Fragen zu den neuen Einreisebestimmungen. Auf Nachfrage bei der Hotline zu dem Covid-19/Coronavirus erhielt er den eindeutigen Bescheid, dass die Regelung auch für Familienangehörige gilt.

Als Thore Naujeck das auch dem Beamten erzählt und auf die  Webseite der Polizei verweist, wird Andrea Lassen schließlich über die Grenze gewinkt und kann ihre Tochter wiedersehen.

„Ich freue mich sehr, dass es diese neuen Einreisebestimmungen für enge Verwandte gibt. Es zeigt, dass es spezielle Gesetze für das Grenzland geben muss und dass unter der Grenzschließung viele Familien leiden mussten“, so Naujeck.

Minderheitenparteien fordern Grenzöffnung

Die Minderheitenparteien im Grenzland, die Schleswigsche Partei in Nordschleswig und der Südschleswigsche Wählerverband in Südschleswig hatten zuvor gefordert, dass die Bestimmung gelockert wird, damit Familienmitglieder einreisen können. Außerdem fordern sie in einem Brief die dänische Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) und den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther dazu auf, einen Dialog darüber zu führen, wie man stufenweise die deutsch-dänische Grenze wieder öffnen kann.

 

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