Geschichte in Nordschleswig

Vorträge: Die Minderheit von 1920 bis in die Gegenwart

Vorträge: Die Minderheit von 1920 bis in die Gegenwart

Vorträge: Die Minderheit von 1920 bis in die Gegenwart

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Königin Margrethe und Bundespräsident Frank-Ulrich Steinmeier im Deutschen Museum für Nordschleswig in Sonderburg. Foto: bundespräsident.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Gründung, das Werden und die aktuelle Lage der deutschen Volksgruppe sind Themen, über die vier Referenten im Rahmen der neuen Vortragsreihe berichten werden, zu der der Förderverein der Tonderner Museen von Januar bis April ins Pumpenhaus einlädt.

2020 feierten die deutsche Minderheit in Nordschleswig und die dänische Minderheit südlich der Grenze ihren 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass wurden viele Feierlichkeiten coronabedingt erst im vergangenen Jahr abgehalten. So besuchte Königin Margrethe 2021 auch Nordschleswig, unter anderem Christiansfeld, Hadersleben (Haderslev), Apenrade (Aabenraa) sowie Sonderburg (Sønderborg) und Düppel (Dybbøl). Der für 2020 geplante Besuch auch in Tondern wurde aus dem Programm gestrichen. 

Die Geschichte der deutschen Minderheit von ihrer Gründung bis in die Gegenwart sind Thema der neuen Vortragsreihe, zu der der Freundeskreis der Tonderner Museen von Januar bis April einlädt.

27. Januar: Gründung der Minderheit

Den Anfang macht der frühere dänische Generalkonsul in Flensburg, Dr. phil Henrik Becker Christensen, der sich am Donnerstag, 27. Januar, mit der Gründung der Minderheit befassen wird. Sie war ein Ergebnis des Ersten Weltkriegs und der 1920 durchgeführten Volksabstimmung, als Nordschleswig ans Königreich angegliedert wurde. Sein Vortrag „De efterladte. Det tyske mindretals Gründerår og virke 1920-1940“ startet beim Besuch König Christian X. am  12. Juli 1920, der nach der Volksabstimmung die „deutsche Stadt“ Tondern besuchte, wo 75 Prozent der Bevölkerung pro-deutsch gestimmt hatte.  

Christensen spannt den geschichtlichen Bogen von der Frage der von einigen Kreisen gewünschten Grenzrevision bis zur Machtübernahme Hitlers 1933 und den Auswirkungen auf die Minderheit.

24. Februar: Minderheit und das Faarhuslager

Am 24. Februar wird Dr. phil Henrik Skov Kristensen zum Thema „Die deutsche Minderheit und das Faarhuslager“ berichten. Der Historiker ist dazu prädestiniert, da er 32 Jahre lang Museumschef des Fröslev-Lagers war, das dem Nationalmuseum angeschlossen ist und in den Räumen des früheren Gefangenenlagers eingerichtet wurde. Dort wurden nach Kriegsende 1945 viele Mitglieder der deutschen Minderheit interniert.

Harro Hallmann ist neben seiner Stelle als Leiter des Kopenhagener Sekretariats BDN-Kommunikationschef. Er hat das neue „Grenzland“-Heft zusammengestellt und die Beiträge ausgewählt. Foto: Karin Riggelsen

 

31. März: Gegenwart der Minderheit

 

Zwei jüngere Vertreter der deutschen Minderheit sind als Referenten eingeladen. Am 31. März wird der Kommunikationschef des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Harro Hallmann, über die aktuellen Herausforderungen, die Identität und die Geschichte berichten.  

28. April: Deutsches Museum in Sonderburg

Zum Ausklang wird der Leiter des Deutschen Museums in Sonderburg (Sønderborg), Hauke Grella, über seinen Arbeitsplatz vom Anfang bis zur Gegenwart erzählen. Sein Vortrag findet am Donnerstag, 28. April, statt.

Als Königin Margrethe in Nordschleswig weilte, besuchte sie gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther, mit Staatsministerin Mette Frederiksen und der damaligen Kulturministerin Joy Mogensen das Museum.

 

Der erste Vortrag am 27. Januar beginnt um 19.30 Uhr im Pumpenhaus der Tonderner Museen. Der Eintritt ist frei für Mitglieder des Freundeskreises. Nichtmitglieder zahlen 50 Kronen. Ein Mundschutz muss getragen und ein Corona-Pass mitgebracht werden.

 

Mehr lesen

Leserbericht

Hanns Peter Blume
„Kunst der verstorbenen Anne Christel Bieling: Emotionales Treffen in Terkelsbüll“