Makaber

Ehefrau angeblich verstorben: Fatales Schreiben von der Bank

Ehefrau angeblich verstorben: Fatales Schreiben von der Bank

Ehefrau angeblich verstorben: Fatales Schreiben von der Bank

Terkelsbüll/Terkelsbøl
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Arno und Margrit Carstensen mit dem verheerenden Brief der Bank, in dem Margrit für tot gehalten wird. Foto: Karin Riggelsen

Gute zwei Stunden dauerte es, bis das Ehepaar Carstensen den Schock einigermaßen verdaut hatte. Der Auslöser: ein Brief der Postbank.

Da stockte Arno Carstensen vor Schreck der Atem, als er kürzlich  das Schreiben der Postbank las. „Wir haben die Nachricht vom Tod der Kontoinhaberin erhalten und sprechen unsere Anteilnahme aus“, heißt es in der Anrede. Im Schreiben mit diversen Antragsformularen ist seine Frau Margrit als die Kontoinhaberin angegeben.  Sie ist allerdings alles andere als tot.  Es ist offensichtlich ein Versehen der Bank. Ein sehr makaberes, so das Ehepaar, das 1993 von Deutschland nach Dänemark zog und in der Terkelsbøl Bygade sein neues Zuhause gefunden hat.

Arno Carstensen hatte seine Frau noch am Morgen gesehen, und er konnte sich daher schnell sicher sein, dass sie nicht gemeint ist. Wie es der Zufall will, heißt die Ex-Frau von Arno Carstensen zum Verwechseln ähnlich Margit.

„Ich überlegte, ob es um sie geht, auch wenn seit vielen Jahren kein Kontakt mehr besteht. Ich konnte mir das einfach nicht erklären. Zum Glück habe ich nicht bei der Familie nachgefragt, sondern bei einer Kollegin meiner Ex-Frau. Die kam dann auch ganz schön ins Grübeln. Gott sei Dank  war auch mit meiner Ex-Frau alles in Ordnung“, so Arno Carstensen mit betrübter Miene. Er wolle sich  gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn die Familie seiner Ex-Frau mit der falschen Todesnachricht konfrontiert worden wäre.

Schwer zu verdauen

Ihm und seiner Frau wurde klar, dass es ein Irrtum sein muss. „Gut ging es uns dabei aber  immer noch nicht“, so Arno Carstensen. Es dauerte gut und gern zwei Stunden am Nachmittag, bis man den Schock einigermaßen verdaut hatte, so der pensionierte Polizist.
Nun wollten er und Gattin  natürlich wissen, wie  es überhaupt zu solch einem Schreiben kommen konnte. „So etwas darf eigentlich nicht passieren“, so Margrit Carstensen, die als Lehrerin in Flensburg arbeitet.

Arno Carstensen versuchte, über die zentrale Postbank-Nummer   eine Erklärung zu bekommen. Die hat allerdings auf sich warten lassen. „Wir haben noch nichts gehört“, so Arno Carstensen einige Tage nach Eingang des Briefes. Er sei nicht jemand, der viel Aufhebens  um Dinge macht, so der Terkelsbüller. In dieser Sache hätte er aber gerne eine schnelle Klärung gehabt, von einer Entschuldigung mal ganz abgesehen.

Vielleicht wird das ja im Entschuldigungsschreiben genauer erläutert.

Arno Carstensen, Terkelsbüll

Zahlendreher

„Die Verärgerung und Verwunderung Ihrer Leser/unserer Kunden verstehen wir gut. Bei der Bearbeitung eines Nachlassvorgangs ist uns durch einen Zahlendreher in der Kontonummer ein Fehler unterlaufen. Dadurch erklärten wir Frau Carstensen in unserem Anschreiben an Herrn Carstensen für verstorben. Dies bedauern wir sehr, und ich möchte mich an dieser Stelle für die entstandenen Unannehmlichkeiten bei den beiden Kontoinhabern entschuldigen“, erklärte Pressesprecher Ralf Palm auf Anfrage des Nordschleswigers.

„Selbstverständlich haben wir die Sperre der Girocard von Frau Carstensen direkt aufgehoben. Auch erhalten unsere Kunden mit separater Post noch ein Entschuldigungsschreiben“, so der Pressesprecher weiter.

Dass ein Zahlendreher schuld an dem verheerenden Brief war, „klingt etwas einfach“, gibt sich Arno Carstensen noch hin- und hergerissen.  Ein Zahlendreher dürfte allein eigentlich nicht ausreichen für so ein fatales Schreiben,  meint er.  „Vielleicht wird das ja im Entschuldigungsschreiben genauer erläutert“, so Carstensen.

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