Natur und Kultur

Gemeinsame Sache von Nationalpark, Museumsverbund und Kommune Tondern

Gemeinsame Sache von Nationalpark, Museumsverbund und Kommune Tondern

An einem Strang: Nationalpark, Museumsverbund und Kommune

Hoyer/Højer
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Museumsleiterin Anne Marie Ludvigsen, der Vorsitzende des Nationalparks Wattenmeer, Flemming Just, und Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (v. l.) bei der offiziellen Eröffnung der neuen Ausstellung Foto: Volker Heesch

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Beim Saisonstart des Marsch- und Mühlenmuseums in Hoyer rühmte der Vorsitzende des Wattenmeer-Nationalparks, Flemming Just, die gegenseitige Unterstützung, die zur Abwehr des Windkraft-Testcenters bei Ballum geführt hat. Bürgermeister Jørgen Popp Petersen würdigte die hohe Qualität im neuen Tor zur Tonderner Marsch.

Hochbetrieb herrschte am Sonnabend rund um die Hoyeraner Windmühle. Der Museumsverbund „Museum Sønderjylland“ hat mit einem Tag der offenen Tür nicht nur die Saison 2024 im Marsch- und Mühlenmuseum in Hoyer eröffnet.

In Anwesenheit vieler Gäste wurde auch eine neu konzipierte Ausstellung über die Kultur- und Naturgeschichte der Niederung im Bereich der Wiedau ihrer Bestimmung übergeben. 

Jung und Alt nahmen unter anderem neuartige Landschaftsmodelle und Schautafeln in Augenschein, die erkennen lassen, wie über viele Jahrhunderte die einst bis Tondern (Tønder) reichende Meeresbucht durch Eindeichungen und Bau von Warften bewohnbar gemacht wurde. 

Zusammenhalt entscheidend

Als erster Redner kam der Vorsitzende des dänischen Nationalparks Wattenmeer, Flemming Just, der Chef von „Sydvestjyske Museer", zu Wort. 

Er dankte der Kommune Tondern und mehreren Stiftungen, dass diese im Rahmen des Projektes Tonderner Marsch zur Anpassung an den Klimawandel auch die Vermittlung von Natur und Kultur berücksichtigt haben. Ein wichtiger Partner sei dabei auch der Verbund „Museum Sønderjylland“. 

„Nur weil wir alle zusammengehalten haben, ist es uns gelungen, das Testcenter mit Riesenwindrädern in der Ballumer Marsch zu verhindern“, so Flemming Just. Er unterstrich, dass die in den vergangenen Jahren erreichte große Bekanntheit der Marschenlandschaft der Kommune Tondern das Testcenter gestoppt hat.

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (l.) diskutiert mit Museumsleiterin Anne Marie Ludvigsen (r.) am Landschaftsmodell, auf dem die Wiedau zu erkennen ist. Foto: Volker Heesch

Abhängig von Wind und Wetter

Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) lobte die erweiterte Ausstellung in Hoyer.

„Den einen Tag herrscht hier bestes Wetter, am nächsten braust der Sturm durch die Landschaft. Hier ist man auch heute abhängig von Wind und Wetter, und die Mühle hier steht auch weiter“, so Popp Petersen. 

Er betonte, dass Einrichtungen von „Museum Sønderjylland“ und der Schutz der Natur durch den Nationalpark Wattenmeer dem Tourismus in der Kommune Tondern Qualität verliehen. 

Museumsdirektor Axel Johnsen (r.) erklärt Besuchenden ein Modell. Foto: Volker Heesch

Ein Lichtblick in schweren Zeiten

Der Direktor von „Museum Sønderjylland“, Axel Johnsen, war auch voll des Lobes über die neue Ausstellung in Hoyer und den Rückhalt des Museums durch die Kommune, die EU und die Stiftungen, die das Projekt Tonderner Marsch ermöglicht haben. 

Er erwähnte außerdem, dass Café und Ausstellungen in Hoyer auch während der vergangenen schweren Jahre seines Museumsverbundes ein Lichtblick gewesen seien, mit sehr vielen Gästen. 

Steigender Wasserspiegel seit Jahrhunderten eine Herausforderung

Die Leiterin des Museumsbetriebs in Hoyer, Anne Marie Ludvigsen, meinte, die neue Schau, „Land der Deiche“, zeige, dass der Klimawandel mit steigendem Wasserspiegel schon seit Jahrhunderten eine Herausforderung der Marschenbewohnerinnen und -bewohner gewesen sei. Sie dankte auch den Personen, die die neue Ausstellung konzipiert haben.

Viele Gäste schauten sich nicht nur die neue Ausstellung im Magazin (r.) an, sondern stiegen auch zu den obersten Stockwerken der Mühle auf, um den weitläufigen Blick zu genießen. Foto: Volker Heesch

Viele Gäste genossen die Aussicht

In den Ausstellungsräumen wimmelte von Premierenbesucherinnen und -besucher.

Viele nutzten die Gelegenheit, in die obersten Etagen der Windmühle zu steigen, um einen Blick über die Köge und das Wattenmeer bis zu den Inseln Sylt (Sild) und Röm (Rømø) zu werfen. Fleißig verputzt wurden auch die gratis ausgeteilten Brottorten im Museumscafé.

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