Wildschweinzaun

Wie wär’s mit einem bepflanzten Zaun?

Wie wär’s mit einem bepflanzten Zaun?

Wie wär’s mit einem bepflanzten Zaun?

Renz/Rens
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Der Beginn des Wildschweinzaunbaus bei Pattburg sorgte für mediales Interesse. Foto: P. Sehstedt

Landwirt Hans Peter Asmussen findet, der Wildschweinzaun müsste mit Büschen und Blumen zugunsten der Tierwelt kaschiert werden.

Kürzlich hatten sich Jugendorganisationen aus Nord- und Südschleswig am Wildschweinzaun bei Pattburg getroffen, um mit Volleyball und anderen Aktivitäten ihre Ablehnung gegen den in ihren Augen sinnlosen und von Symbolpolitik geprägten Zaun  zum Ausdruck zu bringen. Die Aktion blieb auch Landwirt Hans Peter Asmussen aus Pepersmark nicht verborgen.

„Eine nette Aktion, um gegen den Zaun zu protestieren. Wie wäre es, sich für ein Bepflanzen einzusetzen? Ein natürlicher Zaun wäre nicht nur optisch besser. Er würde auch Insekten  und Tieren zugutekommen“, so die Idee des Pepersmarkers.
Er hat selbst Ländereien nahe Pepersmarker Grenze, wo der Zaun in Kürze errichtet wird.

Das Beste draus machen

Als Schweinebauer sitzt Asmussen zwischen den Stühlen. Er hat von Anfang an bezweifelt, dass der Zaun die Verbreitung der gefürchteten Schweinepest verhindern kann. Auch er hat darin eher ein politisches Signal für eine echte Grenzziehung gesehen.

Aber jetzt, wo der Zaun beschlossene Sache ist, müsse man das Beste draus machen. Zum einen wäre da die optische Gestaltung. Wenn der Zaun zugewachsen ist und wie eine Art Knick aussieht,  „dann fällt er doch gar nicht auf“, so Asmussen.

Nicht zu vergessen sei, dass die Existenz des Zaunes  ein  Signal an Länder ist, in die Dänemark Schweine exportiert. „Man denke da nur an China, wo die Schweinepest ja ausgebrochen ist. Der Export gerade nach China wird für hiesige Schweineproduzenten eine große Bedeutung haben“, sagt Hans Peter Asmussen.

Mit dem Zaun werde China und anderen Schweine-Importländern signalisiert, dass man vieles gegen den Ausbruch der Schweinepest unternimmt, so der Pepersmarker. In dieser Hinsicht erfüllt der Zaun dann doch einen  Zweck. Nur bepflanzt und unscheinbar sollte er sein, wie Asmussen findet.

Naturbehörde sieht kaum Möglichkeiten

Die Idee des Pepersmarkers, der sicherlich viele Unterstützer finden würde, wird   kaum zu realisieren sein.  Bent Rasmussen von der Naturbehörde „Vadehavet“, die mit der Umsetzung des Zaunbaus  beauftragt ist, kann der Idee des Pepersmarker Landwirts vieles abgewinnen. „Ein  löblicher Gedanke“, so Rasmussen.

Leider stehen die Bestimmungen im Weg. „Ein Meter vom  Zaun ist eine Art  Tabuzone. Hier  darf nichts gemacht werden“, so der Förster. Die weiteren vier Meter vom Zaun   können Landwirte  bewirtschaften. Fahrzeuge müssen auf diesen Abschnitten aber jederzeit verkehren können, um für Wartungs- oder Reparaturarbeiten an  den  Zaun zu gelangen. Büsche, Sträucher oder gar Bäume kommen  dort ohne Sondergenehmigung somit auch nicht infrage.

Eine kleine Hintertür für den Asmussen-Ansatz   gibt es allerdings. „Wenn wilde Pflanzen  und Unkraut am Zaun emporwachsen, ihn verdecken und ihm nicht schaden,  dann werden wir sie nicht gleich entfernen“, so Bent Rasmussen, der einen natürlichen Zaun einem stählernen ebenfalls vorziehen würde.

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