Deutsch-Dänisch

Feuerwehr aus Tondern hilft bei Großeinsatz in Niebüll

Feuerwehr aus Tondern hilft bei Großeinsatz in Niebüll

Feuerwehr aus Tondern hilft bei Großeinsatz in Niebüll

Arndt Prenzel/shz/hm
Niebüll
Zuletzt aktualisiert um:
Von der Halle in Niebüll, Nordfriesland, blieb nicht mehr viel übrig: Sie brannte am 2. Weihnachtstag aus. Foto: Arndt Prenzel

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In Niebüll, Nordfriesland, stand am zweiten Weihnachtstag eine Halle in Flammen. Dies berichtet der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort, um den Brand zu löschen. Auch aus Tondern kamen Kräfte.

Riesige Rauchschwaden konnten Autofahrer am Dienstagmorgen auf der B5 Höhe Niebüll (Nibøl) südlich der Grenze in Nordfriesland schon von Weitem sehen. Die Qualmwolken zogen bei starkem Westwind über den Niebüller Ortsteil Uhlebüll Richtung Klixbüll.

Das deutete auf einen Großbrand hin: Um kurz vor 9 Uhr waren die Sirenen in Niebüll, Risum-Lindholm, Klixbüll, Bosbüll, Langstoft, Braderup und in weiteren Orten zu hören. Bereits um 9 Uhr waren die ersten Löschfahrzeuge der umliegenden Wehren eingetroffen. Auch aus Tondern (Tønder) kam Unterstützung angerast. Es war höchste Eisenbahn: Aus einer Werkstatthalle eines landtechnischen Lohnunternehmens in Niebüll an der Uhlebüller Dorfstraße schlugen die Flammen gen Himmel.

Eine giftige schwarze Rauchwolke steigt empor, Anwohner werden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Foto: Arndt Prenzel

„Wasser marsch!“ Der Einsatzleiter und stellvertretende Ortswehrführer Felix Pfeiffer von der Feuerwehr Niebüll-Deezbüll dirigierte die vielfachen Feuerwehren, die den Brand von mehreren Seiten bekämpften. An der Kreuzung zur Klanxbüller Straße standen wie auch in der direkten Nähe verschiedene Löschfahrzeuge. Die Schläuche wurden zum Teil durch die Gärten gelegt. Eine Drohne sauste durch die Luft, immer wieder waren Befehle zu hören.

Mit 8.000 Litern über die Grenze

„Wir sind mit zwei Mann und 8.000 Litern Wasser in einem Tankwagen nach Niebüll gefahren“, berichtet Torben Godballe, Einsatzleiter von Brand og Redning am Tag nach dem Einsatz. Seinen Worten nach dauerte dieser für die dänische Verstärkung rund drei Stunden. Den Alarm hatte Torben Godballe über die gemeinsame dänische Wachzentrale erhalten. „Die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg klappt super gut", so der Feuerwehrmann.

Die Niebüller Polizei wies vor Ort Schaulustige an, sich nicht in den Qualm zu begeben. Die Leitstelle der Feuerwehr warnte zu diesem Zeitpunkt bereits, dass es zu einer starken Rauchentwicklung mit giftigen Brandgasen komme. Menschen sollten das betroffene Gebiet meiden und weiträumig umfahren.

Firmenchef rechnet mit Schaden von rund 1,5 Millionen Euro

„Wir wollten gerade frühstücken“, so Firmen-Seniorchef Joachim Jensen, der nebenan wohnt, gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag. Seine Lebensgefährtin hatte den Qualm zuerst bemerkt und ihn alarmiert. „In der Werkstatthalle haben wir unter anderem Häcksler, Güllepumpen und ein neues Transportfahrzeug abgestellt“, sagt Joachim Jensen. Allein der Wert dieser Geräte liege bei mindestens 500.000 Euro. Der Firmengründer rechnet mit einem rasch geschätzten Schaden von rund 1,5 Millionen Euro. Denn nicht nur die Werkstatthalle brannte, auch das angrenzende Bürogebäude war betroffen.

Weitere Hallen unversehrt

Weitere Hallen mit landtechnischen Maschinen, die weiter weg standen, blieben unversehrt. Gegen 11 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer in der mittlerweile niedergebrannten Halle unter Kontrolle. Die Löscharbeiten dauerten jedoch an. Einzelne Flammen schlugen noch hoch, während die Brandbekämpfung am Bürotrakt noch vollen Einsatz erforderte. Auf dem Hofplatz zerrten derweil die Angestellten und Juniorchef Simon Jensen mittels schwerem Gerät die Einzelteile der Halle auseinander.

 

Angestellte des Lohnunternehmens zerrten die Einzelteile der abgebrannten Halle auseinander. Foto: Arndt Prenzel

Feuerwehrleute gönnten sich derweil eine erste Pause. Wirt Niko Kenis schenkte vor seiner Taverne Getränke aus. Auch das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Einsatzkräfte. Die Kripo aus Flensburg (Flensborg) vernahm noch vor Ort die Betroffenen. Insgesamt 140 Feuerwehrleute waren seit der Alarmierung um 8.48 Uhr im Einsatz.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Rikke Weng-Lauridsen
„Leve demokrati“