„Wir wollen gerne feiern, dass mit Hans J. Wegner einer der erfolgreichsten dänischen Möbeldesigner in der Vergangenheit in Tondern gelebt hat. Er ist für die Gegenwart von Bedeutung und wird es auch in Zukunft sein“, sagte Tonders Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei).  

Wegner wurde vor 110 Jahren geboren

Auf den Tag genau, an dem Tonderns berühmter Sohn, der Architekt und Möbeldesigner Hans J. Wegner 110 Jahre alt geworden wäre, verlieh die Kommune Tondern im Schloss Schackenborg in Mögeltondern zum zehnten Mal den Wegner-Preis. 

Die Auszeichnung wurde 2015 das erste Mal überreicht. Hans J. Wegner starb 2007 in Kopenhagen. 

Feierstunde im Beisein von Wegners Töchtern

Tonderns Bürgermeister drückte in seiner Begrüßung die Freude darüber aus, dass Wegners Töchter Marianne und Eva wieder mit ihren Gatten an der Preisverleihung teilnahmen. „Wir sind unglaublich froh über eure Unterstützung“, so Popp Petersen. 

Er erwähnte, dass der 1931 in Tondern ausgebildete Tischler seinen Beruf bis zur Perfektion meisterte. In den 1950er-Jahren bekam er seinen internationalen Durchbruch.

25.000 Kronen und ein Wegner-Möbelstück

Der mit 25.000 Kronen und einem Wegner-Möbelstück dotierte Preis wird an eine Designerin, einen Designer oder eine vermittelnde Person verliehen, die wesentlich zur Weiterentwicklung des nordischen Designs und/oder zum Wissen über Wegners Wirken und seine Bedeutung beigetragen hat.

Mit Teis Dich Abrahamsen aus Gilleleje handelt es sich beim Preisträger um einen respektierten Möbeltischler, Möbelkonservator und Drechsler.  

Außerordentliche Erlebnisse für alle Altersklassen

Über die Jahre habe der Preisträger mit seinen Werken ganz ungewöhnliche Erlebnisse geschaffen, die Groß und Klein, Fachleute und Menschen ohne fachliche Voraussetzung berühren würden, so die Jury.

Hervorgehoben wurde Abrahamsens ästhetisches und spielendes Bewusstsein für das Material. Sein handwerkliches Können wird als phänomenal beschrieben. Zudem besitzt er ein besonderes Talent, sein Metier an andere zu vermitteln und der Handwerkstradition neues Leben einzuhauchen.

Ein überraschender Anruf

„Das ist eine fantastische Kulisse. Ich bin hier noch nie vorher gewesen. Ich stand mit dem Kopf im Predigtstuhl in der kalten Kirche von Schloss Kronborg, als mich Tonderns Bürgermeister anrief. Erst dachte ich, dass ich vielleicht im Kunstmuseum in Tondern einige Möbel restaurieren sollte“, sagte Teis Dich Abrahamsen.

 Im Laufe des Telefonats fand er jedoch heraus, dass er von der Jury als der Empfänger des Wegner-Preises vorgesehen war. 

Mit der Möbeltischlerei als Passion

Die Möbeltischlerei ist für ihn eine Passion. „Es ist wichtig, die Finger und Gedanken in Gang und die Werkzeuge warmzuhalten“, sagte Abrahamsen. 

Außer von Wegner und anderen Möbeldesignern lässt er sich auch von Storm P. inspirieren. „Es ist in Ordnung, zwischendurch viel zu tun zu haben, wenn man Gefallen an dem hat, was man macht“, so Teis Dich Abrahamsen. 

Ein Mann, der mit den Fingern schaut

„Ein Tischler schaut mit den Fingern“, sagte der Preisträger, als er den an ihn überreichten Wegner-Esstischstuhl genau ertastete.  

„Das ist ein fantastischer Stuhl“, so sein Urteil zum Modell CH 26, das Wegner 1950 entwarf. Außer dem Designermöbel erhielt er 25.000 Kronen.