Infrastruktur

Radwege nach wie vor vermerkt: verhaltener Optimismus in Bollersleben und Schafhaus

Radwege: Optimismus in Bollersleben und Schafhaus

Radwege: Optimismus in Bollersleben und Schafhaus

Bollersleben/Schafhaus
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Radelt gern und ist große Fürsprecherin für einen Radweg von Bollersleben nach Tingleff: Dorte Snabe. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Im neuen Haushaltsentwurf der Kommune Apenrade gehören die örtlich sehnlichst gewünschten Radwege von Bollersleben nach Tingleff und von Schafhaus nach Bau zu den Abschnitten, deren Bedarf und eventuelle Realisierung näher untersucht werden sollen. Vor Ort drückt man nun noch fester die Daumen.

Sieben Millionen Kronen 2021 und noch einmal drei Millionen 2022. So viel Geld stellt die Kommune Apenrade laut aktuellem Haushaltsentwurf für neue Radwege zur Verfügung.

Auf der Dringlichkeitsliste stehen drei Streckenabschnitte: Hellevadvej von Rothenkrug/Rødekro nach Hellewatt/Hellevad, Todsbølvej von Bollersleben/Bolderslev nach Tingleff/Tinglev und Tøndervej von Schafhaus/Fårhus nach Bau/Bov bzw. Krusau/Kruså.

Welcher Abschnitt ganz oben auf der Prioritätsliste landet, und ob womöglich noch ganz andere Strecken in den Fokus rücken, ist noch unklar. Laut Stadtratsbeschluss zum Haushaltsentwurf sollen Bedarf und Machbarkeit näher untersucht werden.

Wohl wissend, dass die Entscheidung zugunsten des Radwegs von Bollersleben nach Tingleff noch längst nicht gefallen ist, zeigt sich die Bollerslebenerin Dorte Snabe erleichtert, dass der Abschnitt immer noch im Spiel ist.

Nachdruck verleihen

„Das freut uns und wir werden am Ball blieben“, sagt Snabe, die eine aktive Fürsprecherin ist und im Sommer 2018 eine Kundgebung zugunsten des Radwegs auf die Beine stellte, um den Wunsch des Bollerslebener Bürgervereins nach einem Radweg Nachdruck zu verleihen.

 

Der Streckenabschnitt des gewünschten Radwegs von Bollersleben nach Tingleff Foto: DN/Google Maps

Mit sieben Kilometern ist der Radweg verhältnismäßig lang und würde wohl nahezu den gesamten Etat des Radwegtopfes verschlingen. Das halte aber nicht davon ab, weiter für den Radweg zu kämpfen, betont Dorte Snabe.

Die Bollerslebener machen sich seit geraumer Zeit für einen Radweg nach Tingleff stark. Das Foto stammt von einer Kundgebung im Juni 2018. Foto: kjt (Archiv)

Was die Kilometeranzahl betrifft, hat der Bürgerverein Schafhaus bessere Karten. Der Ortsverein wünscht sich schon seit vielen Jahren eine sichere Fahrradverbindung von Schafhaus bis zum Kreisverkehr Lyren, um von dort weiter nach Bau und Krusau zu kommen. Entlang des Tøndervej wäre die Strecke ca. 2,4 Kilometer lang – finanziell somit relativ leicht für die Kommune zu stemmen.

„Zumal es eine gerade Strecke ist, bei der es kaum Hindernisse gibt.  Es müssen weder Brücken noch Tunnel gebaut werden“, so Paul Reinhardt, Bürgervereinsvorsitzender und treibende Kraft bei der Forderung nach einem Radweg.

Obwohl der Schafhauser Radweg schon vor dem aktuellen Haushaltsentwurf auf einer Prioritätsliste stand, freue auch er sich, dass das Projekt weiterhin im Fokus steht, so Reinhardt zum „Nordschleswiger“.

Die Schafhauser kämpfen schon über zehn Jahre für einen Radweg nach Bau/Krusau und untermauerten dies unter anderem mit einer Unterschriftensammlung. Foto: kjt (Archiv)

Gute Argumente

Nach seiner Einschätzung gibt es viele gute Gründe für den Bau eines Radwegs nach Bau.

„Am Skandinavienvej am Lyren entstehen gerade große Lager. Der Verkehr in der Umgebung wird noch mehr zunehmen“, so Reinhardt.

Hinzu komme, dass sich in Bau die neue Schule Lyreskovskole befindet und dort auch ein neuer großer Kindergarten entsteht. Es sind Einrichtungen, die Kinder aus Schafhaus besuchen und besuchen werden.   

„Es sind einige Familien hergezogen, und für sie ist ein sicherer Weg nach Bau natürlich wichtig. Der Weg würde generell eine wichtige Rolle spielen, wenn Familien mit einem Umzug nach Schafhaus und Umgebung liebäugeln“, so der Bürgervereinsvorsitzende.

Auch in Schafhaus wolle man die Forderung nach einem Radweg auffrischen und gegenüber den Politikern noch präsenter machen.

„Ich glaube, wir haben da gute Argumente“, so Reinhardt.

Der Streckenabschnitt des gewünschten Radwegs von Schafhaus in Richtung Krusau Foto: DN/Google Maps
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