Coronavirus

SP: Drei Coronatests macht es Grenzpendlern schwer

SP: Drei Coronatests macht es Grenzpendlern schwer

SP: Drei Coronatests macht es Grenzpendlern schwer

Tondern/Tønder
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Der Druck auf das stationäre Testzentrum nimmt zu (Archiv). Foto: Monika Thomsen

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Die Schleswigsche Partei in der Kommune Tondern fordert mehr Testkapazität oder einheitliche Regeln auch für die Menschen, die von Deutschland nach Dänemark einreisen, um zur Arbeit zu kommen.

Mehr Testkapazität oder weniger Tests für Grenzpendler. Das sind die Forderungen der Schleswigschen Partei (SP) in der Kommune Tondern, erklärt die Stadtratsabgeordnete Louise Thomsen Terp.

Zurzeit müssen Grenzpendler bei der Einreise einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Damit müssen sich einige dreimal in der Woche testen lassen, um die Testintervalle einzuhalten.

„Im Testzentrum in Tondern ist es schon jetzt schwer, freie Zeiten zu bekommen und man kann nur einen Testtermin auf einmal Mal buchen. Die Schnelltests, die seit zwei Wochen in den Tondernhallen gerade für Grenzpendler stattfinden, laufen bis zum 12. März. Ob dieses Angebot verlängert wird, ist mir nicht bekannt“, so die SP-Politikerin. Das Angebot gilt nur an Werktagen.

Verlängerung der Testintervalle

Daher müssten die Testintervalle für die Grenzpendler verlängert werden, sodass diese mit den Testempfehlungen der Gesundheitsbehörden übereinstimmen, die zwei Tests pro Woche für Menschen empfehlen, die physisch am Arbeitsplatz erscheinen. „Wir haben die Rathausdirektion und unsere Task Force-Corona-Gruppe auf diese Problematik aufmerksam gemacht, die sich damit mit der Region Süddänemark auseinandersetzen soll“, erklärt Louise Thomsen Terp, die selbst als Physiotherapeutin in Tondern oft getestet werden muss.

„Wir wundern uns, dass Pendler, die täglich von Tondern zur Arbeit nach Hadersleben fahren, nur zweimal getestet werden müssen, während drei Tests vorgeschrieben sind, wenn man beispielsweise aus Niebüll kommt und in Tondern arbeitet“, unterstreicht die Kommunalpolitikerin.

Dieses Problem gilt für viele Beschäftigte der deutschen Einrichtungen in unserer Kommune. Es gibt aber auch viele Firmen, die deutsche Arbeitskraft beschäftigen. Wir erleben Frust, denn ein Testtermin kann nicht einfach auf den nächsten Tag geschoben werden, da man sonst an der Einreise nach Dänemark gehindert wird.

Louise Thomsen Terp, SP-Stadtratsabgeordnete

„Dieses Problem gilt für viele Beschäftigte der deutschen Einrichtungen in unserer Kommune. Es gibt aber auch viele Firmen, die deutsche Arbeitskraft beschäftigen. Wir erleben Frust, denn ein Testtermin kann nicht einfach auf den nächsten Tag geschoben werden, da man sonst an der Einreise nach Dänemark gehindert wird", so die Politikerin und folgert:

In den Tondernhallen (werktags) und an drei mobilen Teststätten werden Schnelltests genommen. Foto: Scanpix

„Wir müssen darauf achten, dass die Grenzpendler nicht unnötig gestresst werden und die Lust am Arbeiten nördlich der Grenze verlieren. Daher muss die Testkapazität vergrößert werden“, unterstreicht Louise Thomsen Terp. Das deutsch-dänische Grenzland hätte sich in den vergangenen Jahren fantastisch entwickelt".

 Dies gelte für Ausbildungsangebote, das Kulturleben und den Arbeitsmarkt, und die Menschen seien enger zusammengerückt. Über die Grenze zu fahren sei ein ganz natürlicher Prozess für Menschen zu beiden Seiten der Grenze.

 

 

 

„Daher ist es wichtig für uns, dass die  Grenze nicht unnötig zu einer großen Barriere wird. Sowohl nördlich und südlich der Grenze ist man nicht an einem steigenden Ansteckungsgeschehen interessiert. Niemandem ist mit einer unkontrollierten Ansteckungsgeschehen gedient. Testen ist ein wichtiges Werkzeug. Aber es müssen die gleichen Bedingungen gelten, sodass man sie nicht als unangemessen und ungerecht auffasst. Die Testkapazität muss vorhanden und muss leicht und schnell zugängig sein", fordert Louise Thomsen Terp.

Warteschlangen werden länger

Mit drei wöchentlichen Tests für Grenzpendler werde es schwer und fast unmöglich, im Testzentrum den nächsten Termin rechtzeitig zu buchen. Der Druck auf die Teststellen werde zusätzlich erhöht, da in Dänemark jetzt ganze Personalgruppen aufgefordert würden, sich zweimal wöchentlich testen zu lassen. „Gleichzeitig werden die Warteschlangen bei Teststätten, in denen eine vorherige Buchung nicht nötig ist, länger und länger und man weiß nicht, wie lange man warten muss“.

Schnelltests in der kommenden Woche

Über den Schnelltests, die in den Tondernhallen werktags durchgeführt werden, kann man sich auch in der kommenden Woche in drei Orten der Kommune testen lassen.  Am 4. März war dies in den Klosterhallen möglich.

  • 8. März  Toftlundhallen von 9 bis 16.30 Uhr
  • 9. März Scherrebeker Sportzentrum von 9 bis 16.30 Uhr
  • 11. März Klosterhallen von 9 bis 16.30 Uhr

In jedem mobilen Testcenter können etwa 250 bis 300 Bürger getestet werden. Das Angebot ist kostenlos.

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