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Ochseninseln Mittelpunkt einer Krimi-Serie

Ochseninseln Mittelpunkt einer Krimi-Serie

Ochseninseln Mittelpunkt einer Krimi-Serie

Linda Krüger, shz.de/hm
Flensburg
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Die dänischen Ochseninseln sind ein beliebter Drehort. Foto: Grafikfoto.de/Staudt

Im ZDF hat eine Krimi-Reihe begonnen, in der die Ochseninseln eine zentrale Rolle einnehmen. Sie sind der idyllische Wohnort zweier Familien – doch das Idyll zerbricht. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag hat mit dem Regisseur Friedemann Fromm gesprochen.

„Tod von Freunden“

Das ZDF hat die Miniserie „Tod von Freunden“ am Sonntag, 7. Februar, um 22.15 Uhr begonnen. Sie wird an vier aufeinanderfolgenden Sonntagen gezeigt. Hier ist sie online zu sehen – leider nur aus Deutschland:

Tod von Freunden

„Kamera ab und Bitte!“ Diesen Satz sagte Regisseur Friedemann Fromm bei Dreharbeiten Ende 2019 ohne Corona-Einschränkungen. Planmäßig zum Jahresende wurde die ZDF-Serie „Tod von Freunden“ fertig gedreht. Der erste Shutdown 2020 hat der Serie nicht zu schaffen gemacht. Im Interview spricht er mit Volontärin Linda Krüger über die Dreharbeiten, die unter anderem in Flensburg sowie auf den Ochseninseln stattfanden und wie er die Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers empfindet.

Herr Fromm, wann haben die Dreharbeiten in Flensburg stattgefunden und wie lange haben sie gedauert?

Start der Dreharbeiten war im August 2019. Begonnen haben wir in Dänemark auf den Ochseninseln, denn hier hatten wir den größten Zeitdruck. Die Drehgenehmigung war befristet, da die Inseln noch in 2019 renaturiert werden sollten. Wir haben alles daran gesetzt, auf den Inseln drehen zu dürfen, das war uns für die Geschichte extrem wichtig. Danach waren wir in Flensburg, Hamburg, und Griechenland ... Ursprünglich war geplant, bis zum Frühjahr 2020 zu drehen. Doch Michael Lehmann, unser sehr vorausschauender Produzent, meinte dann „Lass uns in 2019 abgedreht haben“ Ein solches Glück für uns! Wir sind dadurch durch Corona gar nicht beeinträchtigt gewesen.

Warum haben Sie sich für die Ochseninseln als Drehort entschieden?

Die ganze Mythologie rund um die Ochseninseln hat mich schon immer fasziniert und inspiriert. Es gibt ja die Sage von einem Riesen, der versucht haben soll die Flensburger Förde von Süderhaff nach Glücksburg zu überspringen. ( Der Riese sprang aber nicht weit genug und landete im Wasser. Dabei fielen Lehmklumpen von den Schuhen des Riesen, wodurch die Ochseninseln entstanden, Anmerkung der Redaktion). Lange war nicht sicher, ob wir auf den Ochseninseln drehen könnten. Wir haben unfassbar für eine Drehgenehmigung gekämpft. Dieses in sich geschlossene Paradies ist so ein fester Bestandteil dieser deutsch-dänischen Geschichte geworden.

Wie kommt es, dass Sie erneut Jan-Josef Liefers für eine Ihrer Figuren gewählt haben? Was schätzen Sie an seiner Darstellungsweise?

Jan Josef und ich kennen uns in der Tat schon länger. Ich arbeite wahnsinnig gerne mit ihm zusammen. Ich halte ihn für einen unglaublich guten Schauspieler und gleichzeitig ist er einfach ein toller Mensch. Wir haben den Krimi „Mörderische Stille“ zusammen gedreht, welcher auch viel auf dem Wasser spielt. Jan ist einfach ideal für die Rolle des Bernd Küster, weil er jemand ist, der einen hohen Sympathiewert mitbringt. Die Sensibilität dieser Figur ist ein zentraler Handlungsstrang in der Geschichte. Ein Vater, der die Wahrheit sucht. Also hab ich ihn dann angesprochen: „ Jan ich habe ein tolles Projekt für dich und wir gehen wieder aufs Wasser. Diesmal musst du nicht rein fallen, aber dafür auf dem Wasser Kajakpolo spielen.“ Und er hat gesagt: Oh Gott. Schon wieder irgendwas Neues? Heute kann er die Kenterrolle fast perfekt.

Wie war Ihr Jahr 2020 während der Corona-Pandemie?

In der ersten Jahreshälfte 2020 saß ich an der Postproduktion für „Tod von Freunden“ und  ab September konnte ich in Hamburg für die Reihe „Helen Dorn“ mit Anna Loos drehen. Ende November hatten wir  unseren letzten Drehtag. Wir hatten Glück, das lief richtig gut dank der Corona-Organisation bei Network Movie.

Sind weitere Projekte für 2021 in Planung?

Derzeit schreibe ich an einem Kinofilm und an weitere Folgen eine ZDF-Reihe. Außerdem steht noch ein größeres internationales Serien Projekt an welches  aber erst 2022 gedreht wird und da bin ich dann doch guter Hoffnung, dass dann alle geimpft sind. Ansonsten bin ich zu Hause in Hamburg und kümmere mich um meine Kinder, Home-Schooling ist hier das Schlagwort.

Vielleicht ist ja auch irgendwann wieder etwas in Flensburg geplant?

Die Zeit in Flensburg fand ich toll. Allein was die Motive betrifft, bietet die Stadt ganz viel. Wir wurden dort wahnsinnig offen aufgenommen und unterstütz. In Großstädten ist das dagegen eher nicht so. Dort ist gefühlt jeder froh, wenn man keine Hilfe braucht. In Flensburg war das genau andersrum. Das ganze Team hat sich in der Stadt total wohl gefühlt. Und ganz wichtig, wir haben die besten Fischbrötchen überhaupt gegessen – an der Fischhütte am Museumshafen. Ich habe ja schon viele Fischbrötchen gegessen, weil ich viel am Wasser unterwegs bin, aber die haben echt alles getoppt. Der Sherry-Matjes, der war einfach wow. Ich hoffe, dass die Jungs und Mädels von der Fischhütte die Krise gut überstehen, denn im Sommer möchte ich mir nochmal die Ochseninseln angucken und bei der Gelegenheit natürlich ein Fischbrötchen essen.

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Kommentar

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