Mensch und Umwelt

Wiedauschleuse: Ein Flaschenhals für Fische, der Begehrlichkeiten wecken könnte

Wiedauschleuse: Ein Flaschenhals, der Begehrlichkeiten wecken könnte

Wiedauschleuse: Ein Flaschenhals weckt Begehrlichkeiten

Tondern/Tønder
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Wiedauschleuse
Die Wiedauschleuse in der Kommune Tondern Foto: Ulrik Pedersen (Tøndermarsk Initiativet)

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Lachs, Meerforelle und Schnäpel müssen durch die Wiedauschleuse, um in den Auen des Wiedausystems zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Sind die Tore zu, müssen die Fische warten. Deshalb genießen sie dort einen gewissen Schutz – wenn sich denn alle dran halten.

Ein Leser, der die Wiedauschleuse häufig besucht, hat in den vergangenen Wochen des Öfteren Angler auf der Schleuse sehen können. Erwachsene sollen es gewesen sein, keine Kinder.

Die Schleuse bewahrt die Tonderner Marsch vor den Fluten der Nordsee, bei Ebbe strömt das Wasser aus der Wiedau ins Wattenmeer.

Öffnen sich die Schleusen der Wiedau, dann haben auch die Lachse, Meerforellen und Schnäpel wieder freie Fahrt, um über die Auen des Wiedausystems zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Die Schleuse ist ein Flaschenhals für die Fische, und sie ist einfach zu erreichen für Menschen.

Das Vorkommen der Edelfische an einem solchen Flaschenhals könnte somit Begehrlichkeiten wecken. Aus diesem Grund ist das Angeln seewärts gen Westen auch untersagt, eine Schutzzone mit einem Radius von 500 Metern soll den Fischen Ruhe geben. Das geht aus der Verordnung 1420 hervor.

Bo Tonnensen, Naturführer der Kommune Tondern und Mitglied im Sportfischerverein Wiedau (Vidå Sportsfiskerforening), hat von Anglern auf der Schleuse gehört und ist nicht gerade begeistert. Sein Angelverein betreut die Wiedau oberhalb des Ruttebüller Sees. Jeder Fang auf der Strecke seines Vereins muss protokolliert werden, damit der Bestand nicht überfischt wird. Das untere Stück der Au betreut der Ruttebüller Angelverein.

Fischereibehörde differenziert

Leif Winther, Vorsitzender des Angelvereins Rudbøl Sluse, kann derartiges Treiben auf der Wiedauschleuse nicht bestätigen. Auf der alten, der Hoyer Schleuse, sei das Angeln aber erlaubt und sehr beliebt. Winther weist auch auf alte Rechte hin, die es einigen Fischern gestatten, Reusen zu setzen, wo das Fischen anderen verwehrt bleibt.

Auf das Fischen mit besonderen Rechten weist auch die Fischereibehörde hin, die den Blick von der Schleuse auch auf eine Länge von 50 Metern landeinwärts richtet. Anders als auf der Westseite geht es hier offenbar etwas differenzierter zu: Auf der Schleuse gen Osten sei das Angeln zwar generell verboten, doch: Ausnahmen seien Personen mit besonderer Berechtigung und Anglerinnen und Angler, die ausschließlich ein Heringsvorfach benutzten, schreibt die Behörde. 

Nach den 50 Metern landeinwärts bestimme, so die Behörde weiter, der Grundeigentümer oder der Pächter beziehungsweise die Pächterin das anglerische Geschehen. Leif Winther zufolge ist es zwischen den beiden Schleusen nicht erlaubt.

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