Kultur
Glänzende Geschenke für das Tonderner Stadtmuseum
Glänzende Geschenke für das Tonderner Stadtmuseum
Glänzende Geschenke für das Tonderner Stadtmuseum
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Der Name Scheelke ist nicht nur in Tondern ein Begriff. Schmuck von dieser Familie bestückt jetzt die Sammlung des Stadtmuseums mit Werken berühmter Gold- und Silberschmiede aus der Wiedaustadt.
Die Gold- und Silberschmiedefamilien in Tondern sind bekannt. Die Namen Bödewatt und Scheelke zählen zum Kreis dieser Edelhandwerker.
Während Werke von Bödewatts bereits in der berühmten Silberkammer des Tonderner Museums liegen, ist jetzt auch die Familie Scheelke dazugekommen. Die bisherigen Exponate wurden im 18. und 19. Jahrhundert hergestellt. Mit Scheelkes Werken aus zwei Generationen ist damit auch das 20. und 21. Jahrhundert in die Sammlung eingezogen.
Meisterstück des Vaters
Die Exponate sind in den Händen von Willi Scheelke (1911-1978) und seinem Sohn Gerhard entstanden. Dieser hat dem Museum unter anderem das Meisterstück von Willi Scheelke überlassen. Dabei handelt es sich um ein vergoldetes Salzgefäß mit Löffel aus Silber und einen Herrenring aus Gold mit einem Onyxstein.
Besonderes Augenmerk muss auf eine filigrane Brautkrone gelegt werden, die Scheelke senior mit dunkelroten Glassteinen und Kulturperlen verziert hatte. Das Schmuckstück wurde bei Hochzeiten in der Familie getragen. Willi Scheelke schuf die Krone in den 1960er-Jahren. Ihm zur Seite standen sein Sohn Gerhard und ein weiterer Lehrling.
Beim Vater in der Lehre
Der Junior erlernte das Handwerk von seinem Vater, während Willi Scheelke Lehrling bei Goldschmied Ernst Fischer in Tondern war. Seine Meisterprüfung legte er 1942 in Flensburg (Flensborg) ab.
„Von den Brautkronen wurden einige wenige Exemplare auf Bestellung hergestellt. Meine Frau Martha hat die Krone bei unserer Hochzeit aber nicht getragen. Wir hoffen, mit diesen Geschenken ein Stück Goldschmiedetradition auch unserer Familie in Erinnerung zu rufen. So muss auch nicht befürchtet werden, dass die Sachen irgendwann einmal umgeschmolzen werden, sondern erhalten bleiben“, so Gerhard Scheelke. Er bestand seine Gesellenprüfung 1959. Sein Gesellenstück ist auch in die „Schatzkammer“ des Museums aufgenommen worden. Es ist eine Kette mitsamt einer Brosche aus Gold mit Amethysten und Kulturperlen.
Weiterer Schmuck, bei dem eine Verbindung zur Familie Scheelke besteht, ist auch in den Besitz des Museums gekommen. Sein Förderkreis hat ein mehrteiliges Schmuckstück der dänischen Goldschmiedin Hanne Behrens erworben, die bei Willi Scheelke in der Lehre gestanden hat. Die gebürtige Tonderanerin hat mehrfach ihre Kreationen aus ihrer Werkstatt unter anderem in Dröhses Haus in Tondern präsentiert, das dem Museumsverband Museum Sønderjylland angeschlossen ist.
Das Geschenk besteht aus elf Armreifen, die eine Art Schmuckkästchen bilden. Es wird gekrönt von einer Brosche aus Gold und Silber. Bei diesen Exponaten bewies Behrens ihre Kunst im Flechten und Weben von und mit Drähten aus Edelmetall.