Mensch & Natur

Mauersegler brauchen Hilfe, um weiter durch die Luft segeln zu können

Mauersegler brauchen Hilfe, um weiter durch die Luft segeln zu können

Mauersegler brauchen Hilfe, um weiter segeln zu können

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
In luftiger Höhe bringt Jan Ravnborg die Nistkästen an der Hausmauer unterhalb des Daches an. Foto: Helge Möller

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wenn die Mauersegler aus dem Süden in Dänemark eintreffen und am Nachmittag mit schrillem Ruf durch die Luft ziehen, dann wissen Städter, es ist Sommer. Aber die Zugvögel haben Probleme, ein Zuhause zu finden, in dem sie brüten können. Ein wenig Abhilfe haben in Tondern drei Vogelfreunde geschaffen.

Was Mauersegler leisten, ist schon beeindruckend. In einem Jahr können sie Zehntausende Kilometer zurücklegen, der deutsche Naturschutzbund nennt als Schnitt 190.000 Kilometer im Jahr. Dafür müssen die kleinen schnitten Vögel allerdings auch die meiste Zeit seines Lebens in der Luft verbringen. Sie schlafen sogar im Flug. Gebrütet wird aber immer noch auf der guten, alten Erde.

Nur das mit dem Brüten ist für den Mauersegler in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem Problem geworden. Im Grunde genommen ist der Zugvogel ein Kulturfolger und konnte in der Vergangenheit den Bauwerken der Menschen viel abgewinnen. Und so war sein Schrei im Sommer ein Zeichen dafür, dass auch wirklich Sommer war. Doch energetische Sanierungen, die jedes Loch im Dach verschließen, und der massive Rückgang an Insekten ließ den Bestand in den vergangenen Jahren schrumpfen.

Bo Tonnesen, Naturführer der Kommune Tondern, und sein Mitarbeiter Rasmus Rasmussen sowie Jan Ravnborg vom Dänischen Ornithologischen Verein (DOF) wollen dem Mauersegler in Tondern helfen und fanden mit der Genossenschaft, die die Häuser am Nørremarksvej besitzt, einen Partner.

 

Sorgen an den Genossenschaftswohnungen am Nørremarksvej in Tondern für Brutmöglichkeiten: Jan Ravnsborg, Rasmus Rasmussen und Bo Tonnesen. Foto: Helge Möller

Nistkästen am Nørremarksvej

Mit einem Lift brachten sie im Nørremarksvej in Tondern am Donnerstag Nistkästen an den mehrstöckigen Häusern in luftiger Höhe an – so wie es die Tiere schätzen. 16 bis 20 Nistkästen sollten über Mittag montiert werden.

Die wurden in Seth (Sæd) vom Sozialprojekt Lærkely von Menschen mit besonderen Herausforderungen handgefertigt. „Lerchenholz“, sagt Bo Tonnesen vor Ort am Nørremarksvej und zeigt in Richtung Nisthilfen, die noch unmontiert auf der Grünfläche vor dem Haus liegen, „das hält gut.“

Wer den Mauerseglern helfen will, muss nicht auf das kommende Jahr warten. „Die kommen noch“, meint der Naturführer. Wie man helfen kann, das können nach den Worten Tonnesens Interessierte auf mursejlerne.dk herausfinden.

Mehr lesen

Leserbericht

Hanns Peter Blume
„Kunst der verstorbenen Anne Christel Bieling: Emotionales Treffen in Terkelsbüll“