Deutscher Tag 2023

Deutsche Minderheit: Brückenbauer und Sprachjongleure

Deutsche Minderheit: Brückenbauer und bewundernswerte Sprachjongleure

Brückenbauer und bewundernswerte Sprachjongleure

Tingleff/Tinglev
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Annabell Krämer (FDP), Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, war Gastrednerin auf dem Deutschen Tag in Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

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Annabell Krämer und Andrea Berdesinski hielten auf dem Deutschen Tag in Tingleff Grußworte. Sie sprachen von der bedrückenden Zeit, in der die Menschen leben. Und davon wie wichtig es ist, dass es gelingen kann, Brücken zu bauen.

Es sei keine unbeschwerte Zeit, in der wir leben, das machten sowohl Andrea Berdesinski, Gesandte der Deutschen Botschaft Kopenhagen, als auch Annabell Krämer (FDP), Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, in ihren Grußworten anlässlich des Deutschen Tages in Tingleff deutlich. Beide nannten den Krieg in der Ukraine und den Angriff der Hamas auf Israel als Gründe für die bedrückende Zeit. Andrea Berdesinski sagte: „Es macht mir das Herz schwer."

Wie konnte es so weit kommen, dass der Frieden dem Krieg wich, Brücken einstürzten, fragte Annabell Krämer und sagte, die Antwort sei komplex. Was die deutsche Minderheit jedoch für sich in Anspruch nehmen könne, sei das Recht, sich Brückenbauer zu nennen. „Der Prozess des Brückenbauens kann zwar von der Politik vorangetrieben werden, aber nur Menschen können den Gedanken mit Leben füllen", so Krämer.

Die Gesandte der Deutschen Botschaft in Kopenhagen, Andrea Berdesinski, sprach sich für zweisprachige Ortsschilder in Nordschleswig aus. Foto: Karin Riggelsen

Auch Andrea Berdesinski betonte, die deutsche Minderheit könne sich zu Recht als Brückenbauer bezeichnen. Sie berichtete von dem Besuch des Hochkommissars der OSZE für nationale Minderheiten im Frühjahr, der in der Region zu Gast war. „Er war wirklich beeindruckt", so Berdesinski.

Arbeitsgruppe soll deutsch-dänische Hindernisse abbauen

Sie kam aber auch auf Barrieren zu sprechen und erwähnte eine Grenzbarrierenarbeitsgruppe, die seit dem Frühjahr aktiv sei. Diese Gruppe soll Hindernisse erkennen und abbauen. Im kommenden Jahr, so die Gesandte, würden erste Ergebnisse erwartet. Dann werde die Botschaft eine Konferenz zu Best-Practice-Beispielen aus Grenzgebieten veranstalten.  

Anschließend kam sie auf die Mehrsprachigkeit zu sprechen. „Sie ist eine solche Stärke – wie ihr hier ganz selbstverständlich zwischen Deutsch und Dänisch wechselt, ist bewundernswert.“

Das Lernen und Beherrschen von Sprachen sei für sie ein großes Geschenk. „Ein Geschenk, das ihr euch selber macht. Da wären mehrsprachige Ortsschilder doch gut", so die Gesandte.

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