Im Gebäudekomplex gegenüber der Förde-Schule hat am Montag ein neuer Abschnitt begonnen. Nach der Schlüsselübergabe hat die Schule ab sofort die Möglichkeit, das Gebäude am Bomhusvej 1 als erweitertes Lehrerzimmer und für Sitzungen zu nutzen.

Umzug des Kindergartens 2024

Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) hatte das 1999 erbaute, zuletzt als Hörzentrum genutzte Gebäude gegenüber der Förde-Schule vor Kurzem für 2,5 Millionen Kronen gekauft, um darin einen Kindergarten einzurichten. Der Deutsche Kindergarten Gravenstein soll Ende 2024 von Rinkenis (Rinkenæs) in das Gebäude an der Förde-Schule umziehen.

Da die Umbauarbeiten erst 2023 beginnen, und das Gebäude bis dahin nicht ungenutzt bleiben darf, stellt der Deutsche Schul- und Sprachverein (DSSV) der Förde-Schule bis dahin die Räumlichkeiten und auch den Parkplatz zur Verfügung.

Mehr Raum für Lehrer und Autos

Ein Angebot, das die Förde-Schule dankend entgegennimmt. „Hier können sich Lehrer zurückziehen, die eine freie Stunde haben und ungestört arbeiten wollen. Außerdem können wir hier Sitzungen abhalten und Elterngespräche führen“, erklärt Schulleiter Niels Westergaard.

Ein großes Plus sind ab sofort auch die zusätzlichen Parkplätze – die direkt an der Förde-Schule Mangelware sind. „In Zukunft können dann beide Institutionen bei Veranstaltungen jeweils gegenseitig die vorhandenen Parkplätze nutzen“, sagt Westergaard.

Die direkte Nähe zur Förde-Schule war in mehrfacher Hinsicht das ausschlaggebende Element, weshalb das Gebäude gekauft und als Kindergarten eingeplant wurde. „Die gleiche geografische Lage wird entscheidend sein für die Einschulungszahlen“, sagt der Schulleiter.

„Die Nähe zur Schule war auch das entscheidende Argument in Berlin“, sagt Uwe Jessen, Generalsekretär des BDN. Zusammen mit BDN-Hauptgeschäftsführer Bernd Søndergaard konnte mit der Bundesregierung in Berlin vereinbart werden, coronabedingte Restmittel aus der BDN-Betriebskasse von 2020 in investive Mittel umzumünzen, um das Gebäude kaufen zu können.

Die Kommune Sonderburg arbeitet derzeit an einem neuen Flächennutzungsplan, der einen Kindergartenbetrieb vor Ort möglich macht. Ist diese Arbeit abgeschlossen, steht für 2021 der Bau einer Lärmschutzmauer zwischen Straße und Gebäude auf dem Plan.

Lärmmauer zur Straße hin

„Unser Wunsch ist eine durchsichtige Lösung“, sagt Stefan Sass, der für den DSSV für den Bereich der Kindergärten zuständig ist.  2023 wird der Umbau beginnen. Geplant ist eine Renovierung des bestehenden Gebäudes sowie ein sich anschließender Neubau auf dem Gelände. Der Einzug des Kindergartens ist für Ende 2024 geplant. Die Gesamtkosten des Projektes werden auf mindestens 10 Millionen Kronen veranschlagt.

„Wir wollen für die konkrete Gestaltung der Räumlichkeiten Elternbeirat, Kinder und Mitarbeiter des Kindergartens eng miteinbeziehen“, sagt Stefan Sass. „Noch gibt es keine Skizzen, aber einige Ideen, mit denen weitergearbeitet wird.“

Im neuen Kindergarten soll Raum für 50 bis 60 Kinder sein. Die Förde-Schule freut sich bis dahin auf mehr Platz für Lehrer – und Autos – und langfristig auf die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten direkt vor Ort.

Kindergarten neben der Schule als großes Plus

„An dieser Zusammenarbeit sind wir mehr als nur interessiert. Immer dann, wenn es den Kindergärten gut geht, geht es auch uns gut, das können wir deutlich spüren. Das kriegen wir auch durch die Corona-Situation deutlich zu spüren. Regelmäßige Besuche der älteren Kindergartenkinder an der Schule sowie der direkte Austausch und das Kennenlernen mit den Eltern sind derzeit nicht möglich. Wir merken, wie sehr das fehlt. Ein Kindergarten direkt neben der Förde-Schule ist ganz bestimmt ein großes Plus!“, sagt Schulleiter Niels Westergaard.

In den kommenden Wochen wird das Gebäude nun mit Möbeln ausgestattet. 150.000 Euro sind in diesem Jahr für die Umgestaltung des Gebäudes eingeplant. „Es werden natürlich nur  Maßnahmen vorgenommen, die dann auch später im Kindergartenbetrieb Sinn ergeben“, erklärt Generalsekretär Uwe Jessen.

Im Namen des DSSV überreichte Schulrätin Anke Tästensen einen Blumenstrauß – und dann schnappte sich Schulleiter Niels Westergaard den Schlüssel für das Gebäude, das nun bis auf Weiteres als erweitertes Lehrerzimmer der Förde-Schule dient.