„So langsam habe ich die Schnauze wirklich voll vom Planen. Jetzt soll es endlich auch mal wieder losgehen“, sagt Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger.

Seit nun mehr einem Jahr ist er durch das Coronavirus dazu verdammt, Pläne um Pläne aufzustellen, wie und wann es mit Kulturveranstaltungen in der Minderheit wieder losgehen kann. Bisher wurden diese durch die neu erstarkte Pandemie immer wieder zunichtegemacht.

Doch er ist zuversichtlich, dass durch die aktuellen Entwicklungen rund um die immer größeren Zahlen an Impfungen Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.

Im Mai soll es wieder richtig losgehen – so der Plan. Ein breit angelegtes Kulturprogramm, das nur wenige Wünsche offen lässt, steht in den Startlöchern.

Eingeleitet wird der als Kulturmonat ausgerufene Mai am 4. und 5. mit insgesamt vier Aufführungen des „AGORA“-Theaters der deutschsprachigen Gemeinschaft aus Belgien für die Grundschüler der deutschen Schulen.

Ab dem 6. Mai kommen dann alle Feinschmecker und Wurstfans auf ihre Kosten. Der selbst ernannte Wurst-Ethnologe Wolfger Pöhlmann stellt an drei Abenden bei einem Vortrag sein Buch „Es geht um die Wurst“ vor, in dem er zahlreiche Wurstgeschichten aus der in aller Welt bekannten Wurst-Nation Deutschland zusammengetragen hat. Der studierte Kunsthistoriker geht der Faszination rund um die Wurst kulturgeschichtlich, ästhetisch und geschmacklich auf den Grund. Die Veranstaltungen finden am 6. Mai ab 19.30 Uhr im Schützenhaus in Tondern, am 7. Mai ab 19.30 Uhr im Deutschen Museum in Sonderburg und am 8. Mai ab 15 Uhr auf dem Knivsberg statt. Der Eintritt kostet 100 Kronen (ermäßigt für Schüler, Studierende und Auszubildende 50 Kronen). Bereits ab 18.30 Uhr werden Grillwurst und Getränke zur Einstimmung angeboten.

Musikliebhaber kommen dann am 21. Mai auf ihre Kosten, wenn die Berliner Band „DOTA“ mit der gleichnamigen Sängerin Dota Kehr auf dem Knivsberg ein Konzert gibt. Wer Lust hat, das Wochenende mit der Familie direkt auf dem Knivsberg zu bleiben, kann direkt im Anschluss an das Konzert an der Familienfreizeit teilnehmen. Nach dem Start mit dem Konzert am Freitagabend besteht die Möglichkeit, sich am Sonnabend unter anderem beim Mountainbiken, Floßbauen, Fußballbillard oder Klettern im Hochseilgarten auszutoben und abends dann am Lagerfeuer zu hyggen. Für die Kleinsten steht ein Spiel- und Bastelzimmer bereit. Tickets für das Konzert kosten 150 Kronen (ermäßigt für Schüler, Studenten und Auszubildende 75 Kronen). Wer die Familienfreizeit bucht, bekommt das Konzert gratis dazu. Start des Konzerts ist um 20 Uhr. Das Warm-up mit Grillgut und Getränken beginnt um 17 Uhr.

Ende des Monats werden dann auch die Lachmuskeln gehörig strapaziert. Wenn die alten Bekannten vom Kabarett „Die DISTEL“ sich mal wieder auf den Weg aus Berlin nach Nordschleswig machen, um am 28. Mai ihr Programm „Skandal im Spreebezirk“ auf dem Knivsberg aufzuführen. „Eigentlich sollten sie bereits zur Neujahrstagung in Sankelmark, die ja leider ausfallen musste, auftreten. Wir sind sehr froh, dass sie uns zu diesem späteren Termin auch zugesagt haben“, sagt Iwersen. Ihr neuestes Programm behandelt mit spitzem Humor die Skandale der Zeit. Von Wohnungsnot, MeToo, German Angst, Bargeld-Aus bis hin zum politisch korrekten Kinderfasching. Diese Gruppe stichelt, spottet, seziert und verreißt. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr. Das Warm-up mit Grillgut und Getränken beginnt um 17 Uhr. Tickets kosten 150 Kronen (ermäßigt für Schüler, Studenten und Auszubildende 75 Kronen).

Hoffnung auf eine volle Mulde

Für das Konzert und das Kabarett hat sich der Kulturkonsulent zudem etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wenn der Wettergott mitspielt, sollen beide Veranstaltungen in der Mulde stattfinden. „Unser Ziel ist es eh, die Mulde mehr zu nutzen. Das könnte die ideale Gelegenheit dafür werden. Wenn das Wetter mitspielt, sollten das schöne Frühsommerabende für alle werden“, so Uffe Iwersen.

Ein weiterer Vorteil sei es, dass die Ansteckungsgefahr im Freien natürlich deutlich geringer sei und man mehr Zuschauer zulassen könne, so Iwersen weiter.

Plan B liegt bereit

Da aber das Wetter für Mai niemand sicher voraussagen kann, hat der BDN bereits einen Ausweich-Plan vorbereitet.

„Sollte das Wetter nicht gut genug sein, müssen wir natürlich in den Theatersaal ausweichen. Dort werden wir allerdings nicht so viele Zuschauer unterbringen können. Wir haben es nun so geplant, dass wir zunächst nur so viele Tickets im Vorverkauf für das Konzert und das Kabarett anbieten, wie wir im Theatersaal unterbekommen. Wenn einige Tage vor den Veranstaltungen dann abzusehen ist, dass das Wetter gut genug wird, werden wir mehr Tickets für den Vorverkauf und die Abendkasse freigeben“, so Uffe Iwersen.

Dann wäre da aber noch die Corona-Pandemie, die auch Nordschleswig immer noch fest im Griff hat. „Wir können natürlich genau wie beim Wetter nur schwer vorhersagen, wie sich die Lage bis Mai entwickelt. Sollten die Restriktionen allerdings wieder angezogen und die erlaubte Besucherzahl deutlich eingeschränkt werden, müssten wir die Veranstaltungen absagen. Das würde sich dann einfach für niemanden lohnen, weder für die Zuschauer noch für die Künstler“, sagt der BDN-Konsulent, der natürlich hofft, dass es nicht so weit kommt und seine ganzen Planungen endlich mal wieder Früchte tragen.

Tickets für die Veranstaltungen können hier gebucht werden. Anmeldungen zur Familienfreizeit zu Pfingsten samt Konzert sind per E-Mail unter info@knivsberg.dk möglich.