Rettungsbereitschaft

Simon und Theis leben das Abenteuer Jugendfeuerwehr

Simon und Theis leben das Abenteuer Jugendfeuerwehr

Abenteuer Jugendfeuerwehr

Hagenberg/Havnbjerg
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Simon Sørensen (l.) und Theis Missfeld sind seit rund einem Jahr Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Foto: Sara Wasmund

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Theis Missfeld und Simon Sørensen sind Mitglieder der Jugendfeuerwehr auf Nordalsen. Im Interview verraten die beiden Jugendlichen, warum sie sich der Feuerwehr vor Ort angeschlossen haben.

Vom Feuerwehrauto zu Hause abgeholt werden, mit dem Schnellboot raus auf den Alsensund (Alssund) oder mit der Schutzhaube in einen verrauchten Raum eintauchen: Theis Missfeld und Simon Sørensen erleben als Mitglieder der Jugendfeuerwehr auf Nordalsen (Nordals)  jede Menge Abenteuer.

Seit rund einem Jahr sind sie Teil der Freiwilligen Feuerwehr für Guderup, Schwenstrup (Svenstrup), Hagenberg und Norburg (Nordborg). An der alten Schule in Hagenberg hat die Jugendfeuerwehr einen Raum gemietet. Rund sechs Jugendliche nehmen regelmäßig an den Treffen teil.

Gemeinschaft und Abenteuer

„Wir treffen uns normalerweise jede zweite Woche hier. Ich bin mit dabei, weil die Übungen Spaß machen“, sagt der 13-jährige Theis Missfeld. „Wir lernen die verschiedenen Materialien kennen und haben Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt.“ Der 15-jährige Simon Sørensen findet auf die Schnelle ein Wort, weshalb er Mitglied der Jugendfeuerwehr ist: „Gemeinschaft. Man ist Teil einer Gemeinschaft und erlebt zusammen Abenteuer.“

Die jugendlichen Feuerwehrmänner lernen unter anderem, mit Rauchtaucher und Gasmaske zu hantieren. Foto: Sara Wasmund

Die freiwilligen Feuerwehren sind ein kultureller Stützpfeiler unserer Kommune, aber auch absolut entscheidend für die feinmaschige Sicherheit unserer Bereitschaft. Daher freue ich mich auch auf den Einsatz, neue Feuerwehrleute zu werben.

Erik Lauritzen, Bürgermeister

Die Kommune Sonderburg will in Zukunft noch mehr Jugendliche für die freiwilligen Feuerwehren begeistern. Im jüngst verabschiedeten Serviceniveau der kommunalen Bereitschaft ist das Ziel formuliert, die Jugendfeuerwehren vermehrt fördern zu wollen, um Nachwuchs in den eigenen Reihen zu rekrutieren.

Die freiwilligen Feuerwehren sind das Fundament der Bereitschaft, sagt Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.).

„Sie sind ein kultureller Stützpfeiler unserer Kommune, aber auch absolut entscheidend für die feinmaschige Sicherheit unserer Bereitschaft. Daher freue ich mich auch auf den Einsatz, neue Feuerwehrleute zu werben. Beispielsweise, indem wir die Jugendfeuerwehr ausbauen, wie es sie bereits jetzt auf Nordalsen gibt“, so Lauritzen, der Vorsitzender der Bereitschaftskommission ist.

Sinnvolles Freizeitangebot für Jugendliche

Die Feuerwehrmänner Claus Sørensen und Claus Larsen betreuen die Jugendfeuerwehr in Hagenberg. „Natürlich hoffen wir, dass die Jugendlichen später Teil der freiwilligen Feuerwehren werden“, sagt Claus Larsen.

„Aber es ist darüber hinaus einfach auch ein gutes Angebot für Jugendliche, die vielleicht nicht so viel mit Fußball oder Handball anfangen können, aber trotzdem gerne Teil einer Gemeinschaft sein und etwas Sinnvolles tun wollen“, fügt Claus Sørensen hinzu.

