Umweltschutz

Sonderburg gründet „Grünen Rat“ – LHN vermisst Handlungskraft

Sonderburg gründet „Grünen Rat“ – LHN vermisst Handlungskraft

Sonderburg mit „Grünem Rat“ – LHN vermisst Handlungskraft

Sonderburg/Sønderborg
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Diverse bislang landwirtschaftlich genutzten Acker- und Weideflächen sollen renaturiert werden – doch längst nicht alle Flächen sind bereits umgelegt. Foto: Morten Rasmussen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Ein neues Gremium soll am Alsensund für mehr Naturschutz und Biodiversität sorgen. Wer dabei ist, und wie das Projekt der Natur in der Kommune helfen soll, erklärt die Vorsitzende des Naturausschusses.

Der kommunalpolitische Ausschuss für Natur, Klima und Umwelt in der Kommune Sonderburg möchte die Zusammenarbeit mit Organisationen und Vereinen verbessern – und hat deswegen entschieden, einen „Grünen Rat“ einzurichten.

„Dieser Rat soll dazu beitragen, die politischen Beschlüsse und Lösungen zu qualifizieren, sodass wir im Hinblick auf Natur und Biodiversität eine gemeinsame Richtung finden“, sagt die Ausschussvorsitzende Johanna-Maria Precht (Einheitsliste), die derzeit ihren Parteikollegen und Stadtratspolitiker Asger Romme Andersen vertritt, der in Elternzeit ist.

Treffen und Ausflüge geplant

Zwei Treffen im Jahr sind geplant. Neben Sitzungen und konkreter Austausch stehen Ausflüge in die Natur auf dem Programm, sodass konkrete Naturbereiche oder auch Herausforderungen in Augenschein genommen werden.

„Indem wir Organisationen und Vereine in einem Forum zusammenbringen, können wir von dem großen Wissen profitieren, dass sie alle haben“, sagt Stadtratspolitiker Daniel Staugaard (Venstre). „Wir stehen unter anderem vor der Aufgabe, die Naturpolitik der Kommune Sonderburg neu zu definieren, und da bietet es sich an, den Rat einzubeziehen.“
 

 
 

Ich hielte es für sinnvoller, wenn man nicht so viele verschiedene Räte und Gremien gründen würde. Uns fehlt es nicht an weiteren Diskussionsrunden, sondern an Handlungskraft.

Christian Kock, Vorsitzender des LHN

Christian Kock ist Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), der ebenfalls eingeladen worden ist, an dem neuen Rat teilzunehmen. Was hält er von dieser Initiative?

„Ich denke schon, dass wir diese Einladung annehmen werden. Aber ich hielte es für sinnvoller, wenn man nicht so viele verschiedene Räte und Gremien gründen würde. Uns fehlt es nicht an weiteren Diskussionsrunden, sondern an Handlungskraft. Wir Landwirte sind längst bereit, Dinge umzusetzen, die bereits beschlossen wurden. Auf die Umsetzung warten wir bis heute! Vieles ist ausdiskutiert und beschlossen, aber nicht umgesetzt“, so Kock, der als Beispiel die Renaturierung von Tälern und Feuchtgebieten („lavbundsprojekter“) nennt.

„Wir wollen nicht immer nur reden“

„Wäre es nicht sinnvoller, einen Projektmitarbeiter in der Kommune zu beschäftigen, der sich nur um die Umsetzung von drei konkreten Projekten kümmert? Wir wissen im Grunde alle, was zu tun ist. Aber es fehlt an der Umsetzung.“

Die Landwirtschaft und der LHN seien „zielgerichtet und wollen beitragen, aber nicht immer nur reden“, sagt Kock.

„Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Räte nur gegründet werden, damit es einen guten Eindruck macht. Wir werden sehen, was der Grüne Rat in Sonderburg außer reden alles bewirken kann. Wenn wir dazu beitragen können, dass konkrete Projekte umgesetzt werden, ist der LHN dabei.“

 

 

Der Grüne Rat in Sonderburg

Folgenden Organisationen und Vereinen wird ein Platz im Rat angeboten:

LandboSyd, Landbrugsrådgivning Syd, Skovdyrkerforeningen Syd, Friluftsrådet, VisitSønderborg, Danmarks Naturfredningsforening, Museum Sønderjylland, Danmarks Jægerforbund, Danmarks Sportsfiskerforbund, Dansk Ornitologisk Forening, Naturstyrelsen Sønderjylland, Sønderjysk familielandbrug und der Landwirtschaftliche Hauptverein für Nordschleswig.

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