Tønder Festival 2022

Zurück in voller Stärke: Alle genießen auf ihre Weise

Zurück in voller Stärke: Alle genießen auf ihre Weise

Zurück in voller Stärke: Alle genießen auf ihre Weise

Florian Schaaf
Florian Schaaf
Tondern/Tønder
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Das Tønder-Festival ist offiziell eröffnet. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Was ist besonders am Tønder Festival, und wie ist es, nach zwei Jahren Pandemie zurück zu sein? „Der Nordschleswiger“ hat nachgefragt.

Es ist kurz vor 12 Uhr mittags. Am Osteingang des Tønder-Festival-Geländes beim Campingplatz stauen sich die Menschen vor den noch verschlossenen Toren. Die Sonne brennt, die Stimmung ist gut. In der Luft liegt die Vorfreude auf die kommenden Tage.

Hinter dem Eingangsbereich innerhalb des Geländes reihen sich links und rechts diverse Freiwillige und Medienschaffende, um die Besuchenden willkommen zu heißen, und die Szene medial einzufangen.

Um Punkt 12 Uhr und angeführt von einem kleinen Musikzug der Sonderburger Pipes and Drums, bestehend aus zwei Dudelsäcken und einer Trommel, strömen Leute aller Altersklassen auf das Gelände: Das Festival ist offiziell eröffnet. Es wird geklatscht, strahlende Menschen laufen vorbei in Richtung Musik, Speis, Trank und Spaß.

Vorfreudige Besuchende strömen aufs Gelände. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

 

Eine eigene kleine Welt mit Platz für alle

 

„Ich bin mit dem Tønder-Festival aufgewachsen, ich habe es sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen“,  erzählt Tanja Riis Bols aus Tondern. Neben einem super Programm, klasse Musik und guter Stimmung betont sie besonders die Inklusivität der Veranstaltung: „Hier ist Platz für alle Menschen, egal ob jung oder alt.“

Früher war das Tønder-Festival offen über die ganze Umgebung verteilt, mittlerweile ist alles auf das jetzige Gelände zusammengerückt, in sich geschlossen und zu einer eigenen kleinen Welt geworden.

Tanja gefällt das: „Man kann hier herumlaufen, und wenn etwas nicht nach dem eigenen Geschmack ist oder man was anderes machen will, geht man einfach ein Stück weiter.“

Dass das Tønder-Festival nach den Corona-Restriktionen nun zurück ist, findet sie „ganz fantastisch“: „Ich wusste schon fast gar nicht mehr, wie das ist.“ Ihr Mann baue das Ganze mit auf, und so konnte sie in der letzten Zeit beobachten, wie das Festival von klein auf zum Leben erwachte.

Tanja Riis Bols freut sich über die Inklusivität der Veranstaltung. Foto: Florian Schaaf

 

„Man kommt ins Gespräch, die Leute haben Zeit“

 

Susanne Zwahlen und Hans Peter Rasmussen kommen aus Rødovre bei Kopenhagen und sind extra angereist. Hans Peter hat sogar heute Geburtstag und feiert dies mit der Eröffnung des Tønder-Festivals.

Susanne gefällt es besonders, hier verschiedenen Arten von Musik zu begegnen und auch neue Künstlerinnen und Künstler kennenzulernen.

Hans Peter betont die Atmosphäre der Veranstaltung, die ihm sehr zusagt: „Im Vergleich zum Roskilde-Festival läuft es hier sehr ordentlich ab. Wenn man sich schon mal getroffen hat, grüßt man sich und kommt ins Gespräch: Die Leute haben Zeit. Das ist nett, einfach richtig schön.“

Mit Blick auf das erste richtige Festival nach zwei Jahren Corona-Restriktionen sagt Susanne lachend: „Es ist eine Befreiung, sich endlich wieder versammeln zu dürfen nach der langen Abstinenz.“

Das Paar komme sonst jährlich nach Tondern und schätze die gemütliche Stadt und vor allem das Wattenmeer und die Marsch.

Susanne Zwahlen und Hans Peter Rasmussen sind extra aus Rødovre angereist. Foto: Florian Schaaf

 

Ruhig und gemütlich statt wildes Jugendfestival

 

Die Freundinnen Anniceta Mogensen und Susanne Nagel aus Nyborg sind das erste Mal auf dem Tønder Festival. Susannes Tochter spielt seit mehreren Jahren als Musikerin in Tondern, und die beiden Freundinnen haben dadurch ein VIP-Band bekommen.

„Normalerweise wäre das hier nicht mein Genre, aber ich möchte gerne meine Tochter spielen sehen“, erklärt die stolze Mutter. Eine Reihe ausgewählter Künstlerinnen und Künstler wolle sie aber doch gerne erleben.

In Bezug auf die Atmosphäre meint Anniceta: „Es ist kein reines Jugendfestival, alles ist schön ruhig und gemütlich. Richtig nett!“

Unter Corona seien die beiden auch auf Konzerten gewesen. Dort habe man allerdings nur in kleinen Gruppen zusammensitzen und nicht aufstehen dürfen. Außerdem habe es keine Pausen gegeben. „Es ist einfach klasse, jetzt in voller Stärke zurück zu sein“, folgert Susanne.

Die Freundinnen Anniceta Mogensen und Susanne Nagel aus Nyborg sind das erste Mal auf dem Tønder Festival. Foto: Florian Schaaf

 


Gemeinsam auf die eigene Weise

 

Nach Jahren mit Corona-Restriktionen kann es auf dem Tønder Festival nun wieder richtig losgehen, und das ist spürbar. Freude und Freiheit liegen in der Luft.

Gemeinsam machen Jung und Alt sich eine nette Zeit. Die meisten klatschend vor der Bühne, andere mit Speis und Trank bei einem der vielen Stände, manche mit Freundinnen und Freunden im Camp. Die Stimmung ist entspannt, alle genießen auf ihre Weise – Festival eben.

 

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