„Natürlich war mein Wahltipp ernst gemeint. Wir nahmen eine seriöse Wahlanalyse vor. Ansonsten verweise ich auf das, was ich in der Fernsehsendung von „DK Syd“ gesagt habe“, erklärt Carl Holst und beendet das Telefongespräch mit dem Nordschleswiger am Montag. Weitere Kommentare waren ihm nicht zu entlocken.

In dem Fernsehbeitrag hatte er, als früherer Amtsbürgermeister für Nordschleswig, Vorsitzender des Regionsrates für den Kreis Süddänemark und Verteidigungsminister, sowie der ehemalige Minister Frode Sørensen (Sozialdemokraten) persönliche Prognosen für die vier nordschleswigschen Kommunenangestellt.

Die beiden Venstre-Listen (Venstre und Frandsens Tønder Listen, Anm. d. Red.) hätten ein Verhältnis wie die Juden und die Palästinenser. Es sei daher ganz ausgeschlossen, dass sich die beiden Parteien einander bei der Bürgermeisterwahl und Konstituierung unterstützen würden.

„Bevor jemand fragt, ob ein Kandidat der Schleswigschen Partei Bürgermeister werden kann, will ich sagen: Ja, das ist möglich, vor 30 Jahren aber nicht. Es ist aber seitdem so viel passiert, dass es machbar ist“, sagte Holst.  Er favorisiere daher Jørgen Popp Petersen, der aber den Titel vermutlich nicht gleich in der Wahlnacht erobern würde, sondern erst nach Verhandlungen.

Gefährlicher Outsider

Frode Sørensen stufte Jørgen Popp Petersen von der Schleswigschen Partei als gefährlichen Outsider für Henrik Frandsen, Tønder Listen, ein.  Popp Petersen, der beliebt sei, spuke hinter den Kulissen. Sein Tipp war aber doch, dass Frandsen sich behaupten würde.

Ob die neue Bürgermeisterkandidatin der Sozialdemokraten, Barbara Krarup Hansen, eine Rolle spielen könnte, beantworte er so: „Es wird eine Rolle spielen, dass unser früherer Spitzenkandidat Peter Christensen nicht wieder kandidiert. Das wird großen Einfluss auf den Wahlausgang haben".

Die „DK-Syd“-Sendung wurde im früheren Rathaussaal in Apenrade (Aabenraa) aufgezeichnet und ist ein Teil der Wahlserie „KV2021 – din Stemme“. Moderator war Poul Erik Thomsen.