Deutsche Minderheit

Zuwachs: „Die LAS platzt aus allen Nähten“

Zuwachs:„Die LAS platzt aus allen Nähten“

Zuwachs:„Die LAS platzt aus allen Nähten“

Tondern/Tønder
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Die 4. Klasse der LAS unternahm 2022 gemeinsam mit einer Klasse der dänischen Schule in Leck unter anderem eine Wattwanderung bei der Wiedauschleuse (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

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Seit dem vergangenen Herbst gibt es an der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern einen Aufnahmestopp für quer einsteigende Schülerinnen und Schüler. Auf die Bedeutung dieses Schrittes im Schulalltag gingen die Schulleiterin und die Vorsitzende auf der Generalversammlung ein.

Dass die Ludwig-Andresen-Schule (LAS) in Tondern nach dem Anstieg von Schülerinnen und Schülern aus allen Nähten platzt, darauf ging die Vorsitzende Marit Jessen Rüdiger auf der Generalversammlung ein.

„In allen Klassen gab es Zugänge, und die Klassengemeinschaften müssen sich neu finden“, sagte sie.

„Einige Eltern haben befürchtet, dass das Profil der Schule leidet. Ich bin mir aber sicher, dass die Möglichkeiten für die gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und den Kolleginnen und Kollegen bestehen. Die Nähe im Täglichen ist uns wichtig“, so Marit Jessen Rüdiger.

Aufnahmekriterien angepasst

„Die Aufnahmekriterien des DSSV (Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig, Anm. d. Red.) haben wir überarbeitet und angepasst, damit sie lebendig sind und als Werkzeug im Dialog eingesetzt werden können. Es ist klar, wir können nicht alle Schüler aufnehmen“, so die Vorsitzende.

Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg ging ebenfalls auf den Zuwachs durch stetig steigende Schülerzahlen ein, der sich auch seit der Generalversammlung im April 2022 fortgesetzt hatte.

So haben sich die Schülerzahlen entwickelt
• 2020/2021: 134
• 2021/2022: 140
• 2022/2023: 154
• 2023/2024: 164

Die Vorsitzende Marit Jessen Rüdiger (l.) und Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg Foto: Monika Thomsen

Von der Entwicklung überrollt

„Im vergangenen Jahr gab es mit Zuzügler-Familien aus Deutschland Run auf die freien Plätze. Ein Jahr später hat sich das nicht geändert. Wir können nicht mehr aufnehmen“, sagte die Schulleiterin.

„Wie nehmen wir richtig auf und wie viele? Was kann eine Stammklasse an neuen Kindern ab?  Wir sind auch in der Verantwortung für die Schüler, die wir haben. Wir sind ein bisschen von dieser Entwicklung überrollt worden“, sagte die Schulleiterin.

Im Herbst 2022 sei ein Aufnahmestopp eingeführt worden. Und dadurch, dass nicht mehr so viele Quereinsteiger aufgenommen wurden, sei in der Bildungsstätte Arbeitsruhe eingekehrt.

Das Wohlbefinden soll gewährleistet sein

„Zu unserem Schulprofil gehört ‚Trivsel‘, und das soll gewährleistet sein. Ich bin froh, dass die Mittelstufe nun auf Klassenfahrt ist. Da werden sie sich wieder ganz anders kennenlernen“, so die Schulleiterin mit Blick auf das Wohlbefinden.

„Das eine ist, was eine Klassengemeinschaft verkraften kann. Das andere sind die Räumlichkeiten, wo wir bei unseren Kapazitäten angekommen sind.“

Bei der Sammelaktion am Strand trugen die Mädchen und Jungen wieder einen großen Haufen Müll zusammen. Foto: LAS

Umweltbewusstsein im Blick

„Das Umweltbewusstsein der Schüler ist uns wichtig, und auch, dass es weiter geschärft wird“, erwähnte Marit Jessen Rüdiger. Daher freute sie sich, dass die neuen Mülleimer zum Sortieren an der Quelle frisch in der Schule eingetroffen waren.

