Haderslev Revy
Revue trifft Regenbogen: Hadersleben im Rampenlicht
Revue trifft Regenbogen: Hadersleben im Rampenlicht
Revue trifft Regenbogen: Hadersleben im Rampenlicht
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Das Lampenfieber ist unter Kontrolle. Im Haderslebener Kulturhaus probt das Team von „Haderslev Revy“ die letzten Schritte: Musik und Gesang gehören dazu, wenn die Haderslebener Revue das vergangene Jahr satirisch auf die Spitze treibt. Dabei soll es heuer weniger politisch zugehen, dafür umso diverser, wie die Regisseurin verrät.
Es ist dunkel im Saal des Kulturhauses Harmonien in Hadersleben: Nur die Bühne ist in gleißendes, kunterbuntes Scheinwerferlicht getaucht, im Hintergrund die Skyline der Domstadt. Techniker Ove Schmidt ist der Mann am Pult, der die Revue ins rechte Licht setzt.
Unentbehrliche helfende Hände
„Ohne unsere Backstage-Leute läuft nichts“, betont die langjährige Regisseurin Benthe Andersen.
Ove Schmidt ist einer von 40 Mitwirkenden vor und hinter der Kulisse der Haderslebener Revue, die am Donnerstagabend Premiere feiert – und zwar unter dem Motto „Was dürfen wir überhaupt noch sagen ...?“
Kommissar und Kommunalpolitikerin in einem Boot
Benthe Andersen und Revue-Leiterin Kirsten Dalsgaard sorgen im Doppel dafür, dass vor und auf der Bühne alles klappt.
„Wir haben in diesem Jahr Nachwuchs bekommen“, sagt Andersen. Ein Kriminalkommissar a. D., ein pensionierter Arzt – und die frühere Kommunalratsabgeordnete Maria Glinvad Damgaard ergänzen das erprobte Revue-Team, das die vergangenen zwölf Monate – nun ja – Revue passieren lässt.
Revue nimmt Baustellen auf die Schippe
Dabei kann die Regisseurin aus dem Vollen schöpfen, unter anderem mit Blick auf die riesigen Regenwasserauffangbecken der Baustelle „Jomfrustien“: Das größte Stadterneuerungsprojekt in der Geschichte Haderslebens verwandelt die Domstadt seit vielen Monaten in eine Riesenbaustelle.
Überdies geht es in jeder Hinsicht divers zu, wenn sich die Regisseurin und ihr Team liebevoll der allgegenwärtigen Empörungskultur annehmen: „Angesichts der Aufregungskultur, globaler Katastrophen und vielfältiger Geschlechtsidentitäten brauchen wir dringend eine Pause zum Durchatmen und Lachen.“
Ein Hauch von Wehmut
Die Revue werde wie gewohnt auch politisch scharf stellen, so die Regisseurin. Bürgermeister Mads Skau (Venstre) gerät somit ebenfalls in das Visier der Spaßmacherinnen und Spaßmacher.
„Obgleich der politische Unterhaltungswert in diesem Jahr wohl eher begrenzt sein wird“, seufzt Benthe Andersen und denkt fast schon mit Wehmut an den früheren Venstre-Bürgermeister Hans Peter Geil, dessen Name Unterhaltungsprogramm war: „Man kann es nicht anders sagen, aber früher war Politik in Hadersleben einfach geiler.“