Deutsche Minderheit

Mal gucken, wie unser neuer Kindergarten in Gravenstein aussieht

Mal gucken, wie unser neuer Kindergarten in Gravenstein aussieht

Mal gucken, wie unser neuer Kindergarten aussieht

Sonderburg/Sønderborg
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Unter anderem diese Kindergartengruppe aus Rinkenis wird im November in den neuen Kindergarten nach Gravenstein umziehen. Zum Richtfest warfen die Jungen und Mädchen ein Blick auf ihr neues Domizil. Foto: Sara Eskildsen

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Direkt gegenüber der Förde-Schule entsteht der neue deutsche Kindergarten Gravenstein. Am Mittwoch war Richtfest – und auch einige zukünftige Nutzerinnen und Nutzer fanden sich auf der Baustelle ein.

Vom Rohbau zum Kindergarten: Diese Vision nahm am Mittwoch schonmal erste Formen an. Noch ist der neue deutsche Kindergarten am Bomhusvej in Alnor bei Gravenstein ein Bauplatz, doch die Dachkonstruktion steht und der Spielplatz ist auch schon eingerichtet. 

Gründe genug, um ein Richtfest zu feiern. Und so kamen am Mittwochmittag Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit in Nordschleswig sowie Kinder und Angestellte des Kindergartens in Rinkenis (Rinkenæs) nach Alnor, um diesen Meilenstein zu feiern. 

 

Hier am Bomhusvej entsteht ein Betreuungsangebot für 60 Kinder. Foto: Sara Eskildsen
Zum Richtfest hielt unter anderem Welm Friedrichsen als Hauptvorsitzender des DSSV eine Rede. Foto: Sara Eskildsen
Welm Friedrichsen (l.) bedankte sich unter anderem beim Bundesministerium des Innern und für Heimat für die finanziellen Mittel und die gute Zusammenarbeit. Neben dem Gebäude entsteht in einem Anbau eine neue Krippe für 15 Kinder. Foto: Sara Eskildsen

Eine umfassende Renovierung des alten und restaurierungsbedürftigen Kindergartengebäudes in Rinkenis habe keinen Sinn ergeben, erläuterte der Vorsitzende des Deutschen Schul- und Sprachvereins (DSSV), Welm Friedrichsen, in seiner Rede. „Im Jahr 2020 stand plötzlich die alte Hörklinik zum Verkauf, direkt gegenüber der Schule, das war natürlich eine besonders gute Platzierung.“ 

Der Umbau mit Erweiterung direkt gegenüber der Förde-Schule sei die perfekte Lösung gewesen. Nach Rücksprache mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) und dem Bundesinnenministerium in Berlin wurde Nägel mit Köpfen gemacht und das Grundstück gekauft. 

„Die Räumlichkeiten sind einfach toll“

45 Kindergartenkinder und 15 Krippenkinder können im neuen Kindergarten betreut werden. Derzeit geht der Geschäftsführer des DSSV-Kindergartenbereichs, Stefan Sass, davon aus, dass der Umzug in den neuen Kindergarten im November 2024 stattfinden wird. 

Pia Simon Rautert ist Vorsitzende der DKS, des Verbandes Deutscher Kindergärten Sonderburg, zu dem der Kindergarten Gravenstein gehört. „Die Räumlichkeiten sind einfach toll. Das alte Haus in Rinkenis hat ausgedient. Wir freuen uns, dass die Kinder hier einen tollen neuen großen Spielplatz erhalten, und dass alles auf dem neuesten Stand und schön für alle ist, auch für die Angestellten.“

 

Die ältesten Kindergartenkinder aus Rinkenis durften am Mittwoch schonmal den neuen Spielplatz testen. Foto: Lene Neumann Jepsen
Pia Simon Rautert freut sich als Vorsitzende der DKS auf den neuen Kindergarten, der nur wenige Meter von der Förde-Schule entfernt entsteht. Foto: Sara Eskildsen

Was meint der Schulleiter der Förde-Schule dazu, dass der Kindergarten direkt gegenüber einzieht? „Wir haben bislang schon eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Rinkenis, aber in Zukunft werden wir noch dichter aneinander dran sein“, sagt Niels Westergaard. 

„Der Alltag wird für alle angenehmer“ 

„Schon jetzt wechseln die allermeisten Kinder des deutschen Kindergartens Rinkenis zu uns an die Förde-Schule. Wir rechnen also nicht damit, dass wir plötzlich viel mehr Kinder bekommen. Aber der Übergang und der Alltag wird für alle angenehmer. Auch jetzt schon nutzt der Kindergarten unsere Turnhalle, unser Gelände und unseren Strand. Aber dafür müssen sie sich bislang immer in den Bus setzen. In Zukunft können sie einmal über die Straße gehen und sind da.“ 

 

Blick aus dem Gebäude raus auf den Spielplatz: Hier entsteht der Kindergartenbereich. Foto: Sara Eskildsen
Der neue Spielplatz ist schon eingerichtet. Foto: Lene Neumann Jepsen

Auch für so manch Elternteil wird es einfacher: „Wer ein Kind an der Förde-Schule und eines am Kindergarten hat, muss in Zukunft nur noch eine Adresse anfahren“, so Schulleiter Westergaard. Durch das zusätzliche Gelände dürfte sich auch die Parkplatzsituation an der Förde-Schule entspannen. 

Der neue Kindergarten wird auf 380 Quadratmetern im bestehenden Gebäude eingerichtet, auf 170 Quadratmetern entsteht in einem Anbau die neue Krippe. 

„Unsere primäre Zielgruppe ist die deutsche Minderheit“

Für welche Kinder steht der neue Kindergarten samt Krippe offen? „Unsere primäre Zielgruppe ist ganz klar die deutsche Minderheit. Aber wir sind natürlich als Teil des kommunalen Betreuungsangebots offen für alle Kinder aus der Kommune Sonderburg“, so Stefan Sass.

Bauherr ist als Gebäudebesitzer der DSSV. Mit der Bauleitung beauftragt ist als Bauberater das Unternehmen Rambøll. Die Pläne für Umbau und Anbau hat Architektin Laila Lund Christensen entworfen.

Im November soll der Umzug des Kindergartens erfolgen. Ein sehr niederschlagsreicher Herbst und ein verregnetes Frühjahr haben die Umbauarbeiten etwas verzögert. Foto: Sara Eskildsen
Richtfest in Alnor: In einem guten halben Jahr soll dann der Einzug gefeiert werden. Foto: Sara Eskildsen
Hier im Anbau wird die Krippe ihr neues Zuhause finden. Foto: Sara Eskildsen
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