Geschichte und Gesellschaft

Besondere Funde verzögern das Modell vom „Olgerdiget“

Besondere Funde verzögern das Modell vom „Olgerdiget“

Besondere Funde verzögern das Modell vom „Olgerdiget“

Tingleff/Tinglev
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Die Ausgrabungen am Olmersvej haben sich wegen interessanter Funde verzögert. Foto: Friedrich Hartung

Die Ausgrabungen des Museums Sønderjylland haben den Zeitplan für den Nachbau eines Abschnitts des Verteidigungsalls „Olgerdiget“ bei Tingleff etwas durcheinandergebracht. Die Archäologen sind auf ganz besondere Funde gestoßen.

Die zwölf Meter lange Rekonstruktion des damals zirka zwölf Kilometer langen „Olgerdiget“ aus dem 1. Jahrhundert nach Christi sollte eigentlich 2020 im Jubiläumsjahr der Grenzziehung anno 1920 fertig werden.

Daraus wird nun aber doch nichts, wie Initiator Niels Daubjerg bestätigt. Er gehört der Pfadgruppe um Poul Alexandersen an, die für den Bürgerverein Tinglev Forum ein Spazierwege-Netz geschaffen hat.

Ein Weg führt an der geschichtsträchtigen Stelle am Olmersvej vorbei, an der sich einst der Verteidigungswall „Olgerdiget“ befand, den die Angler gegen Kontrahenten aus dem Norden anlegten.

Die archäologische Abteilung des Museums Sønderjylland konnte bei dem Projekt als Sparringspartner und Berater gewonnen werden.

An gleicher Stelle

Die Abteilung hat eine Ausgrabung vorgenommen, um den genauen Standort für den Nachbau festzustellen.

„Das hat länger gedauert, weil vieles gefunden wurde, das unerwarteterweise noch gut erhalten ist. Das hat natürlich Begeisterung ausgelöst“, so Niels Daubjerg, der mit den Museumsleuten um Per Ethelberg eng im Dialog ist.

Die Ausgrabungsstätte in Woche 50. An gleicher Stelle soll ein Stück „Olgerdiget" nachgebaut werden. Foto: kjt

„Ganz besonders war wohl der Fund eines langen Pfahls, der quer zur damaligen Anlage mit Palisaden lag. Die Archäologen haben herausgefunden, dass alles wohl höher war als angenommen“, so Niels Daubjerg.

Gut und gern 2 Meter ragten die Palisaden seinerzeit ungefähr heraus.

Brennen beide für das „Olgerdiget-Projekt": Initiator Niels Daubjerg (vorn) und Museumsexperte Per Ethelberg. Foto: Friedrich Hartung

Die dicken neuen Stämme, die an der Ausgrabungsstelle gestapelt sind, und aus denen die Palisaden der Rekonstruktion gemacht werden sollen, scheinen da zu kurz zu sein, wenn man sie zur Stabilisierung in die Erde rammt.

„Sie werden aber nicht tief in die Erde gesteckt. Geplant ist, Fundamente zu gießen und die Pfähle dann mit Bolzen daran zu verankern. Sie könnten schnell ausgetauscht werden und verrotten nicht so schnell“, erläutert Niels Daubjerg, dem es gelang, über Stiftungen und andere Fördertöpfe 700.000 Kronen für das Projekt zusammenzubekommen.

Bald geht's los

Man warte jetzt nur noch auf die Freigabe der Archäologen, damit der Nachbau der Grenzanlage von vor rund 2.000 Jahren beginnen kann.

„Es war ja vorgesehen, dass das Modell 2020 fertig ist. Daraus wird leider nichts. Letztendlich ist es kein Beinbruch, schließlich können wegen des Versammlungsverbots eh nicht viele an einer Einweihung teilnehmen“, so Daubjerg.

Ganz besonders war wohl der Fund eines langen Pfahls, der quer zur damaligen Anlage mit Palisaden lag. Die Archäologen haben herausgefunden, dass alles wohl höher war als angenommen.

Niels Daubjerg

Als Einweihung sei nun Februar angepeilt mit der Hoffnung, dass dann angemessen viele daran teilnehmen können.

Die Bauphase dürfte nicht mehr als ein Monat dauern, so die Einschätzung des Initiators und Koordinators.

Beratung beim Nachbau

Für den Bau ist die Firma „Mads Vejrup“ aus Scherrebek („Skærbæk“) beauftragt worden, mit der das Museum schon öfter zusammengearbeitet hat.

„Die Museumsleute haben sich bereits mit Mads Vejrup kurzgeschlossen und werden während des Baus beratend zur Seite stehen“, so Niels Daubjerg.

Für die offizielle Bauaufsicht hat sich Daubjerg mit Lokalmatador und Unternehmer Per Laursen aus Tingleff zusammengetan. „Das erspart uns Ausgaben für eine Beraterfirma“, so der „Olgerdiget"-Initiator.

In den Mittelpunkt des Interesses der Archäologen rückten vor allem noch gut erhaltene Holzstücke. Foto: Friedrich Hartung
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