Musikereignis

Die Freiwilligen sind das Rückgrat des Tønder Festivals

Die Freiwilligen sind das Rückgrat des Tønder Festivals

Die Freiwilligen sind das Rückgrat des Tønder Festivals

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Die Freiwilligen (l.) spielen beim Tønder Festival eine entscheidende Rolle (Archivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

An die 3.200 Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass es vom 24. bis zum 27. August auf dem Tønder Festival an allen Ecken läuft. Mette Bossen Linnet, Vorsitzende des Musikevents, gibt einen Einblick in den Stellenwert der Ehrenamtlichen.

„Wir hätten gut ein paar Hände mehr gebrauchen können. Alle Funktionen sind aber mit Freiwilligen besetzt, und als Festivalgast muss man nicht nervös sein, dass einige Stellen nicht besetzt sind“, berichtet die Vorsitzende des Vereins Tønder Festival, Mette Bossen Linnet, dem „Nordschleswiger“.

Vor zwei Wochen gab es noch die Nachricht in den Medien, dass dem Festival 150 Freiwillige fehlen würden.

 „Wir wollen gerne ein offener Arbeitsplatz sein und Menschen aus allen Altersklassen berücksichtigen. Das gilt auch für diejenigen, die vielleicht aufgrund ihres Alters nicht so lange Schichten am Stück schieben können“, denkt sie an Jugendliche und die ältere Garde.

Motivierte Menschen

„Zum Glück haben wir es vergangenes Jahr und in diesem Jahr leichter gehabt, Freiwillige zu finden als so manche anderen Kulturevents. Unsere Helferinnen und Helfer sind motiviert und wollen gerne auf dem Festival arbeiten. Wir überdenken die Situation jedes Jahr neu und überlegen, wie wir sie anwerben und am besten rüsten können“, so die Vorsitzende.

Daher gebe es auch eine Personalleitung, die für die Anliegen der Ehrenamtlichen zuständig sei.

Mette Bossen Linnet beim Festival 2022 (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Keine Revolution geplant

„Es gibt immer Platz für Änderungen, eine Revolution planen wir in diesem Bereich jedoch nicht. Wir sagen uns zwar jedes Jahr, dass wir die Suche nach Freiwilligen früher starten müssen. Beim Tønder Festival fällt es jedoch leichter, die Helferinnen und Helfer kurz vor dem Festival zu bekommen. Es hat eine ansteckende Wirkung, wenn sich Freiwillige in ihrem Umfeld dafür starkmachen“, so die Erfahrung von Mette Linnet Bossen.

2022 stiegen 800 neue Freiwillige ins Festival-Boot. Nach der coronabedingten Zwangspause wollten einige der früheren Ehrenamtlichen gerne das Festival als Gäste erleben.

2023 sind es mit etwa 3.200 Helfende mehr Köpfe als 2022.

Mindestens 18 Stunden arbeiten

Während des Festivals müssen die Helferinnen und Helfer mindestens 18 Stunden arbeiten, um ein Ticket für die vier Festivaltage zu bekommen.

Wer vor und nach dem Festival arbeitet, muss mindestens 36 Stunden investieren.

„Wir haben jedoch richtig viele Leute, die beim Auf- und Abbau anpacken, die sehr viel mehr Stunden arbeiten“, berichtet Mette.

Die Freiwilligen stemmen auf dem Festival viele verschiedene Aufgaben. Hier ist das Klo-Putzteam unterwegs (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Vorteilhafte Preise

Die Freiwilligen können sich zudem in der Mitarbeiterkantine und in der Bar für Mitarbeitende kostengünstiger verpflegen als auf dem Festivalplatz. Sie können kostenlos auf dem Campingplatz des Festivals campieren, und für die Helferinnen und Helfer steigt am Montag nach dem Festival ein großes Fest.

Die Freiwilligen sind das A und O

„Ohne die Freiwilligen könnten wir kein Festival ausrichten. Ein Alleinstellungsmerkmal des Tønder Festivals ist es, dass es unsere eigenen Freiwilligen sind und wir sie nicht zum Beispiel durch Handballvereine ordern. Einige der anderen Festivals haben gegen Bezahlung Vereine anheuern müssen. Das ist bei uns glücklicherweise nicht der Fall“, so Mette Bossen Linnet.

In diesem Jahr wird die 30-Jährige erstmals nicht beim Festival eine Funktion als Freiwillige besetzen.

„Im vergangenen Jahr war ich noch im Musiker-Empfang. Meine Dienste ließen sich jedoch nicht mit meinem Posten als Vorsitzende unter einen Hut bringen“, erzählt Mette.

Mehr lesen

Kulturkommentar

Claudia Knauer
Claudia Knauer
„Verbindlich – Unverbindlich“