Mehr Schülerinnen und Schüler

DSSV: Freude, aber auch Herausforderungen

DSSV: Freude, aber auch Herausforderungen

DSSV: Freude, aber auch Herausforderungen

Nordschleswig
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In diesem Sommer werden an den deutschen Schulen noch mal mehr neue Schülerinnen und Schüler erwartet. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Viele neue deutsche Zuzügler sorgen für einen massiven Anstieg der Schülerzahlen in den deutschen Einrichtungen in Nordschleswig. DSSV-Schulrätin Anke Tästensen freut sich über den Zulauf, berichtet aber auch von Herausforderungen.

Es gibt bisher nur Prognosen, aber die 1.500er-Marke wird in diesem Sommer an den deutschen Schulen in Nordschleswig sehr wahrscheinlich geknackt werden. So viele Schülerinnen und Schüler werden dann die Einrichtungen des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV) besuchen.

Im laufenden Schuljahr sind es 1.380, 2018 waren es noch 1.280 Mädchen und Jungen.

Zu wenig Räumlichkeiten

Anke Tästensen, die Schulrätin des DSSV, freut sich auf der einen Seite, dass so viele Eltern die deutschen Schulen für ihre Kinder auswählen, anderseits stellt dies den Verband auch vor Herausforderungen.

„Ein Problem sind die Kapazitäten, die sind sehr unterschiedlich. Während wir vor allem an den kleineren Schulen, beispielsweise in Rapstedt, Feldstedt oder der Deutschen Schule Lunden noch einiges an Platz für neue Schülerinnen und Schüler haben, geben die Räumlichkeiten der Schulen in Sonderburg und Hadersleben oder der Förde-Schule in Gravenstein nicht mehr viel her. Dort mussten bereits Wartelisten eingeführt werden. So leid uns das tut“, sagt die Schulrätin.

Durch die steigenden Schülerzahlen könnte auch der Bedarf an Personal steigen. Vor allem für den Dänischunterricht, da viele Kinder von Zuzüglerinnen und Zuzüglern zuvor noch nicht in Kontakt mit der dänischen Sprache gekommen sind.

„Das ist natürlich ein Thema, aber das ist nicht so groß wie das der ausreichenden Räumlichkeiten. Die Gruppen für den Dänisch-Unterricht können wir erweitern oder auch neue Gruppen bilden“, so Tästensen.

Beim Bereitstellen weiterer Klassenräume müsse man vor Ort schauen, was möglich sei. Man werde aber auf jeden Fall weitere Mittel beantragen müssen, sagt die Schulrätin.

BDN-Führungsetage in Berlin

Genau um dieses Thema kümmert sich aktuell der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, der sich gemeinsam mit dem BDN-Generalsekretär Uwe Jessen und dem BDN-Geschäftsführer Bernd Søndergaard zu Gesprächen in Berlin befindet. „Wir sind hier, um mit den Regierungsparteien über gerade solche Herausforderungen zu sprechen. Insgesamt stehen wir vor einem Investitionsstau von 23 Millionen Euro, da viele Gebäude von Kindergärten und Schulen saniert werden müssen. Das versuchen wir den Politikerinnen und Politkern hier klarzumachen“, so Jürgensen.

Das Gerücht, dass viele Zuzügler ihre Kinder nur in die deutschen Schulen schicken, sich aber ansonsten komplett von den Angeboten der deutschen Minderheit fernhalten, kann Anke Tästensen nicht bestätigen.

„Das erlebe ich ganz und gar nicht. Im Gegenteil, wir haben viele neue junge Eltern, die sich engagieren und einbringen wollen.“

Auch werden alle Eltern über die Möglichkeiten in der Minderheit aufgeklärt. „Unsere Schulleiter informieren alle, was innerhalb der Minderheit alles angeboten wird und stellen oftmals direkt Kontakt zu Ortsverbänden und Vereinen her. Ich finde auch, dass das sehr wichtig ist, damit die neu Zugezogenen direkt Bezugspunkte haben“, sagt Tästensen.

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