Corona-Virus

Revue und Kinorama glauben nicht an die frohe Botschaft

Revue und Kinorama glauben nicht an die frohe Botschaft

Revue und Kinorama glauben nicht an die frohe Botschaft

Sonderburg/Sønderborg
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Leif Maibom hat viele Jahre lang die Sonderburger Sommerrevue angeführt. Foto: Karin Riggelsen

Die dänische Regierung hat den Begriff „größere Versammlungen“ mit einer Zahl präzisiert. Die Grenze bei größeren Versammlungen wird ab 10. Mai bis vorläufig 1. September bei maximal 500 Personen liegen. Welche Möglichkeiten bietet das der Sonderburger Sommerrevue und dem Kinorama?

1982 schufen Johnna und Leif Maibom das, was später die Sonderburger Sommerrevue werden sollte. Leif Maibom will sich nicht zu früh über die Lockerung bei der vor Kurzem wesentlich erhöhten Maximalanzahl bei größeren Versammlungen freuen. Vom 10. Mai bis 1. September dürfen sich 500 Personen ganz legal an einem Ort aufhalten.

„Ich habe mich soeben mit einem Politiker darüber unterhalten. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Leute in einem Theatersaal Schulter an Schulter sitzen dürfen. Das ist doch viel zu dicht beieinander“, mahnt er sich und andere zur Vorsicht. Seit dem frühen Morgen haben ihn schon diverse Revue-Liebhaber begeistert angerufen. Maibom traut der Lockerung nicht: „Wenn ein Bus nur halb voll sein darf, dann haut es mit dem Theatersaal ja auch nicht hin. Mir fehlen von den Verantwortlichen ehrlich gesagt einige konkrete Anweisungen, was nun möglich ist und was nicht“, meint Leif Maibom.

Leif Maibom ganz royal Foto: Karin Riggelsen

 

Klarer Bescheid wäre gut


„Für uns bei der Revue wäre es übrigens eine große Erleichterung, wenn man einen klaren Bescheid erhält. Wenn wir könnten, dann würden wir die ganze Show in Rekordzeit auf die Beine stellen. Mit dem ewigen Hin und Her können wir nachts im Augenblick aber nicht mal mehr schlafen. Wir haben überhaupt keinen Einfluss auf irgendetwas“, meint der gewiefte Revue-Mann aus Sonderburg mit trauriger Stimme. 

Im Sonderburger Theatersaal sitzt das Publikum nun wieder Schulter an Schulter. Foto: Karin Riggelsen

 

Vor Kurzem erhielt die Sonderburger Revue die Zusage, dass das Corona-Hilfspaket der Regierung auch Gelder nach Sonderburg fließen lassen wird. Wird die Sonderburger Revue sich ganz auf das kommende Jahr vertrösten müssen, dann würden damit 80 Prozent der Kosten gedeckt. Eine Revuesaison kostet jedes Jahr zwischen vier und fünf Millionen Kronen. 

 

„Wir werden wahrscheinlich erst im nächsten Jahr wieder eine fantastische Revue machen“, sieht Maibom voraus.

Alles oder gar nichts

Auch der Kinorama-Betreiber in Apenrade und Sonderburg, Per Matthiesen, ist kein Optimist. „Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. Ich glaube, dass wir noch vorläufig geschlossen bleiben. Wir werden erst alles wieder öffnen, wenn alles wieder erlaubt ist“, meint er.  

Das Kinorama in Sonderburg Foto: Ilse Marie Jacobsen

 

Aus Sicherheitsgründen vielleicht nur jeden zweiten Sitz besetzen, davon hält er nicht viel. „Personalmäßig würde das ja das Gleiche erfordern“, so Per Matthiesen. Er konzentriert sich erst einmal auf das neue Drive-in-Kino für Autos vom 23. bis 25. April in Brunde bei Rothenkrug/Rødekro. Für die sechs Vorstellungen wurden bislang 420 Autos angemeldet. 

 

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