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Röm-Damm: Forscher regt freie Passage für Fische an

Röm-Damm: Forscher regt freie Passage für Fische an

Röm-Damm: Forscher regt freie Passage für Fische an

Tondern/Tønder
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Eine freie Passage durch den Damm für die Fische würde laut dem Forscher mehr Dynamik für das ganze Ökosystem mit sich ziehen. Foto: Monika Thomsen

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Niels Jepsen setzt sich für die freie Beweglichkeit der Fische im Wattenmeer ein. Der Forschungsleiter präsentiert sein Projekt bei einem Seminar des Nationalparks Wattenmeer.

Die freie Beweglichkeit, die in vielen Bereichen eine Rolle spielt, wünscht ein Forscher auch für die Fische im Wattenmeer.

Dort sei die Beweglichkeit durch den Röm-Damm zur dänischen Nordseeinsel Röm und den Hindenburgdamm zur deutschen Insel Sylt (Sild) sehr begrenzt, so Forschungsleiter (seniorforsker) Niels Jepsen von DTU Aqua (Institut for Akvatiske Ressourcer) an der Technischen Universität Dänemarks.

Der Wissenschaftler arbeitet in der Abteilung für Fischerei im Süßwasser und Ökologie.

Wattenmeer dreigeteilt

Die zwei Dämme würden quasi das Wattenmeer in drei Teile gliedern. Durch ein solides Loch in beiden Dämmen, könnte ein Teil der natürlichen Kontinuität des Wattenmeeres wiederhergestellt werden, so der Forscher.

Er erhofft sich damit verbesserte Möglichkeiten für die Küstenparallele Wanderung der Fische.

„Außerdem wäre so ein Projekt nicht nur für die Fische, sondern für viele andere Tiere von Nutzen. Das gesamte Ökosystem würde eine bessere Dynamik erhalten, wenn es zwischen den Inseln eine Verbindung gibt“, so Niels Jepsen.

Der Forschungsleiter wird seinen Vorschlag am 25. Februar weiter ausführen, wenn der Nationalpark Wattenmeer in Esbjerg zum Forschungstag einlädt.

So ein Projekt wäre nicht nur für die Fische, sondern für viele andere Tiere von Nutzen. Das gesamte Ökosystem würde eine bessere Dynamik erhalten

Niels Jepsen, Forschungsleiter

Dort wird Jepsen versuchen, einen Überblick zu vermitteln, wie ein solches Projekt durchgeführt werden kann und welche konkreten Vorteile für die wandernden Fische erhofft wird.

Der Straßendamm verbindet seit 74 Jahren die Insel mit dem Festland. Foto: John Frikke

In staatlicher und kommunaler Hand

Sollte es in die Tat umgesetzt werden, hat das dänische Küstendirektorat da wohl ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Die staatliche Behörde ist gemeinsam mit der Kommune Tondern Besitzerin der 9,2 Kilometer langen Verbindung zwischen dem Festland und der Nordseeinsel.

Der Staat hat die Zuständigkeit für die Böschungen und die Kommune für die oberen zwei Meter des Dammes mit der Fahrbahn. Der Straßendamm wurde zwischen 1939 und 1948 gebaut.

Zehn verschiedene Schwerpunkte

Niels Jepsen ist einer von 15 Forschenden, die am 25. Februar von 9.30 bis 15.20 Uhr an dem Seminar mitwirken. An diesem Tag werden die Ergebnisse aus zehn verschiedenen Themenbereichen vorgestellt. Alle Interessierten sind willkommen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind bis spätestens 18. Februar mit einer Mail an vadehavet@danmarksnationalparker.dk möglich.

Die Grenzen des dänischen Nationalparks Wattenmeer sind mit Orange gekennzeichnet. Foto: Nationalpark Vadehavet

„Das Wattenmeer enthält eine Schatzkiste an Themen und Problemstellungen für Wissenschaft und Forschung, daher gibt es ständig Projekte in Bezug zum Wattenmeer. Um das neue Wissen zu verbreiten, führt der Nationalpark Wattenmeer einmal im Jahr den Forschungstag durch“, berichtet Jens Hansen, Kommunikationsberater des Nationalparks Wattenmeer.

An diesem Tag stellen die Forschenden die Ergebnisse ihrer aktuellen Forschungsprojekte vor.

 

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