Tonderner-Marsch-Initiative

Die Vogelbeobachtungsstation ist noch nicht vom Tisch

Die Vogelbeobachtungsstation ist noch nicht vom Tisch

Die Vogelbeobachtungsstation ist noch nicht vom Tisch

Hoyer/Højer
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Der Vogelausguck soll südlich von Hoyer am alten Seedeich gebaut werden. Foto: Kommune Tondern

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Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen meint, dass die Streitigkeiten beigelegt werden können, wenn die Verkehrsprobleme am Slusevej gelöst sind. Der Deichverband vermisst Dialog und das Einbeziehen der Bewohner.

Zwar hat seit Dezember Funkstille zwischen dem Deichverband für die Tonderner Marsch und der Kommune Tondern geherrscht. Doch die Kooginspektoren und der Deichgraf wüssten ganz gern, wie es mit der geplanten Vogelbeobachtungsstation im Deich weitergehen soll, die im Rahmen der Tonderner Marsch Initiative für Ornithologen gebaut werden soll. Die Idee fand wenig Zustimmung im Deichverband. Mehrere Treffen zwischen ihm und der Kommune verliefen im Sande.

 

Der Beobachtungssitz soll 50 Meter lang und vier Meter breit sein. Foto: Kommune Tondern

Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) unterstreicht, dass die Beobachtungsstation nicht vom Tisch sei. „Es sollen neue Gespräche mit dem Deichverband geführt werden. Wir warteten aber das Treffen der Lenkungsgruppe ab, in der die Partner der Marsch-Initiative repräsentiert sind. Dieses hat jetzt stattgefunden. Daher werden wir zu einem neuen Gespräch einladen. Wenn erst die kritisierten Verkehrsverhältnisse geregelt sind, dann, glaube ich, kommen wir weiter", ist Frandsen optimistisch.

 

Der Deichverband, der unter anderem für die Deiche und Schöpfwerke in der Marsch zuständig ist, vermisst die Fortsetzung des Dialogs. „Wir haben uns am 10. Dezember mit dem Finanzausschuss der Kommune in dieser Sache getroffen. Seitdem ist nichts passiert“, rügt Deichgraf Friedrich Hindrichsen. 

Der Deichverband hatte nicht nur einen anderen Standort für das Observatorium vorgeschlagen, das nach Plan in den alten Deich gegraben werden soll. Er befürchtete ein komplettes Verkehrschaos auf dem schmalen Siltoftvej, der zur Vogelausguckstelle führt. Doch der Siltoftvej ist schon jetzt von vielen Autos mit Gästen befahren, die den Tanz und die Flüge der Starenschwärme (Sort Sol) beobachten wollen.

Ich meine auch, dass die Kommune die Anwohner des Slusevejs zu ihrer Meinung befragen und sie einbeziehen sollten. Stimmen sie dem Plan zu, dann kann der Deichverband auch nicht mehr Nein sagen.

Friedrich Hindrichsen, Deichgraf

Beim Ausguck sollen auch Parkplätze angelegt werden sowie Buchten und Wendemöglichkeiten für die Busse, die die Marschbesucher zur Vogelstation fahren. 

Deichgraf Friedrich Hindrichsen vermisst die Fortsetzung des Dialogs nach dreimonatiger Sendepause. Foto: Flensborg Avis

„Ich meine auch, dass die Kommune die Anwohner des Slusevejs zu ihrer Meinung befragen und sie einbeziehen sollte. Stimmen sie dem Plan zu, dann kann der Deichverband auch nicht mehr Nein sagen“, erklärt Hindrichsen.

 

Zehn Millionen Kronen für Verbreiterung

„Die Anwohner müssten aber auch einen Teil ihres Grundstücks abgeben, wenn die Straße um eineinhalb Meter verbreitert wird. Sie müssten in diesem Fall enteignet werden, und sind sie daran interessiert?“, fragt der Deichgraf. „Wenn man es sich leisten kann, 10 Millionen Kronen für eine Straßenverbreiterung auf einer Strecke von drei Kilometern auszugeben, dann bitteschön.“

Das Schöpfwerk in Nordermühle (Nørremølle) (Archivfoto) Foto: Volker Heesch

Zukunft der Schöpfwerke

Im Prinzip würde der Deichverband auch gern über die Zukunft der Schöpfwerke diskutieren. Zurzeit wird untersucht, ob die kulturhistorischen Bauwerke als erhaltungswürdig klassifiziert werden sollen. Die vier Pumpstationen in Hoyer, am Sejersbæk, in Nordermühle (Nørremølle) und Legan (Lægan) wurden im Zuge der Entwässerung der Tonderner Marsch gebaut.

Wir sehen schon ein, dass diese Schöpfwerke besonders für die Touristen interessant sind. Der finanzielle Faktor spielt aber auch eine Rolle. Wir können uns für die Schöpfwerke nichts kaufen und könnten vielleicht überlegen, sie abzureißen, obwohl es aber zugegeben schade wäre.

Friedrich Hindrichsen, Deichgraf

 

 

 

 

„Wir haben aber im Prinzip keinen Bedarf mehr für diese 92 Jahre alten Schöpfwerke. Die Pumpen liegen heute unterirdisch. Die aufwendige Renovierung kostet aber Geld, unter anderem für das Mauerwerk, neue Fenster oder Türen. Wenn wir Zuschüsse dafür bekämen, könnten wir für das Innere sorgen", schlägt Hindrichsen vor.

„Wir sehen schon ein, dass diese Schöpfwerke besonders für die Touristen interessant sind. Der finanzielle Faktor spielt aber auch eine Rolle. Wir können uns für die Schöpfwerke nichts kaufen und könnten vielleicht überlegen, sie abzureißen, obwohl es aber zugegeben schade wäre."

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