Natur und Umwelt

Reichlich Ausbeute für die jungen Strandreiniger

Reichlich Ausbeute für die jungen Strandreiniger

Reichlich Ausbeute für die jungen Strandreiniger

Tondern/Tønder
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Ein gefundenes Seil inspirierte zum Tauziehen zwischen Groß und Klein. Foto: LAS

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Die Schülerinnen und Schüler der LAS haben am Jerpstedter Küstenstrich Müll aufgelesen. Der Spülsaum gab allerhand angeschwemmtes Material her.

„Es hat Spaß gemacht, dass wir so viele komische Sachen am Strand gefunden haben“, lautete eine Reaktion aus der fünften Klasse der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern nach der gemeinsamen Müllsammelaktion am Strand von Jerpstedt (Hjerpsted).

Von der Toilettenbürste bis zur Ketchupflasche fischten die 139 Mädchen und Jungen mitsamt Kollegium allerhand verschiedenes Material aus dem Spülsaum.

Die Schülerinnen und Schüler leisteten im Rahmen der Müllsammelaktion des dänischen Naturschutzvereins engagiert einen Beitrag zum Umweltschutz und sammelten am Dienstagvormittag rund 250 Kilogramm Müll.

Die angespülten Taue wurden tatkräftig eingesetzt. Foto: LAS

„Erschreckend viel Müll"

Besonders suchen mussten sie dabei leider nicht. „Es gab dort erschreckend viel Müll“, berichtet Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg.

So füllten sich die Tüten schnell. Zu den „Fundsachen" gehörten auch zwei Paletten, die die Kinder bis zur Sammelstelle am Skiffervej schleppten.

Ganz praktisch orientiert nutzten sie die Holzpaletten als „Transportunterlagen“ für die Müllsäcke. Aber auch gelbe Kisten von Schiffen wurden aufgestöbert.

Die Palette wurde als Transportmittel genutzt. Foto: LAS

Müll eingekreist

Die Schulgemeinschaft näherte sich der Sammelstelle am Skiffervej aus verschiedenen Richtungen.

Die Klassenstufen vier, fünf und sechs wurden vom Bus beim Schießplatz Jerpstedt/Albæk abgesetzt und machten sich in Regie von Naturberater Bo Tonnesen ans Werk.

Koldby bildete den Ausgangspunkt der siebten, achten und neunten Klasse, die Naturberater Hans Tonnesen an ihrer Seite hatten. Die Klassenstufen 0 bis 3 durchforsteten den Abschnitt von der Kirche in Jerpstedt aus. 

„Insgesamt haben wir vier Kilometer Strand gesäubert“, erzählt die Schulleiterin.

Scheuerfäden reich gesät

Der Hauptanteil des angeschwemmten Mülls seien Schiffstaue und die sogenannten Dolly Ropes, die Scheuerfäden, die in der Fischerei genutzt werden.

Die Scheuerfäden werden in das Netz eingeknotet oder mit Kabelbindern befestigt, um zu verhindern, dass die Netze beim Kontakt mit dem Meeresboden durchscheuern.

Sie lösen sich in Einzelfäden auf oder verknoten und treiben dann als Plastikmüll durchs Meer.

Einige Kinder hatten Müllgreifer dabei. Foto: LAS

Frische Luft getankt

Lob für die Veranstaltung und Capri Sonne gab es von Esben Lund Mølhede Thøstensen von der Initiative „Nordens reneste Kommune“.

Thøstensen initiierte vor zwei Jahren während des Corona-Shutdowns die Initiative „Skridt og Skrald“, die schnell landesweit um sich griff.

Die Teilnehmenden sammelten an diesem Tag nicht nur jede Menge Unrat, sondern tankten auch frische und windige Luft.

„Wir hatten aber Glück mit dem Wetter“, freut sich die Schulleiterin, dass die aktiven Ausflüglerinnen und Ausflügler von anhaltendem Regen verschont wurden.

Per Handkraft konnten Mathilde Bruhn, Clara Marie Bucka und Ditte Terp (v. l.) das Netz nicht herausziehen. Dafür muss eine maschinelle Lösung her. Foto: LAS

Die gefundenen Sachen wurden teils für spielerische Aktivitäten genutzt. So starteten die Neuntklässler mit einem langen Seil zu einem Tauziehen gegen die jüngeren Schüler durch.

Ein weißes Brett wurde zwischenzeitlich zu einer Brücke umfunktioniert, und auch andere Dinge regten die Fantasie spielerisch an.

Die kommunale Entsorgungsgesellschaft Tønder Forsyning nimmt sich des gesammelten Materials an.

Essenspause unter Dach

Wegen der kühlen Witterung wurde nicht am Strand gegessen, sondern es ging für die Brotzeit zurück in die Schule.

Dank der vielen Kuchenspenden von den Eltern wurden dann zum Ausklang in den Klassenräumen leckere Kuchen serviert.

 

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“