Literatur

Krimi-Café jetzt auch in der Deutschen Bücherei Tondern

Krimi-Café jetzt auch in der Deutschen Bücherei Tondern

Krimi-Café jetzt auch in der Deutschen Bücherei Tondern

Tondern/Tønder
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Bücherei
Künftig werden im Rahmen eines Lese-Cafés Thriller und Kriminalromane besprochen. Foto: Eliott Reyna/Unsplash

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Sonderburg hat es schon, und nun zieht Tondern nach: Die Deutsche Bücherei wird hier künftig ebenfalls ein Lese-Café speziell für Krimi-Fans anbieten. Erste Interessierte haben sich schon gefunden. Die Buchauswahl und auch die künftigen Treffen werden von dieser Gruppe organisiert, verrät Büchereileiterin Marie Medow.

Ein Lese-Café nur für Krimis und Thriller: Das soll sich mit dem Auftakt am kommenden Dienstag, 24. Oktober, langfristig in der Deutschen Bücherei in Tondern etablieren.

Idee kommt aus Sonderburg

Vorbild für das Krimi-Café in der Wiedau-Stadt war das Angebot der Bücherei Sonderburg (Sønderborg). Dort treffen sich jeden dritten Dienstag im Monat Fans der düsteren Literatur, um sich über ein Buch auszutauschen, das sie zuvor gelesen haben. „Ich habe gelesen, dass es in Sonderburg ein solches Lese-Café gibt und fand, dass dies auch bei uns ganz schön wäre“, sagt Marie Medow, Leiterin der Bücherei, dem „Nordschleswiger“ am Telefon. 

Die Idee zum Sonderburger Café hatte Sigrid Jahn aus Fünenshaff (Fynshav). Die gebürtige Holz-Minderin kannte das Prinzip bereits aus Den Haag, wo sie bis zum März dieses Jahres 30 Jahre lang lebte. Gelesen werden in Sonderburg in erster Linie Krimis mit Hintergrund, also politische oder historische Romane und „keine platten Krimis, die man im Urlaub so wegliest und zwei Stunden später wieder vergessen hat“, so Jahn. Es seien ausschließlich im Original deutschsprachige Bücher, denen sie sich widmen. Wo der Schauplatz dieser Bücher ist, sei aber kein Kriterium.

Krimi-Café soll flexibel gestaltet werden

In Tondern will man es lockerer handhaben, sagt Marie Medow. „Es ist alles möglich, von seichtem Regionalkrimi bis zum Psychothriller.“ Die Gruppe solle entscheiden, worauf sie Lust hat und auf welches Spektrum sie sich fokussieren will. „Wir geben da nichts vor“, sagt Medow.

Einen festen Termin soll es nicht geben: „Wann sich getroffen wird, das entscheidet die Gruppe. Auch in welchem Rhythmus und wie genau es weitergehen soll, wird am jeweiligen Termin entschieden.“ Organisiert werden die Treffen von Bücherei-Mitarbeiterin Carolin Gohr. 

Wie auch im regulären Lese-Café werden im neuen Krimi-Café zuvor ausgewählte Bücher besprochen und auch Textpassagen daraus in der Gruppe vorgelesen. Dann wird sich auf ein neues Buch geeinigt, dass in der Bücherei ausgeliehen oder bestellt werden kann. 

Bislang gute Rückmeldungen

„Die Rückmeldung ist bisher gut, wir haben für das erste Treffen fünf bis sechs Interessierte“, so Medow. Wer dabei sein möchte, könne sich direkt in der Bücherei melden und wird in den Mail-Verteiler eingetragen. So bekommen alle die nötigen Informationen zu künftigen Treffen und zur Buchauswahl selbst dann, wenn einmal keine Zeit ist, teilzunehmen.

„Wir freuen uns immer über neue und andere Gesichter“, sagt die Büchereileiterin. Jede und jeder sei willkommen. Es gebe keine Verpflichtung, an jedem Termin teilzunehmen. „Es geht auch um das Gemeinschaftliche und nicht um Textanalysen.“

Urlaubskrimi für Dänemark-Fans 

Zum ersten Treffen am kommenden Dienstag ab 17 Uhr soll der Krimi „Dänische Brandung“ von Frida Gronover besprochen und daraus gelesen werden. Danach soll sich die Gruppe der Krimifreundinnen und -freunde auf den Titel für das nächste Krimi-Café einigen. 

Darum geht es in Frida Gronovers „Dänische Brandung“

Sonne, Smørrebrød und kilometerlange Sandstrände an der dänischen Südsee in Marielyst. Bestatterin Gitte Madsen will sich diesen Sommer endlich mal zurücklehnen und die Urlaubszeit in ihrem neuen Zuhause genießen, doch dann landet plötzlich die Mutter des Inseljournalisten auf ihrem Tisch. Beim Waschen der Leiche stößt Gitte auf einen ungewöhnlichen Bluterguss und schlägt Alarm. Kommissar Ole Ansgaard findet heraus, dass Ella an einer Insulininjektion gestorben ist. Der Kommissar hat auch bald einen Verdächtigen: Gittes Vater Mads, fast zwei Jahrzehnte lang verschollen, ist zurück in Marielyst und wurde als letzter Besucher bei Ella gesehen …

 

Quelle: Thalia

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