Geschichte

Der Weg für ein Stück „Olgerdiget“ ist geebnet

Der Weg für ein Stück „Olgerdiget“ ist geebnet

Der Weg für ein Stück „Olgerdiget“ ist geebnet

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Niels Daubjerg ist die treibende Kraft des „Olgerdiget"-Projekts. Rechts Sparringspartner Per Ethelberg vom Museum „Sønderjylland", links Poul-Erik Thomsen und Ellen Møller von der Dachorganisation „Tinglev Forum" Foto: Karin Riggelsen

Mit Niels Daubjerg an der Spitze ist es Tinglev Forum gelungen, den Nachbau eines Teilstücks der Verteidigungsanlage „Olgerdiget“ vor den Toren Tingleffs zu realisieren. Das Museum ist ein begeisterter Mitspieler und nimmt in der kommenden Woche Ausgrabungen vor, um den genauen Standort des einstigen Walls festzustellen.

Zwei große Arbeitsmaschinen mit riesigen Schaufeln ziehen die Blicke auf sich. Nach Altertum sieht es am Ende des Olmersvej bei Tingleff in Sichtweite des Mærsk-Geländes noch nicht aus. Das wird sich bald ändern.

An jener Stelle, wo einst der 2.000 Jahre alte Grenz- und Verteidigungswall „Olgerdiget" stand, soll ein originalgetreues Modell mit Wall und Palisaden entstehen.

Initiator ist Niels Daubjerg von der Pfadgruppe der Dachorganisation „Tinglef Fourm“. Daubjerg hat sich erfolgreich um Gelder für das Vorhaben bemüht und im Museum „Sønderjylland“ einen interessierten Mitspieler gefunden.

Noch mehr zu sehen

Am Ende des Weges ist bereits ein Infostand zur Anlage errichtet worden. Nun soll ein Modell zeigen, wie der Verteidigungswall damals aussah, der sich einst von Gaardeby (Gårdeby) östlich an Tingleff vorbei bis Bollersleben (Bolderslev) erstreckte.

Grafik eines „Olgerdiget"-Abschnitts Foto: Tinglev Forum

„Es hat mich immer schon beschäftigt, dass hier nichts zu sehen ist, obwohl an der Straße mit einem Schild auf ‘Olgerdiget' hingewiesen wird“, so Niels Daubjerg bei einer kleinen Projektpräsentation am Originalschauplatz am Olmersvej. An der nahm auch Per Ethelberg vom Museum Sønderjylland teil.

Er ist Fachmann für Bronze- und Eisenzeitalter und Sparringspartner bei der Realisierung des Modellbaus.

„Die Anlage gehört zu den bedeutendsten Monumenten in der Geschichte Dänemarks“, so Ethelberg an die kleine Runde am Olmersvej.

Es hat mich immer schon beschäftigt, dass hier nichts zu sehen ist, obwohl an der Straße mit einem Schild auf den „Olgerdiget" hingewiesen wird.

Niels Daubjerg

 

Man hat bislang nicht das genaue Alter datieren können. Erst mit den jüngsten Ausgrabungen, darunter bei Uk, sei es gelungen, anhand der Bestimmung von Holzresten die genaue Zeit zu ermitteln.

Genaue Zeit ermittelt

„Wir wissen jetzt, dass die Anlage im Jahr 31 nach Chr. Geburt errichtet wurde und bis ca. 120/125 bestand“, berichtete der Experte.

Per Ethelberg vom Museum „Sønderjylland" weiß eine Menge über die Bronze- und Eisenzeit. Foto: Karin Riggelsen

Mit den neuen Erkenntnissen habe man sich sehr gern an dem Modellvorhaben beteiligt. „Finanziell haben wir nicht so viele Möglichkeiten, wir stellen aber gern unser Wissen zur Verfügung und übernehmen die Ausgrabungen, um den genauen Standort für das Modell zu ermitteln“, so Per Ethelberg.

Die Ausgrabungen beginnen in der kommenden Woche.

„Wir hoffen, dass das Modell noch vor dem Jahreswechsel errichtet ist. Wegen Corona wird aber erst 2021 Einweihung gefeiert“, erläuterte Niels Daubjerg.

Seiner akribischen Sponsorensuche ist es zu verdanken, dass das Projekt realisiert werden kann, betonte Forum-Vorsitzender Poul-Erik Thomsen an der vorbereiteten Ausgrabungsstelle mit Lob an Daubjerg.

Zwölf Meter lang

Er hat über Stiftungen 700.000 Kronen beschaffen können. Wenn keine unvorhersehbaren Probleme auftreten, sollte es für das Anlegen des Modells reichen, das zwölf Meter lang sein soll – das Original war ca. zwölf  Kilometer lang.

„Die Kommune hat das Grundstück um das 'Olgerdiget-Modell’ erworben und wird die Anlage instand halten. Das war für uns eine entscheidende Voraussetzung“, so Daubjerg.

Man hoffe, dass der originalgetreue Nachbau eine kleine touristische Sehenswürdigkeit wird und werde sie entsprechend anpreisen.

„Auch das Museum wird auf seiner Homepage auf das ‘Olgerdiget’-Modell hinweisen“, ergänzte Per Ethelberg.

Seine Leute werden nun erst einmal ein wenig graben, um Spuren oder gar Hinterlassenschaften aus der Zeit des „Olgerdigets" zu finden.

Mehr lesen