Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft trafen am Freitag in der Kommunalschule in Lügumkloster aufeinander, als der Musiker und Entertainer Sigurd Barrett 500 Schülerinnen und Schüler mit auf eine spannende musikalische Zeitreise nahm.

Die Veranstaltung in der Turnhalle von Løgumkloster Distriktsskole bildete den Auftakt für die Feierlichkeiten zum 850-jährigen Bestehen der Klosterstadt.

Auf Augenhöhe mit seinem jungen Publikum traf er auf Anhieb den richtigen Ton, um im Zeitalter der Digitalisierung die Aufmerksamkeit für die Vergangenheit zu schüren.

Von der Vorschule bis einschließlich 6. Klasse hörten die fünf Schulen im Postbereich Lügumkloster unter anderem von den Mönchen, die sich aus Seem bei Ripen (Ribe) auf nach Lügumkloster machten.

Mönche und Nonnen ohne Kontakt

„Das Mittelalter war die Zeit, in der Lügumkloster gegründet wurde. Mönche saßen zu der Zeit in einem Kloster und Nonnen in einem anderen. Sie beteten nonstop zu Gott und durften sich nicht gegenseitig besuchen. Der Papst in Rom bestimmte damals sehr viel“, so Sigurd Barret.

Danach ging es weiter zu Luthers 95 Thesen und einer Welt im Wandel. Auch die Schleswigschen Kriege und die Entwicklung bis hin zum friedlichen Miteinander und der guten Nachbarschaft im Grenzland wurden von ihm thematisiert.

Der Entertainer versteht sich darauf, geschichtliche Zusammenhänge kinderfreundlich aufzubereiten. Für Lacher sorgte immer wieder sein Kollege Eskild Dohn, der mit Wortspielen das Geschehen der Vergangenheit mit Begriffen aus der Gegenwart aufmischte.

„Ein echtes Highlight“

Vorfreude auf den Auftritt gab es auch unter den Mädchen und Jungen der Deutschen Schule Lügumkloster, die kurz vor Konzertbeginn mit Sigurd Barrett geübt hatten.

„Das gemeinsame Konzert ist ein echtes Highlight“, berichtet Schulleiterin Connie Meyhoff Thaysen kurz vor Konzertbeginn.

„Wir üben die Lieder seit etwa eineinhalb Monaten“, sagt die Musiklehrerin der deutschen Schule, Dorthe Olesen.

„Wir haben bei unserem morgendlichen Singen neben den deutschen Liedern auch immer eines der Lieder von Sigurd Barrett gesungen“, erzählt Connie Meyhoff Thaysen. Sie freut, sich, dass das Singen durch Dorthe Olesen als Musiklehrerin stets am Klavier begleitet wird.

Den Geschmack von Mads und Mathilde getroffen

Mit taktfestem Klatschen und Singen ging es in der Turnhalle der Distriktskole wohl um einiges rhythmischer zu, als vor 850 Jahren, als die Mönche in die Klosterstadt einzogen.

„Das hat uns gut gefallen“, sind sich Mads Waldemar Homann und Mathilde Karoline Ackermann nach dem Konzert einig. Die zwei, die die Vorschule der deutschen Schule besuchen, gehören somit zu den jüngsten Sängerinnen und Sängern.

„Ich habe Sigurd schon mehrere Male erlebt“, erzählt der sechsjährige Mads, während es für seine sieben Jahre alte Klassenkameradin eine Premiere war.

Autogramme am laufenden Band

„Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass eine Stadt wie unsere 850 Jahre alt wird“, hatte Bezirksschulleiterin und Hausherrin Tanja Linnet in ihrer gemeinsamen Begrüßung mit Pastor Matthias Alpen erwähnt.

„Die Idee war der Weg zum Ziel, damit die Kinder beim Vorbereiten des Konzerts Verständnis für die Geschichte bekommen. Es ist auch eine Vorbereitung auf den Mittelaltermarkt“, erläutert Pastor Matthias Alpen dem „Nordschleswiger“. Er hatte die Idee für das Event mit Sigurd Barrett.

Indes ging es für die Kinder aus Mehrheit und Minderheit am Geschichtenerzähler vorbei, der unaufhörlich Autogramme auf Zettel schrieb.