Kulturszene

Was sind „große Versammlungen“? Revuen drängen auf Klärung

Was sind „große Versammlungen“? Revuen drängen auf Klärung

Was sind „große Versammlungen“? Revuen drängen auf Klärung

Sonderburg/Sønderborg
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Eine Momentaufnahme aus der Sønderborg Sommer Revy 2019 Foto: Timo Battefeld/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

Große Versammlungen sind laut Regierung bis einschließlich August verboten. Doch was bedeutet „groß“? Die Sonderburger Sommer Revue wartet auf eine Präzisierung.

Die Sonderburger Sommer Revue, „Sønderborg Sommer Revy“, steht vor einer unsicheren Saison. Weiterhin steht nicht fest, ob die Revue ihre Vorstellungen geben darf.

Wegen der Ansteckungsgefahr durch den Coronavirus hatte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) am 6. April angekündigt, dass „große Versammlungen“ bis einschließlich August verboten bleiben.

Was bedeutet „groß“?

Doch was bedeutet „groß“? Die Staatsministerin teilte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau mit, dass eine Konkretisierung noch ausstehe.

„Wir sind eine konkrete Antwort noch schuldig, und sobald wir bereit sind, werden wir sie präsentieren“, so Mette Frederiksen am Montag. Auf eine Antwort müsse man noch etwas warten. Bis auf Weiteres habe die Regierung Versammlungen mit mehr als zehn Personen bis zum 10. Mai verboten.

Da Mette Frederiksen noch nicht mitgeteilt hat, wie sie große Versammlungen definiert, warten wir auf eine Präzisierung des Begriffes.

Klaus Kristensen, Revue-Leitung

Die Sonderburger Revue wartet gespannt auf die Konkretisierung. „Da Mette Frederiksen noch nicht mitgeteilt hat, wie sie große Versammlungen definiert, warten wir auf eine Präzisierung des Begriffes“, sagt Klaus Kristensen von der Revue-Leitung.

Warten auf nützliche Informationen

„Wir treffen einen Beschluss in Sachen Revue, sobald wir nützliche Informationen von den staatlichen Behörden erhalten“, so Kristensen.

Die Revue war 1982 von Johnna und Leif Maibom ins Leben gerufen worden. 36 Jahre lang leiteten die beiden die Revue, die im Theatersaal des Hotels Sønderborg Strand zu Hause ist.

Die diesjährige Revue „Latter uden grænser” soll vom 27. Mai bis zum 25. Juli aufgeführt werden.

Das diesjährige Revueteam von „Latter uden grænser” Foto: „Sønderborg Sommer Revy Show“

Die wenigsten Unternehmen kommen damit zurecht, ein ganzes Jahr vollumfänglich zu produzieren, ohne irgendwelche Einnahmen zu generieren.

Revy Danmark

Der Branchenverband Revy Danmark fürchtet Schlimmes, sollte sich die Situation nicht bald ändern.

In einer Stellungnahme schreibt der Verband: „So wie die Situation derzeit aussieht, ist es, gelinde gesagt, chaotisch für die gesamte Branche, die in höchstem Maße auf Klärung wartet, was man darf und was nicht, und ob das Hilfspaket der Regierung für abgesagte Veranstaltungen angepasst wird.“

Von dem Hilfspaket profitieren aktuell nur Veranstaltungen mit einem Publikum über 1.000 Personen. Die meisten Revuen im Land haben hingegen ein Publikum, das aus mehreren Hundert Menschen besteht.

Kosten sind bereits entstanden

„Die Corona-Krise wird die Revuebranche sterben lassen, wenn uns nicht bald, wie allen anderen Branchen, eine helfende Hand gereicht wird.“

Die Absprachen mit Schauspielern und anderen Dienstleistern würden länger als ein Jahr vor den Vorführungen eingegangen.

„Die Revuen sind kommerzielle Unternehmen, die von den Einnahmen leben, die ein treues Publikum über die Jahre bezahlt hat. Die wenigsten Unternehmen kommen damit zurecht, ein ganzes Jahr vollumfänglich zu produzieren, ohne irgendwelche Einnahmen zu generieren“, schreibt Revy Danmark.

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