Klimawandel

Film: Wenn die Deiche nicht mehr halten werden

Film: Wenn die Deiche nicht mehr halten werden

Film: Wenn die Deiche nicht mehr halten werden

Mandø
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Gregers Jørgensen möchte nie von Mandø wegziehen. Foto: Nicolai Dybdal Møller

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Eine neue Dokumentation beschreibt das Leben auf der 27-Seelen-Insel Mandø im Wattenmeer. Die Insel steht vor mehreren Herausforderungen und eine davon sind die häufigeren Sturmfluten. Die Bewohnerinnen und Bewohner stellen sich auf den Tag ein, an dem Mandø überflutet wird.

Gregers Jørgensen wohnt auf der kleinen Insel Mandø im Wattenmeer, gelegen zwischen Röm (Rømø) und Fanø. Er kann sich nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben. Und das, obwohl außer ihm nur 26 weitere Menschen fest auf der Insel wohnen – und er mit seinen 47 Jahren der Jüngste ist.

Er ist auch die Hauptperson in der Dokumentation „Før stormen“ (Vor dem Sturm) über das Leben auf der Wattenmeer-Insel. Der Titel bezieht sich auf den Sturm, der die Deiche um die Insel durchbrechen wird. Eine Bedrohung, mit der die Bewohnerinnen und Bewohner zu leben gelernt haben.

„Innerhalb von 25 Jahren kommt der ganz große Deichdurchbruch. Wann er kommt, wissen wir nicht, aber er wird kommen“, lautet die Prognose von Gregers Freund.

Menschen auf Mandø sind Stürme gewohnt

Insgesamt sehen die Menschen auf der Insel die Lage eher gelassen. Sie sind das Wasser gewohnt, wissen, wie sie reagieren müssen. Ebbe und Flut bestimmen ihren Alltag, denn nur bei Ebbe können sie über einen Schotterweg das Festland erreichen.

 

Die Sturmfluten sind seit eh und je Teil des Lebens der Inselbewohnenden. 1981 wurde die Insel fast vollkommen überschwemmt, als die Deiche brachen. 300 Schafe und 17 Kühe starben.

Im Film sehen wir auch ein deutsches Archäologieteam, das die ursprüngliche Ortschaft auf der Insel ausfindig macht. Das Dorf wurde auf höhergelegene Dünen verlegt, nachdem die „Grote Mandränke“ 1634 es zerstört hatte und ein großer Teil der Bevölkerung ertrank.

Erhöhung der Deiche

Die Menschen mussten lernen, sich anzupassen und zu schützen. Doch die Sturmfluten werden häufiger und höher. Seit 1872 hat sich die Anzahl der Hochwässer mit Pegelständen zwischen zwei und drei Metern verdreifacht. Die höchsten Fluten seit 1634 haben seit 1975 stattgefunden.

Gregers schimpft daher auf die „in Kopenhagen“, denn es gibt nach Darstellung des Films keine aktuellen Pläne, die Deiche auf Mandø zu erhöhen. Doch meint er gleichzeitig, die Inselbewohnerinnen und -bewohner seien besser vorbereitet als die Menschen an der Ostküste, die in den vergangenen Jahren verstärkt Sturmfluten erlebt haben.

So bezieht sich der Sturm im Titel des Films nicht nur konkret auf die Situation auf Mandø, sondern auch auf den „Sturm“ des Klimawandels, der auf alle zukommt. Und er stellt indirekt die Frage, wie gut wir auf diesen Sturm vorbereitet sind.

„Før Stormen“ kann man bis zum 14. März im „Biografen 1&2“ in Tondern (Tønder) sehen. Auch das Kino in Rødding hat ihn auf dem Programm.

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