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Zwischen den Schleusen: 230 Hektar werden vernässt

Zwischen den Schleusen: 230 Hektar werden vernässt

Zwischen den Schleusen: 230 Hektar werden vernässt

Hoyer/Højer
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Die Felder im nördlichen Teil des Margrethenkoogs sollen nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, sondern der Natur überlassen werden. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Nördlich des Slusevejs werden die bisherigen landwirtschaftlich genutzten Flächen der Natur überlassen. Die Besitzer zeigten sich als gute Verhandlungspartner.

Wer sich von Hoyer aus an der alten Hoyerschleuse auf den Weg zur Wiedauschleuse macht, wird bald auf beiden Seiten des Slusevejs auf Flächen treffen, die der Natur überlassen werden.

Südlich davon und südlich von der Wiedau liegt der unter Naturschutz stehende Salzwassersee als Vogelparadies. Er entstand in den Jahren 1979 bis 1982 und ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Nun sollen auch die Felder nördlich des Slusevejs eine Naturfläche werden, wenn diese bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen zum Wohl der Vogelwelt vernässt werden. Gleichzeitig sollen die 230 Hektar großen Flächen im nördlichen Teil des Margrethenkoogs als Wasserreservoir dienen.

 

Die Felder werden noch zum Weiden und zum Getreideanbau genutzt. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Dies ist der Fall, wenn die Wiedauschleuse bei Wind aus West und großen Niederschlagsmengen, die den Wasserstand in der Wiedau ansteigen lassen, nicht ihre Tore öffnen kann, um das Wasser ins Wattenmeer weiterzuleiten. Bei sinkendem Wasserstand kann das Wasser aus dem Rückhaltebecken wieder abfließen.

Naturprojekt zu 69 Millionen Kronen

Das Projekt, das von der EU als EU-Life-Vorhaben finanziell gefördert wird, hat ein Kostenvolumen von 69 Millionen Kronen. Davon zahlt die EU 41 Millionen Kronen. 28 Millionen Kronen fließen aus der Kasse des Millionenprojekts Tonderner-Marsch-Initiative, die sich nicht nur um die Verschönerung von Hoyer zum Erhalt der historischen Bausubstanz kümmert, sondern auch Maßnahmen zum Klimaschutz sowohl im Marschenort als auch in Tondern unterstützt.

Auch weitere Geldgeber beteiligen sich an der Kostentilgung.

Das Projekt konnte nur dank einer konstruktiven Zusammenarbeit und Wohlwollen der betroffenen Landeigentümer, der Kommune und Den Danske Naturfond möglich gemacht werden.

Frank Kargo, Landbrugsstyrelsen

Die Landeigentümer haben sich als gute Verhandlungspartner gezeigt und haben ihre Ländereien entweder verkauft oder Ersatzflächen übernommen. Die vorgenommene Flurbereinigung lag in den Händen der Agrarbehörde Landbrugsstyrelsen in Tondern.

„Das Projekt konnte nur dank einer konstruktiven Zusammenarbeit und des Wohlwollens der betroffenen Landeigentümer, der Kommune und Den Danske Naturfond möglich gemacht werden“, erklärt Abteilungsleiter Frank Kargo von der Behörde.

Die Umsetzung liegt in den Händen der Kommune Tondern in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Wattenmeer, der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, der Naturbehörde Wattenmeer und der Stiftungen vom 15.-Juni-Fonden und Den Danske Naturfond. Letztgenannter ist Zusammenarbeitspartner vom Nordea-Fonds, der sich bereits mit großen Zuschüssen an der Initiative Tonderner Marsch beteiligt hat.

Wasserstand wird erhöht

Das Abpumpen wird eingestellt, und die Gräben werden eingeebnet, sodass der Wasserstand auf den neuen Naturflächen angehoben werden kann.

Die Pläne werden nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können. Das endgültige Ziel wird erst in ungefähr vier Jahren erreicht sein.

Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) freut sich auch über das Zustandekommen des Projektes. „Ich bin zufrieden, dass das Vorhaben in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten möglich wurde. Die Fläche wird mit Sicherheit eine neue Perle sein, um Touristen anzuziehen, die unsere großartige Natur zu schätzen wissen“, erklärt Popp Petersen.

Von der Aussichtsplattform auf der Wiedauschleuse bietet sich ein Blick über den Margrethenkoog. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Auch beim Vorsitzenden von Den Danske Naturfond, Bengt Holst, ist die Freude groß. Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 habe die Stiftung den Wunsch gehabt, ein großes Naturprojekt in der Tonderner Marsch durchführen zu können. „Es ist ein großer Erfolg, dass dies jetzt geglückt ist. Das künftig unberührte Stück Natur gibt der Natur und den vielen Vögeln des Wattenmeeres die notwendige Aufwertung“, freut sich Holst.

Den Danske Naturfond neuer Besitzer

Die Stiftung wird auch der neue Besitzer der Ländereien werden. Sie hat sich die Förderung der Biodiversität und der Nachhaltigkeit sowie die Renaturierung auf die Fahnen geschrieben und wird in Zusammenarbeit mit der Kommune und den beiden anderen Stiftungen die Natur, das Leben in der Natur und die Vermittlung übernehmen.

Geplant sind unter anderem eine Vogelbeobachtungsstelle und eine kleinere Brücke, über die man durch das Gebiet gehen kann. Auch eine Feldwanderung im Herbst ist in der Planung.

Südlich des Slusevej liegt der Salzwassersee. Im nördlichen Teil des Margrethenkoogs werden jetzt 230 Hektar vernässt. Foto: google maps
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