Kommunalpolitik

Neue Strategie für das Fachgebiet Psychiatrie

Neue Strategie für das Fachgebiet Psychiatrie

Neue Strategie für das Fachgebiet Psychiatrie

Tondern/Tønder
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Egal auf welchen kommunalen Ebenen es Kontakt zu den Menschen mit psychischen Leiden gibt, so soll der neue Plan greifen. (Archivfoto) Foto: Archiv: Monika Thomsen

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Die Kommune Tondern richtet mit einem Plan den Fokus darauf, dass psychisch Kranke und psychisch Verletzliche in allen kommunalen Abteilungen Angebote empfangen. Bürgerinnen und Bürger waren an der Ausarbeitung der Marschroute beteiligt.

Egal ob in der Krankenpflege, in der Heimhilfe, bei der Reha im Gesundheitshaus, bei der Suchtbehandlung, bei Elterntreffen an Schulen oder im Jobcenter – der neue Plan für den Fachbereich Psychiatrie der Kommune Tondern gibt in den verschiedenen Bereichen die Richtung für das Treffen mit den Bürgerinnen und Bürgern vor.

Die neue Marschroute wurde auf der letzten Sitzung des bis Jahresende amtierenden Stadtrats verabschiedet.

Übergeordnetes Ziel ist es, dass Menschen ab 16 Jahren mit psychischen Erkrankungen und psychisch verletzbare Personen im kommunalen System einen ganzheitlichen Ansatz erleben.

„Eine schwierige Lage"

„Psychische Verletzbarkeit und psychische Erkrankungen von kürzerer oder längerer Dauer können uns alle treffen. Damit befindet man sich in einer schwierigen Lage. Daher ist es unglaublich wichtig, dass alle in dieser Situation eine helfende Hand erhalten. So wollen wir sicherstellen, dass sie die gleiche Hilfe und die gleichen Leistungen erhalten wie alle anderen“, erklärte Peter Christensen (Soz.), bis Jahresende Vorsitzender des Sozialausschusses.

Der Plan fußt unter anderem auf der Methode „Das eigene Leben meistern“, bei der die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Dabei gehe es kurz erzählt darum, mit der eigenen Lebenssituation so selbstständig wie möglich umzugehen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Der Wunsch nach einem sinnvollen Leben

Ein Ausgangspunkt sei, dass alle Menschen ein sinnvolles Dasein wünschen und ein Potenzial haben, das sie entfalten wollen.

Es wird nach dem Prinzip verfahren, die Kompetenzen des Einzelnen zu stärken, damit die Betroffenen das eigene Leben meistern können. Dabei soll die Unterstützung so unaufdringlich wie möglich sein und gleichzeitig den Herausforderungen und eventuellen Bedürfnissen der jeweiligen Person entsprechen.

Psychische Verletzbarkeit und psychische Erkrankungen von kürzerer oder längerer Dauer können uns alle treffen. Damit befindet man sich in einer schwierigen Lage. Daher ist es unglaublich wichtig, dass alle in dieser Situation eine helfende Hand erhalten.

Peter Christensen, Ausschussvorsitzender

Der neue Plan enthält neun Einsatzbereiche, die im engen Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern ausgewählt worden sind.

 

• Das Meistern des eigenen Lebens
• Einbeziehen von Angehörigen und dem Netzwerk
• Übergänge und Brückenbaufunktionen
• Gleichheit im Gesundheitsbereich
• Ausbildung und Job
• Zusammenarbeit mit Freiwilligen
• Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten
• Organisation
• Entwicklung von Kompetenzen bei den Mitarbeitenden

„Im Zusammenhang mit dem Ausarbeiten des Plans haben wir einige inspirierende Dialogtreffen mit Bürgern, Ausbildungsstätten und freiwilligen Vereinen gehabt. Wir haben ein großes Engagement erlebt und viele gute Inputs erhalten, die zur Ausformung des Psychiatrieplanes beigetragen haben“, so Christensen.

Er dankte auf der Kommunalratssitzung besonders den Menschen, die ihre persönliche Geschichte mit den Ausschussmitgliedern geteilt hatten.

Der scheidende Vorsitzende des Sozialausschusses, Peter Christensen, begrüßt, dass der Plan für den Fachbereich Psychiatrie nun vorliegt. (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Dass sich der Plan ausschließlich auf die Altersgruppe ab 16 Jahre konzentriere, hänge damit zusammen, dass dieser dem Einsatz der Region Süddänemark angepasst ist. „Das schließt aber nicht aus, dass man nicht später auch etwas Entsprechendes für die Jüngeren ausarbeiten kann", so Christensen.

Im Namen des Sozialausschusses forderte er die übrigen Fachausschüsse auf, dazu Stellung zu beziehen, wie sie den Plan in ihre Arbeit integrieren wollen.

Mette Bossen Linnet (Venstre) freute sich, dass Tondern nun zu den wenigen Kommunen gehört, die einen gesonderten Plan für die Psychiatrie haben und dieser Fachbereich nicht nur als Unterpunkt figurieren würde.

 


 

 

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