Simon Sørensen und Theis Missfeld mit den Jugendfeuerwehr-Leitern Claus Larsen und Claus Sørensen (v. l.) im Vereinsraum an der Hagenberger Schule Foto: Sara Wasmund

Seit 2012 gibt es die Jugendfeuerwehr auf Nordalsen. „Wir nehmen an Übungen teil. Beispielsweise haben wir gelernt, einen Unfallort abzusperren“, erzählt Theis Missfeld. „Zu einer Übung wurde ich von einem Feuerwehrauto abgeholt, man kommt wirklich nah ran an Blaulicht und die Feuerwehr, und das finde ich spannend.“

Auch der Ausflug mit einem Speedboot, als Teil einer Seenotrettung, hat Theis Missfeld nicht vergessen, und auch der Einsatz mit einer Schutzhaube in einem völlig verrauchten Haus ist Theis Missfeld und Simon Sørensen nachhaltig im Gedächtnis geblieben.

Wenn sie 17 werden, dürfen sie laut Gesetz an den Einsätzen der Feuerwehr teilnehmen. Bis es so weit ist, lernen sie die Grundlagen der Brandrettung. „Wir wollen hier Grundlagen und ein Interesse für die Feuerwehrarbeit schaffen“, sagt Claus Larsen. „Hier können sie mit anpacken, und hier können sie ihrem Traum ein Stück näherkommen.“

Beitritt zur freiwilligen Feuerwehr fest eingeplant

Für Theis Missfeld und Simon Sørensen steht jetzt schon fest, dass sie später der freiwilligen Feuerwehr beitreten wollen. „Ganz bestimmt. Ich finde, das ist eine spannende Aufgabe“, sagt Theis Missfeld.

„Und wir hoffen, dass sich noch weitere Jugendliche für die Jugendfeuerwehr begeistern lassen. Wir freuen uns immer über neue Mitglieder“, sagt Claus Larsen. Sobald die Corona-Restriktionen wieder gelockert werden, sind Ausflüge, Übungen und Gemeinschaftsgrillen geplant.

 

 

 

15 Feuerwehrwachen gibt es in der Kommune Sonderburg. Foto: Kommune Sønderborg

Serviceniveau der Bereitschaft wird neu festgelegt

Die Bereitschaftskommission der Kommune Sonderburg hat vor Kurzem den Leistungskatalog der kommunalen Rettungsbereitschaft neu definiert. Der „Risikobasierte Dimensionierungsplan“ (RBD) wird in jeder Wahlperiode einmal neu erarbeitet.

Die Bereitschaftskommission hat den Vorschlag für 2021 bis 2024 gutgeheißen, er muss nun in letzter Instanz vom Stadtrat verabschiedet werden.

Die Kernthemen des neuen Leistungskatalogs:

  • Mehr Einsatzwagen der Feuerwehren sollen strombetrieben oder Hybrid-Fahrzeuge sein.
  • Großveranstaltungen wie die Tour de France erfordern extra Ressourcen für „Sønderborg Brand og Redning“.
  • Klimaveränderungen erfordern mehr Fokus auf Wetterphänomene, beispielsweise Überschwemmungen.
  • Mit 15 Feuerwehrstationen in der Kommune ist es möglich, fast alle Ortschaften innerhalb von 10 Minuten nach einem Alarm zu erreichen. Für weniger bewohnte Gegenden sowie Seen und Sunde gilt eine Ausrückzeit von 15 bzw. 17 Minuten.
  • 14 der 15 Feuerwehren werden von einer freiwilligen Feuerwehr betrieben. Lediglich die Sonderburger Feuerwehrwache „Sønderborg Brand og Redning“ ist eine Berufsfeuerwehr. Die Zahl der Feuerwehrstationen bleibt mit 15 unverändert.
  • Ein Ziel der Bereitschaft ist es, in Zusammenarbeit mit „Brand og redning Sønderborg“ die Jugendfeuerwehr in der Kommune auszubauen.
  • Beim Ausrücken soll die Zusammensetzung von Bemannung und Fahrzeugen neu justiert werden.
Brand og Redning Sønderjylland ist die einzige Berufsfeuerwehr in der Kommune Sonderburg. Die restlichen 14 Feuerwehrwachen werden von freiwilligen Feuerwehren betrieben. Foto: Sara Wasmund
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