Sprachliche Vielfalt
Der Krug an der Wiedau: Fünf Sprachen, ein Film
Der Krug an der Wiedau: Fünf Sprachen, ein Film
Der Krug an der Wiedau: Fünf Sprachen, ein Film
Die Hörspielreihe „Der Krug an der Wiedau“ soll anlässlich des 100. Geburtstages der Grenzziehung auf die Leinwand gebracht werden. Mit der Verfilmung kann ein altes Problem gelöst werden, findet Kulturkonsulent Uffe Iwersen.
In einer Gastwirtschaft an der Westküste treffen ein Bauer, ein Pastor, eine Künstlerin, das Wirtspaar und weitere Gäste aufeinander. Wie in der Region im Grenzland üblich sprechen sie Deutsch, Dänisch, Friesisch, Plattdeutsch und Sønderjysk. Bereits 2010 und 2011 diente dieses Szenario als Vorlage für die 12-teilige Hörspielreihe „Der Krug an der Wiedau“.
„Das Projekt hat typische Westküstenthemen wie Sturmfluten und Biogasanlagen humoristisch verpackt. Die drei- bis fünfminütigen Folgen sind bei lokalen Radiosendern in der Region gesendet worden“, erinnert sich Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN).
Der BDN stellte das Hörspielprojekt damals gemeinsam mit Gary Funck von Friisk Foriining, der Kulturorganisation der friesischen Minderheit, auf die Beine. „Es gab nur ein Problem: Nicht jeder Hörer versteht alle fünf Sprachen“, berichtet Iwersen.
Wir wollen das Hörspiel in einer abgewandelten Form als Spielfilm auf die Leinwand bringen.
Uffe Iwersen, Kulturkonsulent
Spielfilm mit Untertiteln
Im vergangenen Jahr überlegen sich Iwersen und Funck den „Krug an der Wiedau“ zum Jubiläum der Grenzziehung wiederaufleben zulassen, allerdings in einem anderen Format. „Wir wollen das Hörspiel in einer abgewandelten Form als Spielfilm auf die Leinwand bringen. Damit können wir auch das frühere Problem mit Untertitel umgehen, damit der Film für jeden verständlich ist“, erklärt der Kulturkonsulent, der für die Organisation zuständig ist.
Bei dem Filmprojekt arbeiten der Bund Deutscher Nordschleswiger und das Nordfriisk Teooter e. V. unter der künstlerischen Leitung von Gary Funck zusammen. Der Film, der die sprachliche Vielfalt der Region verdeutlichen soll, wird mit 236.000 Kronen von KursKultur 2.0 gefördert.
Dreharbeiten in Rosenkranz
Die Dreharbeiten für den humoristischen Kriminalfall beginnen im Oktober. Drehort ist der „Alte deutsche Grenzkrug“ in Rosenkranz, direkt an der deutsch-dänischen Grenze. Damit die Charaktere so authentisch wie möglich rüberkommen, haben alle Projektbeteiligten Verbindungen zum Grenzgebiet.
Hauptdarsteller ist Mathias Harrebye-Brandt, der in Flensburg geboren wurde und als Teil der deutschen Minderheit in Dänemark aufwuchs. Der Fernseh- und Filmschauspieler, der mittlerweile in Berlin lebt, wird die Rolle des deutschen Kriminalpolizisten verkörpern. Die Rolle der dänischen Kriminalpolizistin wird in den kommenden Tagen vergeben.
Aufgrund der Verzögerungen durch das Coronavirus können wir unseren Zeitplan mit der Fertigstellung bis Ende November 2020 nicht einhalten.
Uffe Iwersen, Kulturkonsulent
Nebendarsteller aus der Minderheit
„Der Film lebt nicht nur von den Hauptdarstellern, sondern vor allem von den Nebendarstellern, die einen großen Teil der Story ausmachen“, verrät der Kulturkonsulent. Insgesamt gibt es neun Nebendarsteller, die bereits Schauspielerfahrungen aus dem Laientheater haben. Drei von ihnen werden von Menschen aus der deutschen Minderheit verkörpert.
Helmuth Petersen, vom Kabarett Heimatmuseum, wird vermutlich die Rolle des Pastor Pörksen übernehmen. Stella Sina, die in diesem Jahr ihr Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig absolviert hat, spielt die Rolle der Künstlerin Charlotte aus Kopenhagen und Dirk Andresen, Anzeigenleiter des „Nordschleswigers“ verhilft der Rolle von Bauer Jens zum Leben.
Premiere erst 2021
Bis das Publikum „Æ kro ve æ Vidå – Æ Film“, „Der Krug an der Wiedau – Der Film“, „E krouf bai e Wiedå – Di Film“, „De Krooch an de Wiedau – De Film“ beziehungsweise „Kroen ved Vidåen – Filmen“ zu Gesicht bekommt, dauert es allerdings noch etwas.
„Die Premiere wird im ersten Quartal des neuen Jahres stattfinden. Aufgrund der Verzögerungen durch das Coronavirus können wir unseren Zeitplan mit der Fertigstellung bis Ende November 2020 nicht einhalten“, erklärt Uffe Iwersen. Der Film wird in lokalen Kinos und später freizugänglich im Internet zu sehen sein.