Vor Gericht
Lehrer in zehn Fällen angeklagt
Lehrer in zehn Fällen angeklagt
Lehrer in zehn Fällen angeklagt
Ein Lehrer der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern steht vor Gericht. Der Vorwurf: Gewalt gegen Schüler. Der Lehrer ist suspendiert
Die Anklagevertretung der Polizei in Nordschleswig und Südjütland hat nun gegen einen Lehrer der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern in zehn Fällen wegen körperlicher Gewalt Anklage erhoben. Laut Anklageschrift soll der Lehrer, der seit Schuljahresbeginn suspendiert ist, im Zeitraum von August 2016 bis Juni 2018 gegenüber zehn Schülern gewalttätig geworden sein.
Aus der Anklageschrift geht hervor, dass der Angeklagte in dem genannten Zeitraum wiederholt u. a. Schüler an den Hals gegriffen haben soll, wodurch sie nicht atmen konnten, oder ihnen das Atemholen schwerfiel. Zusätzlich soll er die Schüler angehoben haben, sodass sie mit ihren Füßen den Fußboden nicht erreichen konnten. Dem Lehrer wird außerdem vorgeworfen, dass er in mehreren Fällen die Schüler hart angepackt und geschubst haben soll.
Ankläger Jens Lang Rask fordert eine Gefängnisstrafe, wie aus der Pressemitteilung der Polizei hervorgeht. Zudem fordert er, dass dem Angeklagten das Recht aberkannt wird, sich beruflich und in der Freizeit mit Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zu befassen. Zu den Forderungen der Anklagevertretung gehören auch eine Ausweisung und ein Einreiseverbot für den deutschen Staatsbürger.
Für den Prozess, der am 19. November vor einem Schöffengericht in Sonderburg beginnt, sind vier Tage vorgemerkt. Die erste Anzeige aus dem Kreis der Elternschaft in der Unterstufe war gegen Schuljahresende bei der Polizei eingegangen.
„Wir sind natürlich gegen jede Form von Gewalt an unseren Schulen“
„Wir sind natürlich gegen jede Form von Gewalt an unseren Schulen“, erklärt der Schulrat des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, Claus Diedrichsen, und weist auf die Presseerklärung des DSSV von Ende September hin. Darin zeigte sich die Schule, die die Polizei in ihren Ermittlungen unterstützt habe, sehr bestürzt über den Verlauf des bedauerlichen Falls.
„Wir haben Vertrauen in den Rechtsstaat“, und so schwerwiegend wie die Anklagen seien, gehe es nun darum, dass das Gericht seine Arbeit tun könne, so Diedrichsen gestern.
Das erneute mediale Interesse durch die Pressemitteilung der Polizei täte ihm für alle Beteiligten leid, da es eine Belastung sei. Der Schulrat begrüßt es, dass es zum Prozess nicht besonders lange hin ist und es damit keine lange Wartezeit gibt.