Tønder Festival 2022

Neues Pfand-System: Hast du auch noch Münzen in der Tasche?

Neues Pfand-System: Hast du auch noch Münzen in der Tasche?

Neues Pfand-System: Hast du auch noch Münzen in der Tasche?

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Festivalgast Poul Erik Hansen mit einer Pfand-Münze Foto: Sara Eskildsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Tønder Festival ist 2022 nachhaltiger denn je. Das Pfand-System wird gut angenommen – wäre da nicht ein kleines Problem.

Sie sind rund, klein und geraten schnell in Vergessenheit. Sie kosten zehn Kronen, und so manch Festivalbesucher hat sie in den verschiedensten Taschen: Pfand-Münzen. Wer einen Plastikbecher für Bier oder Limonade kauft, erhält einen wiederverwertbaren Pfand-Becher und ein orangerotes Plastik-Coin.

Festivalplatz auffallend sauber

Zum ersten Mal setzt das Tønder Festival 2022 auf ein Pfand-System für alle Mehrwegbecher. Das Ergebnis: ein auffallend sauberer Festivalplatz. Nirgends liegen zertretene Plastikbecher herum, die Hartplastikbecher werden fleißig abgegeben – oder gewinnbringend von zweiter Hand eingesammelt.

Liefert man Becher und Coin am Ende des Getränkes – oder am Ende des Festivaltages – wieder ab, erhält man fünf Kronen zurück.

Bar-Leiter Lars Jensen mit den neuen Mehrzweckbechern. Sie werden eingesammelt und abgespült, statt weggeworfen. Foto: Sara Eskildsen
Die gebrauchten Becher werden in Kisten verpackt und vom Getränkelieferanten wieder abgeholt. Foto: Sara Eskildsen

„Es läuft richtig gut und wir Freiwilligen, und die Gäste freuen sich über den sauberen Platz“, sagt Lars Jensen, der als Helfer und Leiter für die Bar an Zelt 1 zuständig ist. „Die Sauerei, die wir uns durch dieses Pfandsystem sparen, ist unbezahlbar.“

Rund 1.000 Becher pro Tag und Bar

Die Ehrenamtlichen hinter den Tresen nutzen saubere Pfandbecher, die ihnen der Getränkelieferant Tuborg Carlsberg in großen grauen Kisten zur Verfügung stellt. Rund 1.000 Becher schenkt die Bar an Zelt 1 pro Tag aus.

Die gebrauchten Becher werden ebenfalls wieder in Kisten verpackt. Sie werden vom Lieferanten abgewaschen und bereit für einen weiteren Einsatz auf einem Festival gemacht.

Rund 1.000 Becher werden in der Bar pro Tag aufgefüllt. Foto: Sara Eskildsen

 

Poul Erik Hansen ist zusammen mit seiner Frau Susanne Gast auf dem Festival. Er findet das neue Pfand-System gut. „Aber man vergisst wirklich, die Coins auch wieder abzuliefern. Ich glaube, manche nehmen die Münzen auch mit heim und wollen sie für den Einkaufswagen nutzen“, so der Festivalgast lachend. „Ans Abliefern muss man denken. Und ich fände auch gut, wenn es eine Stelle gibt, an der man die Coins spenden kann.“

Papierstreifen als Pfandnachweis

Die Vergesslichkeit der Gäste hat dazu geführt, dass die Plastik-Münzen schnell vergeben waren. Festival-Mitarbeitende beeilten sich, Papierstreifen zurechtzuschneiden, die als „Pfand-Münze“ herhalten mussten.

Hier am Eingang Süd werden die Pfand-Münzen zurückgetauscht. Foto: Sara Eskildsen
Gert Jøhnk gehört zu den MItarbeitenden, die Bargeld auf die Karte übertragen. Denn ab 2022 ist das Festival bargeldlos, überall kann nur mit Karte bezahlt werden. Foto: Sara Eskildsen

Abgeben kann man die Coins am Ende bei den Mitarbeitenden an der Hütte mit der Aufschrift „Kontanter“. Dort, wo man sich auch die bargeldlose Geldkarte auftanken lassen kann. „Die Menge der Coins, die nicht abgeliefert werden, haben wir unterschätzt“, sagt Gert Jøhnk.

„Bitte die Coins abliefern!“

 

„Die Leute vergessen ihre Münzen und so werden sie auf dem Festivalplatz Mangelware. Also immer schön daran denken: Bitte die Coins abliefern!“, so der Ehrenamtler. Wie das Pfandsystem optimiert werden kann, könne man nach Abschluss des Festivals evaluieren, so der Mitarbeiter.

Am Sonnabend gab es nicht nur Plastikmünzen, sondern auch Pfand-Papierstreifen. Foto: Sara Eskildsen
Mehr lesen