Eine schöne Aktion sei das Müllsammeln am Strand von Jerpstedt, das auch zu Hause Anlass für gute Gespräche mit den Kindern geben würde.

Veranstaltungen neu erfunden

„Wir haben aus Platzgründen Veranstaltungen neu erfinden müssen. Dazu gehörte der Weihnachtsmarkt, der die traditionelle Weihnachtsfeier in der Aula ersetzte. Ich fand es persönlich schön, rumzugehen und Zeit mit Lehrern, Schülern und Eltern verbringen zu können“, sagte die Vorsitzende.

Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg war froh, dass es nach Corona endlich möglich gewesen sei, den von langer Hand geplanten Weihnachtsmarkt umzusetzen. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen, und es folgten zu einem späteren Zeitpunkt Aufführungen in den Klassen.

Zum Auftakt berichtete Thore Grøndahl von seiner Arbeit mit seinem Drogenhund. Er bildet für Buster eine Treppe. Foto: Monika Thomsen
und schon hat er seinen springfreudigen Drogenhund im Arm. Foto: Monika Thomsen

Handypolitik umgesetzt

Ein weiteres Thema war die neue Handypolitik, die bereits seit Schuljahresbeginn praktiziert wird, nun aber auch verschriftlicht worden ist.

Die Mädchen und Jungen aus der Mittel- und Oberstufe legen morgens in den Klassenzimmern ihre Handys auf einen Tisch. Dort bleiben sie dann bis nach Schulschluss. Es sei denn, dass sie im Unterricht genutzt werden dürfen.

Auch bei den Klassenreisen wird beschlossen, ob es mit oder ohne Handy ist. So war zum Beispiel die dieswöchige Klassenfahrt der gesamten Mittelstufe nach Sankt-Peter-Ording eine handyfreie Angelegenheit.

„Es ist uns wichtig, dass sie den richtigen Umgang mit dem Handy lernen. In den Pausen sollen sie spielen, miteinander reden und ihre Pausenbrote essen“, so die Vorsitzende.

Der LAS-Vorstand
• Marit Jessen Rüdiger
• Claudius Knepel-Stoll (Wiederwahl)
• Charlotte Hummelmose Pudlo (Wiederwahl)
• Hauke Grella
• Margit Tästensen Lassen
• Thore Grøndahl (wiedergewählter Suppleant)
• Eva Landvogt (wiedergewählte Suppleantin).
Die Konstituierung folgt.

Comeback für Lottospiel angestrebt

Sie nannte zwei Gründe, warum das Lottospiel 2022 nicht stattfand. Zum einen war es aus Platzgründen.

„Außerdem wollten wir vom Vorstand in Zeiten mit Inflation und hohen Energiekosten nicht bei den Geschäften um Gewinne betteln. Wir wollen aber gerne, dass das Lottospiel bleibt und werden uns damit befassen, wie wir es in einem anderen Rahmen beleben können, da es eine nachgefragte Veranstaltung ist“, berichtete Marit Jessen Rüdiger.

Kjeld Hansen (l.) darf ertasten, ob es sich wirklich nur um ein eingepacktes Magazin handelt, oder ob dort auch Rauschmittel versteckt sind. Foto: Monika Thomsen

Spannender Abstecher in die Welt des Zolls

Zum Auftakt der Generalversammlung hatte aus der Elternschaft der Zollbeamte Thore Grøndahl einen spannenden Einblick in seine abwechslungsreiche Tätigkeit gegeben.

An seiner Seite hatte er mit Diensthund Buster seinen besten Kollegen und besten Freund. „Wir wissen nie, was uns der Tag bringt. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Wenn Buster mir etwas anzeigt, ist es meine Aufgabe, es zu finden“, so Grøndahl.

Entscheidend für das erfolgreiche Arbeiten des Duos sei das gegenseitige Vertrauen.

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